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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 382. Kapitel, Band VI, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta    
Die gekrümmte Frau von Chorazin

Jesus befindet sich in der Synagoge von Chorazin, die sich allmählich mit Menschen füllt. Die Vorsteher des Ortes müssen darauf gedrängt haben, dass Jesus an diesem Sabbat bei ihnen lehrt. Ich entnehme dies ihren Erwägungen und den Antworten Jesu. 

„Wir sind nicht anmaßender als die Juden oder die von der Dekapolis“, sagen sie, „und dennoch gehst du immer wieder dorthin.“

„Auch hier habe ich dasselbe getan, und euch durch Worte, Werke, Schweigen und durch Taten unterrichtet.“

„Aber da wir starrköpfiger sind als die anderen, ist dies ein Grund mehr, dass du immer wieder kommen musst … “

„Schon gut, schon gut.“

„Gewiss ist es gut! Wir gestatten dir gerade deshalb, unsere Synagoge für deine Unterweisung zu benützen, weil wir es für richtig erachten. Nimm daher unsere Einladung an und sprich.“

Jesus breitet die Arme aus, als Zeichen zum Schweigen für die Anwesenden. Im Psalmton, langsam und ausdrucksvoll beginnt er seine Predigt:

„Arauna sprach zu David: ‚Mein Herr und König nehme und opfere, was ihn gut dünkt! Siehe, hier sind die Rinder für das Brandopfer, und hier alle Dreschschlitten und das Rindergeschirr als Opferholz! Das alles, mein König, schenkt Arauna dem König‘, und er fügte hinzu: ‚Der Herr, dein Gott, sei dir gut und nehme dein Gelübde an.‘ Aber der König antwortete und sagte: ‚Nicht so! Um einen festgesetzten Preis will ich sie von dir erwerben. Ich kann dem Herrn, meinem Gott, nicht geschenkte Brandopfer darbringen‘.“

Nun senkt Jesus seinen Blick, denn bis dahin hat er gleichsam mit zur Decke erhobenen Augen gesprochen. Er schaut den Synagogenvorsteher und die vier Ältesten, die bei ihm sind, scharf an und fragt:

„Habt ihr den Sinn dieser Worte verstanden?“

„Sie stehen im zweiten Buch der Könige geschrieben, dort, wo der heilige König die Tenne des Arauna kauft … Aber wir verstehen nicht, weshalb du sie uns zitiert hast. Hier wütet nicht die Pest, und es gibt keinen Grund, ein Brandopfer darzubringen; zudem bist du kein König … wir wollen sagen: du bist es noch nicht.“

„Wahrlich, ihr seid langsam im Erfassen der Sinnbilder, und euer Glaube ist noch unsicher, denn wenn er gefestigt wäre, würdet ihr erkennen, dass ich schon König bin, wie ich gesagt habe, und wenn ihr eine wache, gefühlsmäßige Erkenntnis hättet, würdet ihr einsehen, dass hier eine viel schlimmere Pest wütet, als die, welche David plagte. Hier herrscht jene des Unglaubens, die euch zugrunde richtet.“

„Nun gut, wenn wir langsam im Erfassen und ungläubig sind, dann verleihe uns Verstand und Glauben und erkläre, was du uns damit hast sagen wollen.“

„Ich sage: ich bringe Gott keine erzwungenen Opfer dar, solche, die aus elendem Eigennutz dargebracht werden. Ich, der ich gekommen bin, um zu euch zu sprechen, akzeptiere es nicht, dass ich nur dann sprechen darf, wenn ihr es mir erlaubt. Es ist mein gutes Recht, und ich bestehe darauf. Sei es nun unter freiem Himmel oder hinter verschlossenen Türen, auf der Höhe der Berge oder in der Tiefe der Täler, auf dem Meere oder an den Ufern des Jordan, überall habe ich das Recht und die Pflicht, zu lehren und durch mein Werk die einzigen Opfer, die Gott wohlgefällig sind, zu erwerben, nämlich: Durch mein Wort bekehrte und gläubig gewordene Herzen. Ihr von Chorazin habt dem Wort wohl zu reden gestattet, jedoch nicht aus Ehrfurcht und Glauben, sondern weil ihr in eurem Herzen eine Stimme hört, die euch wie ein im Holz nagender Wurm quält: ‚Dieser Frost ist die Strafe für unsere Herzenshärte.‘ Ihr möchtet wieder gutmachen aber des Geldes wegen und nicht eurer Seele wegen. O heidnisches und starrköpfiges Chorazin! Doch nicht alle Menschen in Chorazin sind so, und ich werde für die, die nicht so sind, in einem Gleichnis sprechen

