Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Durchsuchen Sie aktuelle Meldungen, Botschaften und Aussagen zu Medjugorje.
Wir halten Sie auf dem Laufenden mit den neuesten Informationen.

"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 33. Kapitel, Band I, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta
Maria enthüllt Elisabet den Namen

Ich schlage die Augen auf; es scheint Morgen zu sein, Maria näht. Sie sitzt im Saal des Erdgeschosses. Elisabet geht im Haus geschäftig hin und her. Wenn sie hereinkommt, unterlässt sie es nie, Marias blondes Haupt liebevoll zu streicheln; bei den etwas dunklen Wänden und unter den Strahlen der hellen Sonne, die durch die zum Garten hin geöffnete Türe hereinströmen, erscheinen sie besonders auffallend blond. Elisabet beugt sich über Maria, um ihre Arbeit zu sehen – es ist die Näharbeit, die sie in Nazareth begonnen hat – und lobt deren Schönheit.

„Ich habe auch Flachs zu spinnen“, sagt Maria.
„Für dein Kind?“
„Nein, ich hatte es schon, als ich noch nicht daran dachte … “, mehr sagt Maria nicht. Aber ich vermute: „ … als ich noch nicht daran dachte, dass ich Mutter Gottes werden soll.“
„Aber jetzt musst du es für ihn verwenden. Ist es schön? Fein? Die Kindlein, weißt du, bedürfen ganz weicher Linnen.“
„Ich weiß es.“
„Ich hatte angefangen ... spät, denn ich wollte sicher sein, dass es nicht eine Täuschung des Bösen war. Obwohl ich ... in mir eine so große Freude empfand, dass es nicht vom Satan kommen konnte. Dann ... habe ich so viel gelitten. Ich bin alt, Maria, für einen solchen Zustand. Ich habe viel gelitten. Leidest du nicht … ?“
„Nein. Ich habe mich nie so wohl gefühlt.“
„Ja, eben! Du ... In dir ist kein Makel, wenn Gott dich zu seiner Mutter erwählt. Deshalb bist du nicht den Schmerzen Evas unterworfen. Der, den du trägst, ist heilig!“
„Mir kommt es vor, als trüge ich Flügel im Herzen und keine Last. Es kommt mir vor, als hätte ich in mir alle Blumen und alle Vögelein, die im Frühling singen, und allen Honig und die ganze Sonne ... Oh! Ich bin glücklich!“
„Gesegnet bist du! Auch ich, seit ich dich gesehen habe, fühle keine Last mehr, weder Müdigkeit noch Schmerz. Ich komme mir vor wie neu, jung, befreit vom Elend meines fraulichen Fleisches. Als mein Kind glücklich aufhüpfte beim Ton deiner Stimme, ist es in seiner Freude ruhig geworden. Und es scheint mir, als trüge ich es in mir wie in einer lebendigen Wiege und als sähe ich es schlafen, gestillt und selig, atmend wie ein glücklicher Vogel unter dem Schutz der Flügel seiner Mutter ... Jetzt will ich mich wieder an die Arbeit machen. Sie wird mir nicht mehr schwer. Ich sehe schlecht, aber ... “
„Lass das, Elisabet! Ich will für dich und dein Kind spinnen und weben. Ich bin flink und sehe gut.“
„Aber du solltest an deines denken ... “
„Oh! Ich habe noch viel Zeit dazu! ... Zuerst denke ich an dich, da du bald den Kleinen haben wirst; dann werde ich an meinen Jesus denken.“

Wie süß sind doch der Ausdruck und die Stimme Marias, wie erstrahlt ihr Auge im sanften, glücklichen Tränenglanz, und wie wunderbar ist ihr Lächeln beim Aussprechen dieses Namens, während sie aufschaut zum strahlend blauen Himmel; das geht über alle menschliche Vorstellungskraft. Sie scheint verzückt, beim bloßen Aussprechen des Namens: „Jesus.“ - Elisabet sagt:

