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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Der Tag, der mein Verhältnis

zum Rosenkranz für immer veränderte!

Wenn wir auf die Geschichte der Kirche schauen, sehen wir, dass gerade durch den Rosenkranz viel Unheil abgewendet wurde, z.B. bei der Seeschlacht von Lepanto, oder durch den Rosenkranzsühnekreuzzug in Österreich etc. - das kann uns auch in der heutigen Zeit ein Hinweis und eine Hilfe sein. Vertrauen wir in kleinen und großen Dingen auf die Kraft und Macht des Rosenkranzgebetes! Was es braucht, ist unsere Entscheidung zum Gebet - auch und gerade dann, wenn es schwer ist und uns viel Überwindung kostet. Davon gibt uns auch Anna Maria Zeugnis.

Der Tag, der mein Verhältnis zum Rosenkranz für immer veränderte

Ich durfte das Privileg genießen in einer katholischen Familie aufzuwachsen und von meinen Eltern einen lebendigen Glauben vorgelebt zu bekommen. Das Beten des Rosenkranzes war für mich lange Zeit jedoch einfach ein „Muss“, dessen Sinn und Zweck ich nicht wirklich verstand. Doch zum Glück haben der Herr und unsere Himmelmama unübertreffbar viel Geduld, sodass dieses „Muss“ sich langsam aber stetig verwandelt in ein „Kennen- und Liebenlernen“, begleitet von einem „tiefen Staunen“. Wie das?
Für den Rosenkranz an sich habe ich mittlerweile schon viele Bilder und Vergleiche gehört. Eine, die meinen persönlichen Weg zum Rosenkranzgebet vielleicht mit am besten beschreibt, ist folgende: Es ist wie … mit einem Zoobesuch, bei dem viele Menschen ein seltsames schlafendes Tier beobachten. Man selbst würde nie stehen bleiben, um dieses Lebewesen zu beobachten, denn es schläft ja (scheinbar zumindest) und ist somit extrem langweilig. Aber weil so viele Menschen, vor allem auch die, die man kennt, beharrlich beim Gehege dieses schlafenden Tieres stehen bleiben, bleibt man selbst auch und wartet voller Skepsis, aber auch Spannung darauf, dass es erwacht und darauf, was dann alles passiert ...

Rosenkranz: anstrengend, ermüdend

Wie dieses kleine Bild zeigt, war das Rosenkranzgebet seit jeher in meinem Leben präsent durch Menschen, die mir nahestehen und denen dieses Gebet ein Herzensanliegen ist. Ich selbst habe es lange Zeit als sehr anstrengend, ermüdend und langweilig empfunden, aber versucht es doch nicht abzulehnen. Einfach weil es so viele Menschen, die mir Glaubensvorbilder sind und waren, so wertschätzten. Irgendwann wandelte sich innere Ablehnung in Akzeptanz. Aber mein Herz war noch nicht wirklich bei der Sache. Dieser Weg vom Akzeptieren des Gebets bis dahin, es lieben zu lernen, ist für mich noch lange nicht zu Ende, doch gab es mittlerweile schon die eine oder andere Etappe hin zum „Liebenlernen“. Seit dem Internationalen Prayerfestival der Jugend 2000 in Marienfried (2014) befand sich ein Rosenkranz in meiner Handtasche. In jedem Willkommenspaket des Prayerfestivals befand sich ein Rosenkranz, den schon jemand für den jeweiligen Jugendlichen gebetet hat. Davon war ich irgendwie beeindruckt, dass es mir wichtig war, ihn dabei zu haben.

Der Tag, als ich ihn brauchte!

Und irgendwann kam der Tag, als ich ihn brauchte: Ich wartete am Bahnhof auf meinen Zug. Das Besondere an der Situation war, dass es Winter und somit kalt war (ich also die Bahnhofshalle nicht verlassen konnte), dass es schon spät abends war und somit kaum Reisende unterwegs waren und auch keine Geschäfte mehr geöffnet hatten und dass ich noch ca. 45 Minuten auf meinen Zug warten musste. Nur eine verrauchte Kneipe, in der eher zwielichte Gestalten ein- und ausgingen, hatte geöffnet. Ich saß also in besagter leerer Bahnhofshalle und irgendwann tauchte ein junger, sich besonders cool-fühlender Kerl mit Baseballcap auf und setzte sich, obwohl alles frei war (!), direkt neben mich. Er war mir nicht ganz geheuer. So stand ich auf und suchte mir einen anderen Sitzplatz. Was dazu führte, dass auch er aufstand und seinen neuen Sitzplatz direkt mir gegenüber wählte. Ich weiß nicht, was er vorhatte, ob er eigentlich ganz harmlos war und nur plaudern wollte oder auch nicht… auf alle Fälle fühlte ich mich unter seinem Blick mehr als unwohl in meiner Haut. Wenn ich mein Handy gezückt hätte, hätte ich es doch nicht geschafft, mich völlig abzulenken, sondern hätte immer wieder aufgeschaut - das war mir klar. Plötzlich durchzuckte mich ein Gedanke: Der Rosenkranz in meiner Handtasche – den könntest du doch beten! Ich hab mich bisher noch nie getraut für alle sichtbar und in aller Öffentlichkeit meinen Rosenkranz zur Hand zu nehmen, um ihn zu beten. Aber der Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen und mir kam der Rosenkranz in diesem Moment wie ein Anker vor, an dem ich mich festhalten konnte. Gedacht, getan.

Mehr als ein Anker!

Demonstrativ kramte ich ihn aus meiner Tasche hervor und hielt ihn offen auf meinem Schoß in den Händen während des Betens. Aber der Rosenkranz war in diesem Moment so viel mehr als nur ein Anker! Während ich ihn betete schloss ich bewusst die Augen und nahm mir vor, sie erst wieder aufzumachen, wenn ich zu Ende gebetet hätte. Außerdem versuchte ich die Rosenkranzgeheimnisse, die ich gerade betete, wirklich zu betrachten, lebendig werden zu lassen. Welche Temperatur herrschte wohl gerade, als Jesus getauft wurde? Wie hat es dort gerochen? Wie fühlte sich Jesus? Was dachte er? Wie klang wohl die Stimme Johannes des Täufers? Und so versuchte ich mit äußerlich geschlossenen Augen vor meinem inneren Auge die jeweilige Situation des Rosenkranzgeheimnisses lebendig werden zu lassen. Es war atemberaubend! Und nicht nur das, ich konnte dabei auch völlig die ganze unangenehme Situation, in der ich mich befand, vergessen. Ich stand nicht länger unter dem Blick dieses jungen Kerls, sondern war ganz bei mir. Nein, besser gesagt: ganz mit Maria bei Jesus. Nachdem ich so diesen Rosenkranz zu Ende gebetet hatte, öffnete ich langsam wieder meine Augen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade an der Zeit wäre, zum Gleis zu gehen. Ein weiterer Blick zeigte mir einen leeren Sitzplatz. Da wo vorher noch der besagte junge Mann saß ... Meine Beziehung zum Rosenkranz hat sich durch diese Begebenheit für immer verändert! DANKE, HERR!

Quelle: medjugorje aktuell, Heft 103.