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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Impuls zum Barmherzigkeitssonntag

von Pastor Gereon Beese

2. Sonntag der Osterzeit – A

Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten. (Apg 2,42 – 1. Lesung)

Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren. (1 Petr 1,6+7a – 2. Lesung)

Thomas sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (Joh 20,28+29 – Evangelium)


Eine Frage, die uns seit Wochen beschäftigt: Wie können wir festhalten an der christlichen Lehre, an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten? Wir spüren, dass uns durch das Versammlungsverbot die basics, die Grundlagen unserer kirchlichen Gemeinschaft, wie die Apostelgeschichte sie beschreibt, entzogen werden. Der Glaube (Lehre der Apostel) und das Gebet bleiben uns im Herzen und im einsamen oder familiären stillen Nachdenken und Tun. Doch geht es nicht ohne dieses Bewusstsein: Glauben und Beten ist nie Privatsache, sondern immer Teil eines Größeren, über das ich nicht verfügen kann. Reale Eucharistie-Gemeinschaft und Brechen des Brotes ist uns im Moment genommen, und auch hier gilt: Eucharistie wird stellvertretend gefeiert, jeder ist mit hineingenommen in das österliche Geheimnis und der Herr entzieht sich uns nicht, wenn wir nach ihm verlangen. Das bedeutet „geistige Kommunion“. Ja, obwohl wir (jetzt vielleicht kurze Zeit - 1 Petr 1,6) unter dieser Prüfung leiden, sind wir voll österlicher Freude und unser Glaube kann sich bewähren, wie es Petrus in seinem Brief ausdrückt. Und auch die Zusage, die Jesus uns macht nach dem Bekenntnis des Thomas, dürfen wir auf die aktuelle Situation anwenden: Selig, die nicht sehen und doch glauben. Die reale persönliche Gegenwart des Auferstandenen, die wir auch mit unseren Sinnen (Augen, Ohren und Hände) wahrnehmen können, wie Thomas es konnte, ist uns ja auch sonst nicht gegeben. Aber seine Gegenwart in den Sakramenten, in den Zeichen, in den Riten – selbst diese ist uns jetzt genommen. Auch kein Fernseh-Schauen der Hl. Messe kann das ersetzen, so dankbar wir auch sind für diese Notlösung. Deshalb gilt umso mehr gerade jetzt für uns: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Es braucht ein wenig Geduld, aber vertrauen wir, dass es bald wieder die reale Gemeinschaft des Gebetes und des Brotbrechens geben wird.                                                              
Seit dem Heiligen Jahr 2000 trägt dieser Sonntag nach Ostern den Namen Barmherzigkeitssonntag. Jesu drängt uns geradezu, uns der barmherzigen Liebe des Vaters anzuvertrauen.           
Aus Jesu Seite fließen Blut und Wasser und er macht uns darauf aufmerksam, dass wir aus dieser Quelle schöpfen und diesen Strom zu möglichst vielen Menschen lenken dürfen. Diese Zeit des Verzichts macht uns deutlich, dass wir Bedürftige sind, Angewiesene auf diese Quelle des Erbarmens, der Barmherzig- keit und des Friedens. Schämen wir uns nicht, daraus zu schöpfen. Beten wir mit Thomas im Blick auf Jesu Herz:        
Mein Herr und mein Gott!                           

Pastor Gereon Beese