 „Welch ein schöner Name! Der Name des Gottessohnes, unseres Erlösers!“
„Oh, Elisabet!“, Maria wird traurig, traurig und ergreift die Hände, die ihre Base über ihrem aufgewölbten Schoß hält. „Sage mir, die du bei meiner Ankunft vom Geist des Herrn erfüllt wurdest und das prophezeit hast, was der Welt unbekannt ist; sage mir, was muss mein Geschöpf tun, um die Welt zu retten? Die Propheten ... Oh! Was sagen die Propheten vom Erlöser? Jesaja ... Erinnerst du dich an Jesaja? ‚Er ist der Mann der Schmerzen. Durch seine Wunden werden wir geheilt. Er ist durchbohrt und voller Wunden wegen unserer Sünden ... Der Herr will ihn mit Leiden überhäufen ... Nach seiner Verurteilung wird er erhöht.‘ (Jes 52,13–15; 53). Von welcher Erhöhung spricht er? Sie nennen ihn Lamm, und ich denke ... ich denke an das Osterlamm (Ex 12,1–28; Num 28,16–25; Dtn 16,1–8), an das mosaische Lamm; ich stelle es in Zusammenhang mit der von Mose am Kreuz erhöhten Schlange (Num 21,4–9; Weish 16,5–7; Joh 3,14–15). Elisabet! ... Elisabet! ... Was werden sie meinem Sohn antun? Was wird er leiden müssen, um die Welt zu retten?“ Maria weint. Elisabet tröstet sie:

„Maria, weine nicht! Er ist dein Sohn, aber er ist auch Sohn Gottes. Gott wird an seinen Sohn denken und auch an dich, die du seine Mutter bist. Und wenn auch noch so viele grausam mit ihm sind, so werden viele, viele ihn lieben. So viele ... ! Durch alle Jahrhunderte hindurch! Die Welt wird hinschauen auf dein Kind und dich mit ihm lobpreisen. Dich, die Quelle, aus der die Erlösung kommt. Das Schicksal deines Sohnes! Erhöht zum König über die ganze Schöpfung! Bedenke dies, Maria! König: denn alles Erschaffene wird er erlösen, und daher wird er der König des Universums sein. Auch auf Erden, im Verlauf der Zeit, wird er geliebt werden. Mein Sohn wird dem deinigen vorausgehen, und er wird ihn lieben. Der Engel hat es dem Zacharias gesagt, und er hat es mir aufgeschrieben ... Ach! Welch ein Schmerz, ihn stumm zu sehen, meinen Zacharias! Aber ich hoffe, dass bei der Geburt des Knaben auch der Vater befreit wird von seiner Züchtigung. Bete du, die du der Sitz der Macht Gottes und die Ursache der Freude der Welt bist! Um das zu erlangen, opfere ich, soweit es mir möglich ist, mein Kind dem Herrn: sein ist es wahrhaftig, denn er hat es seiner Dienerin geliehen, um ihr die Freude zu schenken, Mutter genannt zu werden. Das ist die Bezeugung dessen, was der Herr an mir getan. Ich will ihn Johannes nennen (der Name Johannes bedeutet: Gott ist wohlgesonnen). Ist es vielleicht keine Gnade, mein Kind? Ist es nicht eine Gnade, die Gott mir zuteil hat werden lassen?“

„Und Gott, auch ich bin davon überzeugt, wird dir diese Gnade schenken. Ich werde darum beten ... mit dir.“

