Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Durchsuchen Sie aktuelle Meldungen, Botschaften und Aussagen zu Medjugorje.
Wir halten Sie auf dem Laufenden mit den neuesten Informationen.

"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 211. Kapitel, Band III, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta
Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen (Dritter Teil) – Zweiter Abschnitt

Jesus spricht:

„In Wahrheit, es gibt Leute, die ihr Selbstgespräch höher einschätzen als die Höflichkeitspflicht, einen Besucher zu empfangen oder in Nächstenliebe einem Notleidenden zu helfen. Es sind Seelen, die dem Götzendienst des Gebets verfallen sind. Das Gebet ist ein Akt der Liebe. Und lieben kann man, wenn man betet und wenn man Brot backt, wenn man betrachtet, wenn man einem Gebrechlichen beisteht, wenn man zum Tempel pilgert, wenn man sich der Familie widmet, wenn man ein Lämmlein darbringt, oder wenn man, um sich im Herrn zu sammeln, die eigenen selbstgerechten Wünsche opfert. Es genügt, dass man sein ganzes Sein und alles, was man tut, in Liebe kleidet. Habt keine Angst! Der Vater sieht euch. Der Vater versteht euch. Der Vater hört euch an. Der Vater gibt euch. Wie viel Gnaden werden schon für einen einzigen, wahrhaftigen, vollkommenen Liebesseufzer gewährt! Welche Fülle für ein geheimes, mit Liebe dargebrachtes Opfer! Seid nicht wie die Heiden. Gott hat es nicht nötig, dass ihr ihm sagt, was er tun und geben soll, um euch zu helfen. Das können die Heiden ihren Götzen sagen, die nichts verstehen, nicht aber ihr eurem Gott, dem wahren, geistigen Gott, der nicht nur Gott und König, sondern auch euer Vater ist und weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn darum bittet.

Bittet, und ihr werdet empfangen,
sucht, und ihr werdet finden,
klopft an, und es wird euch aufgetan.

Denn wer bittet, empfängt,
wer sucht, der findet und
wer anklopft, dem wird aufgetan.

Wenn eines eurer Kinder das Händchen hinhält und sagt: „Vater, ich habe Hunger“, gebt ihr ihm dann vielleicht einen Stein? Gebt ihr ihm eine Schlange, wenn es euch um einen Fisch bittet? Nein, im Gegenteil, ihr gebt ihm Brot, Fisch und noch mehr: Liebkosung und Segen; denn für einen Vater ist es wunderbar, sein Geschöpf zu ernähren und sein glückliches Lächeln sehen zu können. Wenn ihr also trotz eures unvollkommenen Herzens euren Kindern aus natürlicher Liebe heraus gute Gaben zu geben wisst, wie auch das Tier mit seiner Brut es tut, wie viel mehr wird euer Vater, der im Himmel ist, denen geben, die ihn um gute und ihrem Wohl zuträgliche Dinge bitten. Habt keine Angst zu bitten, und fürchtet nicht, das Erbetene nicht zu erhalten. Jedoch – hier muss ich euch vor einem Irrtum warnen, dem man leicht verfallen kann – macht es nicht wie die Schwachen im Glauben und in der Liebe, die Heiden der wahren Religion – denn auch unter den Gläubigen gibt es Heiden, deren armseliger Glaube ein Gewirr von Aberglauben und wahrem Glauben, ein heruntergekommenes Gebäude ist, in dessen Mauerrissen sich Unkraut und Schmarotzerpflanzen jeglicher Art eingenistet haben, so dass die Mauer abzubröckeln beginnt und später in Verfall gerät – deren Glauben zu schwinden beginnt, wenn sie sehen, dass sie nicht erhört werden.