Hört! Einem Goldschmied wurde von einem törichten Reichen ein großer Klumpen gebracht aus einer Masse, die so blond war wie feinster Honig, mit dem Auftrag, daraus einen verzierten Krug anzufertigen. ‚Das Material eignet sich nicht zur Verarbeitung‘, sagte der Goldschmied zu dem Reichen. ‚Siehst du? Es ist zu weich und nachgiebig. Wie könnte ich es formen und hämmern?‘ ‚Wie? Es ist nicht geeignet? Das ist ein kostbares Harz, und ein Freund von mir hat ein kleines Krüglein, in dem sein Wein einen ganz besonderen Geschmack bekommt. Ich habe es sehr teuer bezahlt, um einen größeren Krug zu haben und so meinen Freund zu übertrumpfen, der sich seines Kruges rühmt. Mache ihn mir, und zwar sofort, sonst werde ich sagen, dass du ein unfähiger Künstler bist.‘ ‚Der Krug deines Freundes wird aus goldfarbenem Alabaster sein!‘

‚Nein, er ist aus dem gleichen Material.‘

‚Er wird aus feinem Bernstein sein.‘

‚Nein, er ist aus diesem Material.‘

‚Angenommen, dass er aus demselben Material ist, dann ist es fester, hart geworden im Laufe der Jahrhunderte oder durch Beimischung von anderem festigenden Material. Frage ihn danach, und dann komme wieder und sage mir, wie sein Gefäß gemacht wurde.‘

‚Nein. Er hat mir diesen Klumpen selbst verkauft und mir versichert, dass man ihn so verwendet.‘

‚Dann hat er dich also betrogen, um dich für deinen Neid wegen seines schönen Kruges zu bestrafen.‘

‚Gib acht, wie du sprichst! Arbeite, oder ich werde dich bestrafen und dir den Laden wegnehmen, der nicht einmal so viel wert ist, wie mich dieses wunderbare Harz gekostet hat.‘

Tief betrübt machte sich der Künstler ans Werk. Er fertigte eine Paste an … aber die Paste blieb an seinen Fingern hängen. Er versuchte, ein Stückchen mit Kitt und Pulver zu härten … aber das Harz verlor seine Durchsichtigkeit. Er brachte es schließlich in den Schmelzofen, in der Hoffnung, dass es durch die Hitze gehärtet würde, doch händeringend musste er es wieder herausnehmen, da es flüssig geworden war. Dann schickte er jemanden auf den großen Hermon, um verharschten Schnee zu holen, und tauchte es in diesen ein. Es wurde hart und schön, doch ließ es sich nicht mehr modellieren.

‚Ich werde es mit dem Meißel behauen‘, nahm er sich vor, doch beim ersten Meißelhieb sprang das Harz in Stücke. Der Künstler, ganz verzweifelt und fest überzeugt, dass sich dieses Material nicht bearbeiten ließe, machte einen letzten Versuch und nahm alle Stücke, machte sie in der Hitze des Ofens von neuem flüssig, ließ sie wieder ein wenig im Schnee erkalten, und versuchte die noch etwas weiche Masse mit Spatel und Meißel zu bearbeiten. Die Arbeit glückte ihm, o ja, doch sobald er Meißel und Spatel entfernte, nahm die Masse wieder die ursprüngliche Form an, als wäre sie ein im Backtrog aufgehender Brotteig. Der Mann gab sich geschlagen, und um der Erpressung des Reichen und seinem eigenen Ruin zu entgehen, lud er in der Nacht Frau, Kinder, Möbel und sein Handwerkszeug auf einen Wagen. In seiner Werkstätte, die nun leer war, ließ er die goldfarbene Masse Harz zurück und legte einen Zettel dazu mit den Worten: ‚Nicht zu bearbeiten‘, und floh über die Grenze … 

Ich bin gesandt worden, um die Herzen zur Wahrheit und zum Heil zu erziehen, und in meinen Händen habe ich Herzen aus Eisen, Blei, Zinn, Alabaster, Marmor, Silber, Gold, Jaspis und Edelsteinen gehabt. Harte Herzen, wilde Herzen, wertvolle Herzen, kurz, alle Arten von Herzen. An allen habe ich gearbeitet, und viele habe ich geformt nach dem Wunsch dessen, der mich gesandt hat. Einige haben mich verletzt, während ich wirkte, andere haben es vorgezogen, zu zerbrechen, anstatt sich vollends bearbeiten zu lassen, doch vielleicht werden sie in ihrem Hass immer ein Andenken an mich bewahren.

