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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 701. Kapitel, Band XII, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta    
Die Herabkunft des Heiligen Geistes

Man hört keine Stimmen oder Geräusche im Haus des Abendmahls. Es scheinen keine Jünger da zu sein; wenigstens höre ich nichts, woraus ich schließen könnte, dass in anderen Räumen des Hauses Personen versammelt sind. Man hört nur die Stimmen der zwölf Apostel und der hochheiligen Maria, die sich im Abendmahlsaal aufhalten. Der Saal scheint nun größer zu sein, da die Einrichtung anders aufgestellt ist und den ganzen mittleren Teil des Raumes und zwei Wände freilässt. Der große Tisch des Abendmahls ist an die dritte Wand gerückt, und zwischen ihm und den anderen Wänden, und auch an den beiden Schmalseiten des Tisches, stehen nun die Liegen und der Schemel, den Jesus bei der Fußwaschung benützt hat. Aber diese Liegen stehen jetzt nicht im Winkel zum Tisch, sondern parallel dazu, so dass die Apostel sie zum Sitzen nicht alle brauchen und eine, die einzige, die im Winkel zum Tisch steht, ganz der Heiligen Jungfrau überlassen können. So sitzt sie in der Mitte des Tisches, an dem Platz, den Jesus beim Abendmahl eingenommen hat. Auf dem Tisch liegt keine Tischdecke, und auch kein Geschirr steht darauf, die Anrichten sind leer, die Wände schmucklos. Nur die Lampe brennt. Aber nur die mittlere Flamme ist angezündet, die anderen Lämpchen, die den merkwürdigen Leuchter wie eine Krone umgeben, brennen nicht. Die Fensterläden sind geschlossen und mit schweren, schrägen Eisenstangen gesichert. Doch ein Sonnenstrahl dringt keck durch ein winziges Loch und fällt wie eine lange, dünne Nadel auf den Fußboden, wo er einen kleinen Lichtfleck bildet.

Die Jungfrau, die allein auf ihrer Liege sitzt, hat Petrus und Johannes neben sich, rechts Petrus und links Johannes. Matthias, der neue Apostel, befindet sich zwischen Jakobus des Alphäus und Thaddäus. Vor der Muttergottes steht eine große, niedrige, verschlossene Truhe aus dunklem Holz. Maria ist dunkelblau gekleidet. Auf dem Haar trägt sie den weißen Schleier und darüber den Saum des Mantels. Von den anderen hat keiner das Haupt bedeckt.

Maria liest langsam und mit lauter Stimme vor. Aber wegen des schwachen Lichtes glaube ich, dass sie weniger liest als aus dem Gedächtnis die Worte der Schriftrolle wiederholt, die sie entfaltet vor sich hält. Die anderen hören schweigend und nachdenklich zu. Ab und zu antworten sie, wenn es angebracht ist.

Das Antlitz Marias ist von einem verzückten Lächeln verklärt. Wer weiß, was sie sieht, dass ihre Augen strahlen wie zwei helle Sterne und ihre elfenbeinfarbenen Wangen gerötet sind, als würde eine rötliche Flamme ihren Schein auf sie werfen! Sie ist wahrlich die mystische Rose …

Die Apostel neigen sich vor, um ihr Gesicht zu sehen, da sie ein wenig schräg zu ihr sitzen, während sie so sanft lächelt und liest und ihre Stimme dem Gesang eines Engels gleicht. Und Petrus ist so gerührt, dass zwei dicke Tränen in seinen Augen erscheinen, durch die Falten längs der Nase herunterrinnen und sich im Dickicht seines graumelierten Bartes verlieren. Johannes hingegen spiegelt das jungfräuliche Lächeln wider und ist in Liebe entflammt wie sie, während sein Blick auf dem Pergament den Text verfolgt, den die Jungfrau liest; und wenn er ihr eine neue Schriftrolle reicht, sieht er sie an und lächelt.

Die Lesung ist zu Ende. Die Stimme Marias verstummt. Auch das Knistern der Pergamente beim Entrollen und Aufrollen. Maria sammelt sich in stillem Gebet, faltet die Hände über der Brust und lehnt das Haupt an die Truhe. Die Apostel beten ebenfalls …

