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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 712. Kapitel, Band XII, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta    
Aufnahme Marias in den Himmel

Wie viele Tage sind wohl vergangen? Es ist schwierig, es mit Sicherheit zu sagen. Nach den Blumen zu schließen, die den leblosen Körper umkränzen, könnte man glauben, es seien erst einige Stunden verflossen. Aber wenn man die Ölzweige sieht, auf denen die frischen Blumen liegen und deren Blätter schon ganz vertrocknet sind, und auch die anderen verwelkten Blumen, die wie Reliquien auf der Truhe liegen, dann kommt man zu dem Schluss, dass bereits mehrere Tage vergangen sind.

Der Körper Marias jedoch ist noch so wie bei ihrem Heimgang. Der Tod hat keine Spuren auf ihrem Antlitz und den kleinen Händen hinterlassen. Kein unangenehmer Geruch im Zimmer. Im Gegenteil! Ein unbestimmter Duft von Weihrauch, Lilien, Rosen, Maiglöckchen und Bergkräutern schwebt im Raum.
Johannes, der seit wer weiß wie vielen Tagen schon wacht, ist, von Müdigkeit überwältigt, auf seinem Hocker eingeschlafen und lehnt mit dem Rücken an der Wand, neben der offenen Tür, die auf die Terrasse führt. Das Licht der am Boden stehenden Lampe beleuchtet ihn von unten, so dass ich sein müdes und sehr bleiches Gesicht sehen kann, das nur rings um die Augen vom Weinen gerötet ist.

Die Morgendämmerung muss eben angebrochen sein, denn ihr schwacher Schein lässt die Terrasse und die das Haus umgebenden Ölbäume erkennen. Dann wird der Schein heller, fällt durch die Tür, und man sieht auch die Dinge im Raum deutlicher, die vorher kaum zu unterscheiden waren, da das Licht des Lämpchens nicht weit genug reicht.

Auf einmal erfüllt ein großes Licht den Raum, ein silbernes, leicht bläuliches, beinahe phosphoreszierendes Licht, das immer stärker wird und die Morgenhelle und den Schein der Lampe verblassen lässt. Es ist dasselbe Licht, das die Höhle von Betlehem bei der Geburt Gottes überflutete. Dann erscheinen in diesem paradiesischen Licht Engelsgestalten – ein noch strahlenderes Licht in dem schon vorhandenen gewaltigen Licht. Und so wie damals, als die Engel den Hirten erschienen, entsteht ein Reigen sprühender, farbenprächtiger Funken und ein leiser, harmonischer, süßer Harfenton, wenn sie ihre Flügel sanft bewegen. Die Engel umringen die Lagerstatt, neigen sich über sie, heben den reglosen Körper auf und entschweben mit kräftigerem Flügelschlag, der den Harfenklang noch verstärkt, durch eine Öffnung im Dach, die sich wunderbarerweise aufgetan hat, wie sich das Grab Jesu wunderbarerweise geöffnet hat. Sie nehmen den Leib ihrer Königin mit, der heilig, aber noch nicht verherrlicht und deshalb dem Gesetz der Materie unterworfen ist, dem Jesus nicht mehr unterworfen war, da er bei seiner Auferstehung schon verherrlicht war.

Der von den Flügeln der Engel erzeugte Klang wird stärker und ist nun mächtig wie ein Orgelakkord. Johannes, der sich, immer noch schlafend, schon mehrmals auf seinem Hocker bewegt hat, als würden das helle Licht und der Klang der Engelsflügel ihn stören, wird nun wach durch diesen mächtigen Akkord und einen starken Luftzug, der durch das offene Dach und zur Tür hinaus weht, eine Art Wirbel bildet, in die Decken des nun leeren Bettes und in die Kleider des Johannes fährt, die Lampe löscht und die Tür mit einem lauten Knall zuschlägt.
Der Apostel sieht sich noch ziemlich verschlafen um, um festzustellen, was geschieht. Er bemerkt das leere Bett und das offene Dach, fühlt, dass ein Wunder geschehen ist und läuft auf die Terrasse hinaus. Wie durch eine innere Eingebung oder eine himmlische Aufforderung hebt er den Kopf und beschattet sich die Augen mit der Hand, damit ihn die aufgehende Sonne nicht blendet. Und er sieht. Er sieht, wie der noch reglose Leib Marias, die ganz einer Schlafenden gleicht, von der Engelschar immer höher hinaufgetragen wird. Wie zum letzten Gruß flattert ein Zipfel des Mantels und des Schleiers im durch den raschen Aufstieg oder die Flügel der Engel entstandenen Wind. Und die Blumen, die Johannes rings um den Leib Marias gelegt und wieder erneuert hat und die gewiss in den Falten des Gewandes hängengeblieben sind, regnen auf die Terrasse und auf die Erde des Getsemani, während das mächtige Hosanna der Engelschar sich immer weiter entfernt und immer leiser wird.
Johannes schaut immer noch dem Leib nach, der zum Himmel auffährt. Und durch ein ihm von Gott gewährtes Wunder – um ihn zu trösten und ihn für seine Liebe zur Adoptivmutter zu belohnen – sieht er sehr genau, dass Maria, nun umhüllt von den Strahlen der aufgegangenen Sonne, aus der Ekstase, die die Seele vom Leib getrennt hatte, ins Leben zurückkehrt, sich aufrichtet und nun auch die Eigenschaften eines schon verherrlichten Leibes besitzt.