Ihr seid nicht zu bearbeiten, denn weder Liebesglut, noch geduldige Unterweisung, noch die Arbeit des Meißels nützt bei euch, da ihr den Mahnungen gleichgültig gegenübersteht. Sobald meine Hände von euch lassen, werdet ihr wieder zu dem, was ihr vorher gewesen seid. Nur eines müsstet ihr tun, um euch zu ändern: euch gänzlich mir überlassen! Doch das tut ihr nicht, und werdet es nie tun, und der tief betrübte Arbeiter überlässt euch eurem Schicksal. Da er jedoch gerecht ist, verlässt er euch nicht alle gleicherweise. Trotz seiner Enttäuschung weiß er alle auszuwählen, die seine Liebe verdienen, und tröstet und segnet sie.

Frau, komm zu mir!“, sagt er und winkt einer an der Wand stehenden Frau zu, die so gekrümmt ist, dass sie einem Fragezeichen gleicht. Die Leute schauen in die Richtung, in die Jesus zeigt, sehen jedoch die Frau nicht, die ihrer Haltung wegen Jesus und auch seine Hand nicht sehen kann. „So geh doch, Marta! Er ruft dich“, sagen einige, und die Arme kommt hinkend, auf ihren Stock gestützt, der ihr bis zum Kopf reicht, nach vorne. Nun steht sie vor Jesus, der zu ihr sagt: „Frau, empfange ein Andenken an meine Durchreise und eine Belohnung für deinen stillen, demütigen Glauben. Sei befreit von deinen Gebrechen!“ Seine letzten Worte betont er besonders, indem er ihr seine Hände auf die Schultern legt. Plötzlich richtet sich die Frau auf, steht aufrecht wie eine Palme da, erhebt ihre Arme und ruft: „Hosanna! Er hat mich geheilt! Er hat auf seine treue Dienerin geschaut und ihr diese Wohltat erwiesen. Lob dem Erlöser und König Israels! Hosanna dem Sohne Davids!“ Das Volk stimmt ein mit seinen Hosannarufen in das Hosanna der Frau, die nun zu Füßen Jesu kniend den Saum seines Gewandes küsst, während er zu ihr sagt: „Geh in Frieden und verharre im Glauben!“

Der Synagogenvorsteher, dem die Worte, die Jesus vor dem Gleichnis gesagt hat, noch immer in den Ohren klingen müssen, will wütend auf den Vorwurf antworten und schreit entrüstet, während die Menge der wunderbar Geheilten einen Weg bahnt: „Sechs Tage sind da zum Arbeiten, sechs Tage, an denen man fordern und geben kann. Kommt daher an diesen Tagen, sowohl zum Fordern, als auch zum Geben. Kommt an diesen Tagen zum Heilen, ohne das Gebot des Sabbats zu verletzen, ihr Sünder und Ungläubige, ihr Verdorbene und Verderber des Gesetzes!“ und er versucht, alle aus der Synagoge zu vertreiben, als wolle er die Schänder aus dem Haus des Gebets verjagen.

Aber Jesus, der ihn sieht, und wie er von den vier zuvor erwähnten Ältesten unterstützt wird, sowie von einigen anderen aus der Menge, die durch das „Vergehen Jesu“ noch empörter, verärgerter und gequälter zu sein scheinen, ruft ihnen nun mit auf der Brust verschränkten Armen, ernst und gebieterisch blickend, zu: „Ihr Heuchler! Wer von euch hat an diesem Tag nicht den Ochsen oder den Esel von der Futterkrippe losgebunden, um ihn zur Tränke zu führen, und wer hat nicht den Schafherden die Grasbündel gebracht und die Milch aus den vollen Eutern gemolken? Warum also, wenn ihr sechs Tage dafür habt, tut ihr es auch heute für die paar Denare Milchgeld oder aus Angst, dass euch Ochs und Esel verdursten könnten? Und ich hätte diese Frau nicht auch am Sabbat von ihren Fesseln befreien sollen, nachdem Satan sie achtzehn Jahre lang gefesselt hielt? Geht! Sie habe ich von ihrem unfreiwilligen Elend erlösen können, doch euch werde ich nie die freiwilligen Fesseln lösen können, ihr Feinde der Weisheit und der Wahrheit!“

Die guten Menschen unter den vielen nicht guten von Chorazin billigen und loben seine Worte, während die anderen, vor Wut keuchend, fliehen und den gehässigen Synagogenvorsteher im Stich lassen. Auch Jesus lässt ihn stehen und verlässt die Synagoge in Begleitung der Guten, die ihn umringen, bis er das offene Feld erreicht hat, wo er sie ein letztes Mal segnet. Dann schlägt er, zusammen mit den Vettern, mit Petrus und Thomas, die Hauptstraße ein.

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
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NEU: Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind ab sofort auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.