„Es tut mir so weh, ihn stumm zu sehen! ... “ Elisabet weint.
„Wenn er schreibt, da er ja nicht mehr mit mir sprechen kann, dann scheint es mir, als seien Berge und Meere zwischen mir und meinem Zacharias. Nach vielen Jahren süßer Worte schweigt sein Mund nun. Gerade jetzt, da es so schön wäre, über das zu sprechen, was kommen soll. Ich unterlasse es sogar zu reden, um nicht zusehen zu müssen, wie er sich abmüht, mir durch Zeichen zu antworten. Ich habe so viel geweint! Wie sehr habe ich mich nach dir gesehnt! Die Leute beobachten, reden, kritisieren. Die Welt ist nun einmal so. Und wenn man Sorgen oder Freuden hat, braucht man Verständnis, nicht Kritik. Jetzt scheint mir das Leben wieder ganz anders, viel besser; ich fühle die Freude in mir, seit du bei mir bist. Ich fühle, dass meine Prüfung vorübergeht; dass ich bald glücklich sein werde. So wird es sein, nicht wahr? Ich ergebe mich in alles. Aber wenn Gott doch meinem Gatten verzeihen möge! Wenn ich ihn doch wieder beten hörte, wie früher!“

Maria streichelt und ermuntert sie, und um sie etwas abzulenken, lädt sie Elisabet ein, mit ihr in den sonnigen Garten zu gehen. Sie gehen durch eine gut gepflegte Laube bis zu einem ländlichen, kleinen Wachtturm, in dessen Löchern Tauben nisten. Maria streut lächelnd Körner; die Tauben stürzen sich mit viel Geflatter auf sie und kreisen gurrend um sie. Auf den Kopf, auf die Schulter, auf Arme und Hände lassen sie sich nieder, strecken ihre rosafarbenen Schnäbel vor, um die Körner aus ihrer hohlen Handfläche zu picken und mit Anmut selbst die rosigen Lippen und die in der Sonne glänzenden Zähne zu berühren. Maria nimmt aus einem Säckchen blonde Körner und lacht herzlich über diese aufdringliche Gier.

„Wie sie dich gern haben!“, sagt Elisabet. „Kaum bist du einige Tage bei uns, und schon lieben sie dich mehr als mich, die ich sie immer gefüttert habe.“
Der Spaziergang wird fortgesetzt. Sie gelangen zu einem Zaun an der Grenze des Baumgartens, wo etwa zwanzig Ziegen mit ihren Zicklein grasen.

„Kommst du von der Weide?“, fragt Maria einen Hirtenbuben und streichelt ihn.
„Ja, mein Vater hat mir gesagt: ‚Geh nach Hause! Bald wird es regnen und einige Tiere werden Junge bekommen. Sorge dafür, dass trockenes Heu und eine Bettstatt bereit sind!‘ Dort kommt er!“, und der Bub zeigt hin zum Wald, aus dem ein zittriges Gemecker ertönt.

Maria streichelt ein blondes Zicklein, das sich wie ein Kind an sie schmiegt, und trinkt zusammen mit Elisabet von der eben gemolkenen Milch, die der Hirtenknabe ihnen anbietet.

Die Herde nähert sich mit einem Hirten, der wuchtig und struppig ist wie ein Bär. Er muss aber ein gutmütiger Mensch sein, denn er trägt auf seinen Schultern ein jammerndes Schaf. Nun legt er es sanft nieder und erklärt:

„Es wird bald ein Lämmlein haben. Es konnte vor Schwäche und Müdigkeit kaum mehr gehen. Daher habe ich es auf die Schultern genommen und bin gelaufen, um rechtzeitig da zu sein.“

Das Schaf, das vor Schmerzen hinkt, wird von dem Knaben zum Schafstall geführt.
Maria hat sich auf einen Stein gesetzt und scherzt mit den Zicklein und Lämmlein. Sie bietet den rosigen Mäulchen Kleeblüten an. Ein schwarzweißes Zicklein legt seine Pfoten auf ihre Schultern und beschnuppert ihre Haare.

„Das ist kein Brot“, lacht Maria. „Morgen bringe ich dir eine Kruste. Sei nun lieb!“

Auch Elisabet ist wieder heiter und lacht dazu.

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
Buchbestellung

Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.