Johannes schaut und schaut. Das Wunder, das Gott ihm gewährt, verleiht ihm die Fähigkeit, entgegen allen natürlichen Gesetzen zu sehen, wie Maria jetzt rasch zum Himmel aufsteigt, umgeben, aber nicht mehr getragen von den jubilierenden Engeln. Und Johannes ist verzückt von dieser Vision, die keine menschliche Feder, kein menschliches Wort, kein Kunstwerk jemals beschreiben oder darstellen kann, da sie unbeschreiblich schön ist.
Johannes, immer noch auf das Mäuerchen der Terrasse gestützt, schaut und betrachtet diese immer höher hinaufschwebende, herrliche, leuchtende göttliche Gestalt – denn das darf man Maria wohl nennen, die Gott einzigartig erschaffen hat und unbefleckt wollte, damit sie das fleischgewordene Wort in sich trage. Und ein letztes, größtes Wunder gewährt der Gott der Liebe diesem seinem vollkommen Liebenden: das Wunder, die Begegnung der heiligsten Mutter mit ihrem heiligsten Sohn zu sehen, der herrlich und strahlend in unbeschreiblicher Schönheit rasch vom Himmel herabkommt, der Mutter entgegen, und sie ans Herz drückt, worauf er mit ihr, beide strahlender als zwei leuchtende Sterne, dorthin zurückkehrt, von wo er gekommen ist. Nun sieht Johannes nichts mehr.

Er neigt das Haupt. Auf seinem müden Antlitz mischt sich der Schmerz über den Verlust Marias mit der Freude über ihre glorreiche Aufnahme. Doch die Freude siegt über den Schmerz. Er sagt: „Danke, mein Gott! Danke! Ich habe geahnt, dass es so kommen würde. Und ich wollte wachen, um keinen Augenblick ihrer Himmelfahrt zu versäumen. Aber seit drei Tagen habe ich nicht mehr geschlafen. Der Schlaf, die Müdigkeit, zusammen mit dem Schmerz haben mich genau dann überwältigt, als die Aufnahme bevorstand … Vielleicht hast du selbst es so gewollt, o Gott, damit ich in diesem Augenblick nicht störe und nicht zu sehr leide … Ja, gewiss! Du hast es so gewollt, wie du auch gewollt hast, dass ich sehe, was ich ohne ein Wunder von dir nicht hätte sehen können. Du hast mir gewährt, sie noch einmal so zu sehen, als wäre sie mir nahe, obwohl sie schon weit entfernt, schon verherrlicht und in der Glorie war. Und du hast mir erlaubt, Jesus wiederzusehen! O selige, unerwartete Vision, die ich nie zu erhoffen gewagt hätte. O größtes Geschenk der Geschenke Jesu, meines Gottes, für seinen Johannes! O höchste Gnade! Meinen Meister und Herrn wiederzusehen! Ihn mit der Mutter zu sehen! Er die Sonne, sie der Mond. Beide nun über alle Maßen strahlend und herrlich im Glück der ewigen Vereinigung! Wie schön muss nun das Paradies sein, da ihr in ihm leuchtet, ihr schönsten Sterne des himmlischen Jerusalem! Welche Freude für die Chöre der Engel und der
Heiligen! Und so groß ist meine Freude, die Mutter mit ihrem Sohn gesehen zu haben, dass sie all ihren Schmerz, den Schmerz von beiden, und auch den meinen, vergessen lässt und der Friede bei mir einzieht.
Von den drei Wundern, die ich von Gott erbeten hatte, haben zwei sich erfüllt. Ich habe gesehen, wie das Leben wieder in Maria zurückgekehrt ist, und ich fühle den Frieden in mich zurückkehren. Meine ganze Angst ist verschwunden, denn ich habe sie in der Herrlichkeit vereint gesehen. Ich danke dir dafür, o Gott! Und ich danke dir, dass du mir gewährt hast, das Schicksal der Heiligen, wie es nach dem Jüngsten Gericht sein wird, in diesem allerheiligsten, aber doch menschlichen Geschöpf zu schauen; und die Auferstehung des Fleisches und seine Wiedervereinigung, seine Verschmelzung mit der in der Todesstunde zum Himmel aufgestiegenen Seele. Ich musste nicht schauen, um zu glauben, denn ich habe immer fest an jedes Wort des Meisters geglaubt. Aber viele werden bezweifeln, dass das zu Staub zerfallene Fleisch nach Jahrhunderten und Jahrtausenden wieder ein lebendiger Körper werden kann. Diesen werde ich sagen können, indem ich auf die erhabensten Dinge schwöre, dass nicht nur Christus wieder lebendig geworden ist durch seine eigene göttliche Macht, sondern dass auch seine Mutter, nachdem sie drei Tage tot gewesen war – wenn man ein solches Hinscheiden Tod nennen kann – wieder ins Leben zurückgekehrt ist und mit Leib und Seele ihren Platz in der ewigen himmlischen Wohnung an der Seite ihres Sohnes eingenommen hat. Ich werde sagen können: ‚Glaubt, ihr Christen alle, an die Auferstehung des Fleisches am Ende der Zeiten und an das ewige Leben der Seele und des Leibes; ein seliges Leben für die Heiligen, ein schreckliches für die unbußfertigen Sünder. Glaubt und lebt als Heilige, wie Jesus und Maria als Heilige lebten, um wie sie in den Himmel einzugehen. Ich habe ihre Leiber zum Himmel auffahren sehen. Und ich kann es bezeugen. Lebt als Gerechte, um eines Tages in der neuen ewigen Welt mit Seele und Leib bei Jesus, der Sonne, und Maria, dem Stern aller Sterne, sein zu können.‘ Ich danke dir noch einmal, mein Gott! Und nun will ich sammeln, was von ihr noch geblieben ist, die Blumen, die aus ihrem Gewand gefallen sind und die Ölzweige, die noch auf dem Bett liegen, und alles wohl aufbewahren. Sie werden dienen …Ja, sie werden dazu dienen, meinen Brüdern Hilfe und Trost zu spenden. Meinen Brüdern, auf die ich vergeblich gewartet habe. Früher oder später werde ich sie wiederfinden … “
Er sammelt auch die einzelnen Blütenblätter in seinen Mantel, die sich im Fallen abgelöst haben, und kehrt in das Zimmer zurück. Dann betrachtet er aufmerksam die Öffnung über dem Bett und ruft: „Ein weiteres Wunder! Eine andere wunderbare Verhältnismäßigkeit der Wunder im Leben Jesu und Marias. Er, Gott, ist selbst auferstanden, sein Wille hat den Stein vom Grab entfernt, und aus eigener Kraft ist er in den Himmel aufgefahren. Allein. Für Maria, die Heiligste, aber die Tochter von Menschen, haben Engel eine Öffnung für ihre Himmelfahrt geschaffen, und wiederum mit Hilfe von Engeln wurde sie aufgenommen. In den Leib Christi kehrte die Seele zurück, als er noch auf Erden weilte, denn so musste es sein, um seine Feinde zum Schweigen zu bringen und alle seine Anhänger im Glauben zu bestärken. In Maria kehrte die Seele zurück, als ihr heiligster Leib sich schon an der Schwelle des Paradieses befand, denn für sie war nichts weiter nötig. Vollkommene Macht der unendlichen Weisheit Gottes … !“