Ein starkes, harmonisches Brausen, das wie Wind und Harfenklang, wie Gesang von Menschen und der Akkord einer herrlichen Orgel klingt, unterbricht plötzlich die morgendliche Stille. Es nähert sich, wird immer wohltönender und lauter, erfüllt die Erde mit seinen Schwingungen, erfasst das Haus und überträgt sich auch auf Wände und Möbel. Die bisher in der Ruhe des geschlossenen Raumes reglose Flamme des Leuchters flackert wild, so als wehte ein Wind durch den Raum, und die Kettchen der Lampe klirren und vibrieren bei diesem überwältigenden Klang. Die Apostel heben bestürzt die Köpfe, und da dieses großartige Brausen, in dem alle die schönsten Töne, die Gott dem Himmel und der Erde geschenkt hat, enthalten sind, immer näher kommt, stehen einige von ihnen auf, bereit zu entfliehen; andere kauern sich auf den Boden, bedecken den Kopf mit den Händen und den Mänteln oder schlagen sich an die Brust und bitten den Herrn um Vergebung; wieder andere klammern sich an Maria, da sie zu erschrocken sind, um ihre sonst übliche Zurückhaltung gegenüber der Reinsten zu wahren. Nur Johannes ist nicht erschrocken, denn er sieht den strahlenden Frieden der Freude, der auf dem Antlitz Marias immer ausgeprägter wird, als sie lächelnd das Haupt erhebt, einem nur von ihr gesehenen Etwas entgegen, und dann auf die Knie sinkt und die Arme ausbreitet. Die beiden blauen Flügel ihres so geöffneten Mantels bedecken Petrus und Johannes, die wie sie ebenfalls niedergekniet sind.

Doch alles, was ich hier mit einem gewissen Zeitaufwand niederschreibe, geschieht in einem Augenblick …

Und nun das Licht, das Feuer, der Heilige Geist, der mit einem letzten melodischen Brausen in Form einer hell leuchtenden, glühenden Kugel in den verschlossenen Raum eindringt, ohne dass Türen oder Fenster sich bewegt hätten. Die Kugel schwebt einen Augenblick etwa drei Handbreit über dem Haupt Marias, das nun unbedeckt ist, da Maria beim Anblick des Feuers des Paraklets die Arme erhoben hat, als wolle sie es auf sich herabrufen, und dabei den Kopf mit einem Freudenschrei, mit einem Lächeln unendlicher Liebe, zurückgeworfen hat. Und nach diesem Augenblick, in dem sich das ganze Feuer, die ganze Liebe des Heiligen Geistes auf seine Braut konzentriert, teilt sich die heiligste Kugel in dreizehn wohlklingende und hell strahlende Flammen, deren Licht keinen irdischen Vergleich zulässt. Und diese Flammen steigen herab und küssen die Stirn eines jeden Apostels. Aber die Flamme, die sich auf Maria niederlässt, ist keine senkrechte Feuerzunge, die die Stirn berührt, sondern eine Krone, ein Stirnreif, der das jungfräuliche Haupt umgibt und die Königin krönt, die Tochter, die Mutter, die Braut Gottes, die unversehrte Jungfrau, die ganz Schöne, die ewig Geliebte und ewige Jungfrau, die nichts Unreines berühren kann, sie, die durch den Schmerz gealtert war, aber in der Freude der Auferstehung wiedererstanden ist und gemeinsam mit dem Sohn vermehrte Schönheit und Frische des Fleisches und der Blicke und vermehrte Lebenskraft erlangte … und so schon die Schönheit ihres glorreich in den Himmel aufgenommenen Leibes, ihres zur Paradiesesblume erkorenen Leibes ahnen lässt. Der Heilige Geist lässt seine Flammen um das Haupt der Geliebten erstrahlen. Was wird er ihr sagen? Geheimnis. Das glückliche Antlitz ist verklärt in übernatürlicher Freude und lächelt das Lächeln der Serafim, während die Tränen auf den Wangen der Gebenedeiten im Licht des Heiligen Geistes wie Diamanten strahlen. Das Feuer verweilt einige Zeit … Dann entschwindet es. An seine Herabkunft erinnert nur ein Duft, den keine irdische Blume auszuströmen vermag … Der Duft des Paradieses ... Die Apostel kommen wieder zu sich … Maria bleibt in ihrer Ekstase. Sie legt nur die Arme über die Brust, schließt die Augen, senkt das Haupt … und setzt ihr Zwiegespräch mit Gott fort … unempfindlich gegen alles, was sie umgibt … Niemand wagt es, sie zu stören. Johannes zeigt auf sie und sagt: „Sie ist der Altar. Auf ihrer Herrlichkeit hat sich die Herrlichkeit Gottes niedergelassen … “

„Ja. Stören wir ihre Freude nicht. Gehen wir und verkünden wir den Herrn, damit seine Werke offenbar und seine Worte den Völkern bekannt werden“, sagt Petrus mit übernatürlicher Begeisterung. „Gehen wir! Gehen wir! Der Geist Gottes brennt in mir“, sagt Jakobus des Alphäus. „Und er treibt uns an zu handeln. Uns alle. Wir wollen gehen und den Heiden das Evangelium verkünden.“

Sie gehen hinaus, wie gezogen oder geschoben von einer unwiderstehlichen Kraft. 