Ihr bittet, und ihr findet es richtig zu bitten. In diesem Augenblick wäre es in der Tat nicht ungerecht, euch die erbetene Gnade zu gewähren. Doch das Leben ist in diesem Augenblick noch nicht zu Ende, und was heute gut sein mag, kann morgen schlecht sein. Ihr könnt dies nicht wissen, denn ihr kennt nur die Gegenwart, und das ist schon eine Gnade Gottes. Doch Gott kennt auch die Zukunft, und um euch ein noch größeres Leid zu ersparen, lässt er oft ein Gebet unerhört. In diesem Jahre meines öffentlichen Lebens habe ich mehr als einmal in den Herzen ein Seufzen vernommen „Wie sehr habe ich damals gelitten, als Gott mich nicht erhört hat.“ Doch nun sage ich: „Es war gut so, denn jene Gnade hätte mich daran gehindert, jetzt zu Gott zu kommen.“ Andere habe ich sagen und mir sagen gehört: „Warum, Herr, erhörst du mich nicht? Alle erhörst du, nur mich nicht“, und obwohl es mich schmerzte, sie leiden zu sehen, musste ich antworten: „Ich kann nicht“, denn die Erhörung wäre ein Hindernis für ihren Höhenflug zur Vollkommenheit gewesen. Auch der Vater sagt manchmal: „Ich kann nicht.“ Nicht, weil er nicht augenblicklich eingreifen könnte, sondern er will die Bitte nicht erfüllen, weil er die sich daraus ergebenden Folgen für die Zukunft kennt.

Hört: Ein Kind hat kranke Eingeweide. Die Mutter ruft den Arzt, und dieser sagt: „Um es zu heilen ist absolutes Fasten nötig.“ Das Kind weint, schreit, bettelt und scheint vor Hunger zu sterben. Die wie immer mitleidsvolle Mutter vereinigt ihre Klagen mit denen des Kindes. Das totale Verbot des Arztes scheint ihr zu hart zu sein. Sie meint, dem Kind könnte das Fasten und das Weinen schaden. Doch der Arzt bleibt unerbittlich und sagt schließlich: „Frau, ich weiß, um was es geht, du weißt es nicht. Willst du dein Kind verlieren oder willst du, dass ich es dir rette?“ Die Mutter schreit: „Ich will, dass es lebt.“ „Dann“, sagt der Arzt, „kann ich keine Nahrung erlauben. Es wäre sein Tod.“ Auch der Vater spricht manchmal so. Ihr Mütter, die ihr euer Ich bemitleidet, wollt nicht hören, dass es einer verweigerten Gunst wegen weint. Doch Gott sagt: „Ich kann nicht. Es wäre zu deinem Übel.“ So kommt der Tag oder die Ewigkeit, wo man sich schließlich sagen muss: „Danke, mein Gott, dass du meine törichte Bitte nicht erhört hast.“

Was ich euch über das Gebet gesagt habe, gilt auch für das Fasten. Wenn ihr fastet, dann setzt keine trübsinnige Miene auf, wie es die Heuchler tun, die kunstvoll das Gesicht verziehen, damit die Leute wissen und glauben, dass sie fasten, auch wenn es nicht wahr ist. Auch sie haben mit dem Lob der Welt ihren Lohn schon empfangen und einen anderen werden sie nicht erhalten. Ihr aber, wenn ihr fastet, nehmt eine heitere Miene an, wascht euch öfters das Gesicht, damit es sauber und frisch erscheint, salbt euch den Bart, parfümiert euer Haar und lächelt mit der Zufriedenheit des Wohlgenährten. Oh, wahrlich, es gibt keine Speise, die so sehr erquickt wie die Liebe. Wer im Geist der Liebe fastet, der nährt sich mit Liebe. Wahrlich, ich sage euch, wenn die Welt euch auch „eitel“ und „Zöllner“ nennt: euer Vater kennt euer heldenmütiges Geheimnis und wird es euch doppelt vergelten. Er wird euch belohnen für das Fasten, und auch dafür, dass ihr deshalb nicht gerühmt worden seid. Nun gehet hin und gebt dem Körper Nahrung, nachdem die Seele gespeist worden ist.

