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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 224. Kapitel, Band III, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta
Jesus gebietet dem Sturm auf dem See

Welch innige Freude für mich war das heute! Ich häkelte eben an der Spitze, die sie kennen und hörte Musik in Gesellschaft der Familienangehörigen. Ich war durch gewöhnliche Dinge abgelenkt, als mich plötzlich eine Schauung überkam. Dadurch veränderte sich mein Ausdruck, was zum Glück nur Paula bemerkte. Diese Freude blieb den ganzen Nachmittag bis zum Augenblick des gewohnten Kräftezusammenbruchs, der früher als sonst eintraf; denn wenn ich so „sehe“, dann habe ich einen größeren körperlichen Kräfteverbrauch, und besonders mein Herz wird dadurch stark beansprucht, was mich aber nicht bedrückt, denn es wird durch sehr viel seelische Freude ausgeglichen.
Nun, da alle schlafen, will ich über meine Freude berichten.
Ich habe das Evangelium des heutigen Tages gesehen. Gerade heute Morgen beim Lesen desselben habe ich mir gesagt: „Das ist nun eine biblische Begebenheit, die ich nie zu sehen bekommen werde, da sie sich für eine Vision wenig eignet.“
Doch als ich am wenigsten daran dachte, ist sie über mich gekommen, um mich mit Freude zu erfüllen. Hier folgt, was ich geschaut habe:

Ein Segelboot, nicht besonders groß, aber auch nicht gerade klein, ein Fischerboot, auf dem sich gut fünf bis sechs Personen bewegen können, durchfurcht die tiefblauen Wasser des Sees von Genezareth.

Jesus schläft im Heck. Er ist wie üblich weiß gekleidet und hat das Haupt auf den linken Arm gelegt, der auf seinem blaugrauen, mehrfach zusammengefalteten Mantel ruht. Er liegt nicht, vielmehr sitzt er im hinteren Teil des Schiffes und lehnt sich an das Brett am äußersten Bootsende. Ich weiß nicht, wie die Schiffsleute es nennen. Er schläft still und friedlich, denn er ist müde.

Petrus ist am Steuer. Andreas kümmert sich um die Segel. Johannes und zwei andere – ich weiß nicht, wer sie sind – bringen die Netze und Taue im hinteren Teil des Schiffes in Ordnung, als wollten sie sich auf den Fischfang vorbereiten, der vielleicht bei Einbruch der Nacht beginnt. Ich würde sagen, dass der Tag sich neigt, denn die Sonne steht schon im Westen. Die Jünger haben ihre Mäntel abgelegt und alle ihre Kleider geschürzt und mit den Gürteln festgebunden, damit sie freier in ihren Bewegungen sind beim Hin- und Hergehen im Boot und beim Hantieren nicht durch Ruder, Bänke, Körbe und Netze behindert werden.

Ich sehe, dass der Himmel sich verdunkelt und die Sonne sich hinter plötzlich aufgezogenen Gewitterwolken verbirgt, die vom Gebirge her kommen. Der Wind, der im Augenblick noch nur in der Höhe weht, treibt die Wolken rasch dem See zu. Der See ist noch ruhig, wird jedoch dunkler und beginnt, sich an der Oberfläche zu kräuseln. Es sind noch keine Wellen, aber schon kleine Wellenbewegungen.

Petrus und Andreas beobachten Himmel und See und treffen alle Vorkehrungen, um an Land zu gehen. Doch der Wind bricht nun mit Macht über den See, und in wenigen Minuten wallt und schäumt alles; die Brecher überschlagen sich gegenseitig, krachen gegen das Boot, heben es hoch und senken es, so dass es sich nach allen Seiten neigt und weder Ruder noch Segel mehr gebraucht werden können. Wegen des Sturmes wird das Segel eingezogen.

Jesus schläft. Weder die schweren Schritte noch die aufgeregten Stimmen der Jünger, noch das Heulen des Windes, noch die Schläge der Wellen gegen die Bootsplanken wecken ihn. Seine Haare flattern im Winde, und manchmal trifft ihn auch ein Wasserspritzer, doch er schläft. Johannes eilt vom Bug zum Heck und deckt ihn mit seinem Mantel zu, den er aus einem Holzverschlag hervorgezogen hat.

Der Sturm wird immer heftiger. Der See ist nun schwarz, als sei Tinte hineingeschüttet worden, und der Schaum der Wellen zieht Streifen darüber. Wasser ergießt sich ins Boot, das der Wind immer weiter vom Ufer abtreibt. Die Jünger schwitzen vor Anstrengung, das Boot in die richtige Fahrtrichtung zu lenken und das eingedrungene Wasser auszuschöpfen. Doch alles ist vergebens. Sie waten fast bis zu den Knien im Wasser, und das Boot wird immer schwerer.

Petrus verliert die Ruhe und die Geduld. Er übergibt seinem Bruder das Ruder, geht schwankend zu Jesus hin und schüttelt ihn heftig. Jesus erwacht und hebt das Haupt.

„Rette uns, Meister, wir gehen zugrunde!“, schreit Petrus. (Er muss schreien, damit man ihn hört).
Jesus schaut seinen Jünger fest an, dann blickt er auf die anderen und auf das Wasser.
„Glaubst du, dass ich euch retten kann?“
„Schnell, Meister“, schreit Petrus, während sich eine riesengroße Woge von der Mitte des Sees her rasch auf die armselige Barke zu bewegt. Es scheint eine Wasserhose zu sein, so hoch und schreckenerregend ist sie. Als die Jünger diesen Wasserberg herankommen sehen, knien sie nieder und klammern sich fest, wo und wie sie nur können; sie sind überzeugt, dass dies das Ende ist.

Jesus erhebt sich und steigt auf den Holzverschlag: eine weiße Gestalt vor dem Hintergrund des Unwetters. Er breitet die Arme gegen die Sturzwelle aus und gebietet dem Wind:
„Halt ein und schweige“,
und dem Wasser:
„Beruhige dich. Ich will es!“
Die Sturzwelle fällt in sich zusammen, löst sich in Schaum auf und zerfließt ohne zu schaden, während der Wind mit einem letzten Pfeifen in einem Seufzer verstummt.

Über dem beruhigten See wird der Himmel wieder heiter, und in die Herzen der Jünger kehrt die Zuversicht zurück.

Die Majestät, die Jesus ausstrahlt, kann ich nicht beschreiben. Man muss sie gesehen haben, um sie begreifen zu können. Ich koste sie innerlich aus, denn sie ist mir immer noch gegenwärtig, und ich denke darüber nach, wie friedvoll doch der Schlaf Jesu und wie gewaltig seine Macht über Wind und Wellen war.

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
Buchbestellung

Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.