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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Die heilige Woche (1/2)

Betrachtung der Tage zwischen Palmsonntag und Ostern.

Was wir in der deutschen Sprache Karwoche» nennen, wird in anderen Sprachen «heilige Woche» genannt, was eigentlich vollständiger der Wirklichkeit dieser geheimnisvollen Woche zwischen Palmsonntag und Ostern gerecht wird. Das deutsche Wort «Kar-Woche» leitet sich vom althoch-deutschen «Kara»her, was «Trauer» bedeutet. Die Karwoche meint also «Trauerwoche» und bezieht sich selbstverständlich auf die Selbsthingabe, das Leiden und Sterben von Jesus am Karfreitag, was natürlich zentral, aber doch nur die Hälfte der Wirklichkeit, deren letzte Tiefe Auferstehung meint.
Wir begleiten in diesen Tagen Jesus von Nahem auf seinen letzten irdischen Tagen, wie sie in den Evangelien berichtet werden und die uns das ganze Geheimnis seiner wunderbaren, eindrücklichen Persönlichkeit erschliessen können. Reden wir also in diesem Artikel von «heiliger Woche», in der wir in der Kirche liturgisch – also in den Gottesdiensten - das tiefste Geheimnis unseres Glaubens feiern – wie gesagt, die Selbsthingabe, das Leiden und den Tod, sowie die Auferstehung Jesu zur Erlösung der Menschheit. Doch gehen wir der Reihe nach durch diese geheimnisvollen – und sie sind es auch – Aspekte unseres herrlichen Glaubens.

Palmsonntag
Der Einstieg in die heilige Woche ist der Palmsonntag, der an vielen Orten mit  sehr schönen  Bräuchen  und  Traditionen für Alt und Jung verbunden ist:  Etwa das Palmbinden, die Herstellung oft  wunderschöner  symbolischer Palmen mit Buchs, Tannenästen und Äpfeln, Bändern und manchmal auch Eiern; die Palmprozession, bei der Palmzweige und auch die selbstgemachten Palmen mit in die Kirche getragen werden; oder der Palmesel, der daran erinnert, dass Jesus nach dem Zeugnis der Evangelisten  (Mk 11,1 f / Joh 12,12 f / Lk 19,28 f ) auf einem Esel nach Jerusalem hineingeritten ist  und dort von einer begeisterten Menge empfangen wurde. Diese schwangen Palmzweige und riefen  ihm «Hosanna dem Sohne Davids» zu, womit sie die innerste Würde Jesu und sein Königtum anerkannten, die Gott ihm mit seinem Sieg über den Tod verleihen sollte, nämlich König des Reiches  Gottes zu sein das ohne Ende ist und in einer anderen Dimension von Ewigkeit und Unendlichkeit spielt. Der Palmsonntagsgottesdienst beginnt oft im Freien, auf einem Platz oder vor der Kirche, wo die genannte Geschichte des Einzugs Jesu gelesen wird und die Palmen gesegnet werden. Sie sind in ihrer grünen oder farbigen Pracht ein vorausgenommenes Zeichen des Sieges Jesu über den letzten Feind des Menschen, den Tod und damit ein Zeichen seiner königlichen Herrschaft, der wir Christen unser Leben exklusiv anvertrauen und niemandem sonst. Dies ist nicht nebensächlich, gerade heute in einer Zeit, da viele andere Könige unser Leben regieren wollen, vom Geld über die letzten Apps, Handys  und Technikgläubigkeit oder wie auch immer die neuen Götzenkönige heissen wollen.
Dass der Palmsonntag auch der Beginn der heiligen Woche ist, kommt weiter darin zum Ausdruck,  dass  im Gottesdienst in der Kirche dann die Passion, also die Leidensgeschichte Jesu gelesen wird.  Wir hören diese also zweimal in derselben Woche: am Palmsonntag und am Karfreitag. Mit diesem  nachdenklichen Aspekt der Doppelgesichtigkeit von uns Menschen, werden wir in die heilige Woche entlassen: Zwischen dem begeisterten «Hosanna dem Sohn Davids!» bis zum hasserfüllten «Kreuzige ihn!», was Jesus entgegengerufen wird, liegen nur vier Tage, und beide werden uns in ein und derselben Feier vor Augen geführt.

Montag bis Mittwoch
Die Tage Montag bis Mittwoch der heiligen Woche sind liturgisch nicht von besonderen Feiern   gezeichnet. Oft gibt es aber hier den Brauch, dass wir mit Fastenpredigten auf die besonderen, bevorstehenden Tage vorbereitet werden und unser christliches Leben vertiefen können im Nachdenken über einige wichtige und/oder aktuelle Aspekte unseres Glaubens.
An manchen Orten werden in diesen Tagen auch besondere Beichtgelegenheiten oder Bussfeiern angeboten. Ich möchte Ihnen hier  ganz  besonders das Sakrament der Busse und Versöhnung ans Herz legen: Wann könnten wir besser unser Leben vor Gott, unseren Mitmenschen und uns selber wieder ins Lot bringen und uns von Gottes reinigender Güte – oder Gnade – glücklicher erfüllen lassen, Altes hinter uns lassen und damit wirklich neu werden? Genau dieser Dynamik dient nämlich die ganze Fastenzeit, die uns ja empfänglich machen soll für das Feiern der grossen Glaubensgeheimnisse und das tiefe innere Miterleben der Heilsgeschichte, die sich da liturgisch vor unseren Augen und Ohren abspielt.

Fortsetzung folgt: morgen - Betrachtet vom Hohen Donnerstag bis Ostern
Quellenangaben: Agnell Rickenmann, Regens
Medjugorje Schweiz, März 2018