Diese beiden armen Leute sollen bei uns bleiben. Sie werden unsere gesegneten Gäste sein, die unserem Brot den Wohlgeschmack verleihen. Der Friede sei mit euch.“ Die beiden armen Leute bleiben. Es handelt sich um eine hagere Frau und einen sehr alten Mann. Doch sie gehören nicht zusammen. Der Zufall hat sie zusammengeführt. Sie waren beschämt in einer Ecke zurückgeblieben und hatten allen vergeblich die Hand entgegengestreckt, die an ihnen vorübergingen. Jesus schreitet direkt auf sie zu, da sie nicht wagen, ihm entgegenzugehen, nimmt sie bei der Hand und führt sie mitten in die Schar der Jünger unter eine Art Zelt, das Petrus etwas abseits errichtet hat. Dort nächtigen die Jünger anscheinend und halten sich in den wärmsten Stunden des Tages auf. Das Dach besteht nur aus Reisern und … Mänteln. Doch die Behausung dient ihrem Zweck, auch wenn sie so niedrig ist, dass Jesus und Judas Iskariot, als die größten, sich bücken müssen um einzutreten. „Hier ist ein Vater und hier ist eine Schwester. Bringt herbei, was wir haben. Während wir die Mahlzeit einnehmen, wollen wir uns ihre Geschichte anhören.“ Jesus bedient die beiden Beschämten persönlich und hört sich ihren jammervollen Bericht an. Der alte Mann ist allein geblieben, als seine Tochter mit ihrem Manne weit fortgezogen ist und den Vater zurückgelassen und vergessen hat. Auch die Frau ist allein, seitdem das Fieber ihren Mann hinweggerafft hat, und sie ist außerdem noch krank. „Die Leute verachten uns, weil wir arm sind“, sagt der alte Mann. „Ich gehe betteln, um etwas beiseite zu legen, damit ich das Paschafest halten kann. Ich bin achtzig Jahre alt, immer habe ich das Pascha (jüdische Osterfest) gehalten, und es könnte das letzte Mal sein. Aber ich will ohne Gewissensbisse in Abrahams Schoß eingehen. So wie ich meiner Tochter verzeihe, hoffe ich, Verzeihung zu erlangen, und ich will mein Pascha halten.“ „Der Weg ist lang, Vater.“ „Noch länger ist der zum Himmel, wenn man den Feierlichkeiten des Festes fernbleibt.“ „Gehst du allein? Wenn du dich aber unterwegs übel fühlen solltest?“ „Der Engel Gottes wird mir meine Lider schließen.“ Jesus streichelt das zitternde, weiße Haupt und fragt dann die Frau: „Was machst du?“ „Ich bin auf der Suche nach Arbeit. Wäre ich besser genährt, so würde ich vom Fieber genesen, und wäre ich geheilt, könnte ich auch auf den Feldern arbeiten.“ „Glaubst du, dass allein die Nahrung dich heilen würde?“ „Nein, auch du bist da ... Doch ich bin ein armes Ding, ein zu armes Ding, als dass ich um Barmherzigkeit bitten dürfte!“ „Wenn ich dich heilen würde, was wünschtest du dann?“ „Nichts mehr. Ich hätte dann schon mehr, als ich zu hoffen wage.“ Jesus lächelt und reicht ihr ein Stück Brot, das er zuvor in etwas Essigwasser getaucht hat, das als Getränk dient. Die Frau isst es ohne zu sprechen, und Jesus lächelt immer noch. Die Mahlzeit ist rasch beendet, sie war ja so karg.

Die Apostel und die Jünger gehen zu den Abhängen auf die Suche nach einem schattigen Platz zwischen den Büschen. Jesus bleibt im Zelt. Der Greis hat sich an die überwachsene Felswand gesetzt und ist erschöpft eingeschlafen. Nach einer Weile kommt die Frau, die sich ebenfalls auf der Suche nach Schatten und Ruhe entfernt hatte, zurück und geht zaghaft auf Jesus zu. Jesus lächelt ihr zu, um sie zu ermutigen. Sie kommt scheu, doch glücklich näher, fast bis zum Zelt. Dann ist die Freude stärker als die Schüchternheit, und sie macht eilig die letzten Schritte und fällt vor Jesus nieder mit dem gedämpften Rufe: „Du hast mich geheilt. Gepriesen seist du! Es ist die Zeit meines starken Schüttelfrostes, und ich habe ihn nicht mehr ... Oh!“ und sie küsst Jesus die Füße. „Bist du sicher, geheilt zu sein? Ich habe es dir nicht gesagt. Es könnte ein Zufall sein ... “ „O nein! Nun habe ich dein Lächeln verstanden, mit dem du mir das Brot gegeben hast. Deine Kraft ist mit jedem Bissen in mich eingeströmt. Ich habe nichts, mit dem ich dir dies vergelten könnte, außer meinem Herz. Befiehl deiner Dienerin, Herr, und sie wird dir bis zum Tode gehorsam sein!“ „Ja. Siehst du den Greis dort? Er ist allein, und er ist ein Gerechter. Du hattest einen Gatten, und der Tod hat ihn dir genommen. Er hatte eine Tochter, und der Egoismus hat sie ihm entrissen; das ist noch schlimmer, und doch schimpft er nicht. Aber es wäre nicht recht, wenn er seine letzten Stunden allein verbringen müsste. Sei du ihm Tochter!“ „Ja, mein Herr!“ „Aber bedenke, das heißt, für zwei arbeiten zu müssen.“ „Ich bin jetzt stark und werde es schaffen.“ „Geh also zu dem Gebüsch dort und sag zu dem in grau gekleideten ruhenden Mann, dass er zu mir kommen soll.“ Die Frau geht rasch zu der bezeichneten Stelle und kehrt mit Simon dem Zeloten zurück. „Komm her, Simon. Ich muss dich etwas fragen. Warte, Frau.“ Jesus entfernt sich einige Meter. „Glaubst du, dass es für Lazarus schwierig wäre, eine Arbeiterin mehr in seinen Dienst zu nehmen?“ „Lazarus? Ich glaube, er weiß nicht einmal, wie viel Bedienstete er hat. Einer mehr oder weniger ... Aber um wen handelt es sich?“ „Um die Frau dort; ich habe sie geheilt.“ „Das genügt, Meister. Wenn du sie geheilt hast, beweist dies, dass du sie liebst, und was du liebst, ist Lazarus heilig. Ich bürge für ihn.“ „Das stimmt. Was ich liebe, ist Lazarus heilig. Das hast du gut gesagt. Deswegen wird Lazarus auch heilig werden, denn da er liebt, was ich liebe, liebt er auch die Vollkommenheit. Ich möchte jenen alten Mann dieser Frau anvertrauen, und so kann der alte Patriarch sein letztes Osterfest in Freuden begehen. Ich liebe die alten Gerechten sehr, und wenn ich ihnen einen heiteren Lebensabend bescheren kann, dann bin ich glücklich.“