Johannes legt nun die Blumen und Zweige, die auf dem Bett zurückgeblieben sind, auf ein Tuch, zusammen mit denen, die er draußen gesammelt hat, und legt alles auf den Deckel der Truhe. Dann öffnet er sie und legt das kleine Kopfkissen Marias und ihre Bettdecke hinein, geht in die Küche hinunter und holt noch andere Gegenstände, die sie benützt hat: die Spindel, den Rocken und das Geschirr, und tut alles zu den übrigen Dingen in die Truhe. Endlich schließt er die Truhe, setzt sich auf den Hocker und ruft aus: „Nun ist alles vollbracht, auch für mich! Nun bin ich frei zu gehen, wohin der Geist des Herrn mich hinführen wird. Zu gehen, das göttliche Wort auszusäen, das der Meister mir gegeben hat, damit ich es an die Menschen weitergebe und sie die Liebe lehre. Nun kann ich sie lehren, damit sie an die Liebe glauben und an ihre Macht. Sie werden erfahren, was der Gott der Liebe für die Menschen getan hat, und sein Opfer, seine Sakramente und die ewigen Riten kennenlernen, durch die wir bis ans Ende der Zeiten mit Jesus Christus in der Eucharistie verbunden sein und den Ritus und das Opfer erneuern können, wie er es uns aufgetragen hat. Alles Geschenke der vollkommenen Liebe! Die Liebe lieben zu lehren, damit die Menschen an sie glauben, wie wir geglaubt haben und glauben. Die Liebe zu säen, auf dass die Ernte und der Fischfang für den Herrn reich seien.
Die Liebe vermag alles, hat Maria gesagt, als sie das letzte Mal zu mir gesprochen hat; zu mir, den sie mit Recht den Liebenden in der Gruppe der Apostel genannt hat, den Liebenden schlechthin, das Gegenstück zu Iskariot, der der Hass war, so wie Petrus das Ungestüm, Andreas die Sanftmut und die Söhne des Alphäus die Heiligkeit und die Weisheit und auch die Vornehmheit waren … Ich, der Liebende, werde nun, da ich den Meister und die Mutter nicht mehr auf Erden lieben kann, die Liebe zu den Völkern bringen. Die Liebe soll meine Waffe und Lehre sein. Durch sie werde ich den Satan und das Heidentum besiegen und viele Seelen gewinnen. Und so werde ich Jesus und Maria fortsetzen, die die vollkommene Liebe auf Erden waren.“

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
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NEU: Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind ab sofort auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.