Jesus sagt: „Und damit ist das Werk beendet, das meine Liebe für euch diktiert hat und das ihr durch die Liebe eines Geschöpfes zu mir und zu euch erhalten habt. Es ist heute beendet: am Gedächtnistag der heiligen Zita von Lucca, der demütigen Magd, die ihrem Herrn in Liebe in dieser Kirche von Lucca gedient hat, wohin ich meinen kleinen Johannes aus der Ferne geführt habe, auf dass er mir in Demut und mit der gleichen Liebe der heiligen Zita zu allen Unglücklichen diene. Zita gab den Armen Brot im Gedenken daran, dass ich in jedem Armen bin und alle an meiner Seite selig sein werden, die die Hungrigen gespeist und die Durstigen getränkt haben. Maria-Johannes hat meine Worte denen weitergegeben, die schmachten in Unkenntnis oder in der Lauheit oder in Glaubenszweifeln; eingedenk dessen, dass nach den Worten der ewigen Weisheit alle, die sich bemühen, Gott unter den Menschen bekanntzumachen, wie Sterne in der Ewigkeit leuchten werden, indem ihre Liebe verherrlicht und sie vielen zu lieben vorgestellt wird. Es ist beendet an dem Tag, an dem die Kirche die reine Lilie des Feldes, Maria Teresa Goretti, zur Ehre der Altäre erhebt, die Lilie, deren Stengel gebrochen wurde, als ihre Blüte noch eine Knospe war. Und von wem gebrochen, wenn nicht von Satan, der neidisch auf diese Reinheit war, die leuchtender war als seine frühere Engelsgestalt. Gebrochen, weil sie dem göttlichen Liebenden heilig war. Jungfrau und Märtyrerin Maria dieses schändlichen Jahrhunderts, in dem man die Ehre der Frau verhöhnt und den Geifer von Reptilien ausspeit um zu leugnen, dass Gott die Macht besitzt, seinem Wort, das durch den Heiligen Geist Fleisch angenommen hat, um alle zu retten, die an ihn glauben, eine unversehrte Wohnstatt zu bereiten. Auch Maria-Johannes ist eine Märtyrerin des Hasses, der nicht will, dass ihr meine Wunder durch dieses Werk feiert, das als mächtige Waffe dient, um der Schlange viele Beute zu entreißen. Aber auch Maria-Johannes weiß, wie Maria Teresa es gewusst hat, dass das Martyrium, welchen Namen und welche Form es auch immer haben mag, ein Schlüssel ist, der denen, die es erleiden, um meine Passion fortzusetzen, unverzüglich das Reich des Himmels erschließt. Das Werk ist zu Ende. Und mit seinem Ende, mit der Herabkunft des Heiligen Geistes, schließt der messianische Zyklus, den meine Weisheit von seinem Beginn, der Unbefleckten Empfängnis Marias, bis zu seinem Abschluss, der Herabkunft des Heiligen Geistes, erhellt hat. Der ganze messianische Zyklus ist ein Werk des Geistes der Liebe für den, der zu sehen versteht. Es ist daher richtig, ihn mit dem Geheimnis der Unbefleckten Empfängnis der Braut der Liebe zu beginnen und mit dem feurigen Siegel des Paraklets auf der Kirche Christi abzuschließen.“ Die von Gott – von der Liebe Gottes – kundgegebenen Werke enden mit Pfingsten. Von da an wirkt Gott auf geheimnisvolle Weise in seinen Gläubigen, die vereint sind im Namen Jesu in der einen, heiligen, katholischen, apostolischen, römischen Kirche. Und die Kirche, also die Versammlung der Gläubigen: Hirten, Schafe und Lämmer, kann voranschreiten, ohne zu irren, aufgrund des ununterbrochenen geistigen Wirkens der Liebe, des Theologen der Theologen; dessen, der die wahren Theologen unterrichtet, jene, die sich in Gott verlieren und in denen Gott wohnt, in denen das Leben Gottes ist durch die Führung des Geistes Gottes, der sie lenkt; jene, die wahrlich „Kinder Gottes“ sind, nach der Vorstellung des heiligen Paulus. Am Ende des Werkes muss ich noch einmal die Klage anfügen, die ihr am Ende des Kirchenjahres im Evangelium findet, und in meinem Schmerz, meine Gabe missachtet zu sehen, sage ich euch: „Ihr werdet nichts anderes erhalten, weil ihr das, was ich euch gegeben habe, nicht geschätzt habt.“ Und ich wiederhole, was ich euch im vorigen Sommer habe sagen lassen, um euch auf den rechten Weg zurückzuführen: „Ihr werdet mich nicht mehr sehen bis zu dem Tag, an dem ihr sagt: ‚Gebenedeit sei, der da kommt im Namen des Herrn.‘ “

Das Werk ist heute, am 27. April 1947, beendet.
Viareggio – Via Fratti 113 – Maria Valtorta

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
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NEU: Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind ab sofort auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.