„Du liebst auch die Kinder ... “ „Ja, und die Kranken ... “ „Und die Betrübten ... “ „Und die Alleinstehenden ... “ „Oh, mein Meister! Aber bist du dir nicht bewusst, dass du alle liebst, selbst deine Feinde?“ „Ich bin mir dessen nicht bewusst, Simon. Lieben ist meine Natur. Jetzt erwacht der Patriarch. Lass uns zu ihm gehen und ihm sagen, dass er Ostern mit einer Tochter an seiner Seite feiern wird und keinen Mangel an Brot mehr leiden muss.“ Sie kehren zum Zelt zurück, wo die Frau auf sie wartet, und gehen dann alle drei zum alten Mann, der sich gesetzt hat und seine Sandalen wieder schnürt. „Was machst du, Vater?“ „Ich will ins Tal hinuntergehen. Ich hoffe, ein Obdach für die Nacht zu finden. Morgen werde ich auf der Straße betteln, und dann, weiter, weiter, immer weiter und, vielleicht in einem Monat, wenn ich nicht vorher sterbe, werde ich im Tempel sein.“ „Nein.“ „Soll ich es nicht tun? Warum?“ „Weil der liebe Gott es nicht will. Du wirst nicht allein gehen. Diese Frau hier wird dich begleiten. Sie wird dich an den Ort führen, den ich euch nennen werde, und wo man euch aus Liebe zu mir aufnehmen wird. Du wirst deine Ostern feiern, aber ohne Mühsal. Dein Kreuz hast du schon getragen, Vater. Lege es nun nieder und sammle dich nur in der Danksagung an deinen gütigen Gott.“ „Aber warum ... ich ... ich verdiene nicht so viel ... Du ... eine Tochter ... Mehr, als wenn du mir zwanzig Jahre schenken würdest ... und wohin, wohin schickst du mich?“ Der Greis weint in seinen langen, struppigen Bart. „Zu Lazarus des Theophilus. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst.“ „Oh, ich bin aus dem Grenzgebiet von Syrien und erinnere mich an Theophilus. O gebenedeiter Sohn Gottes, erlaube, dass ich dich segne!“ Jesus, der sich dem alten Mann gegenüber im Gras niedergelassen hat, neigt sich wahrhaftig, um sich von ihm in feierlicher Gebärde die Hand auflegen zu lassen. Laut ertönt die tiefe Greisenstimme im alten Segensspruch „Der Herr segne und behüte dich. Der Herr lasse sein Antlitz leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr wende dir sein Angesicht zu und gebe dir seinen Frieden.“ Jesus, Simon und die Frau antworten miteinander: „Amen.“

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
Buchbestellung

Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.