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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

"Maria und das Wort" Teil I.

Eine Betrachtung zur Hl. Schrift von P. Andreas Schätzle, Wien

"Die Jungfrau ist schwanger / vom göttlichen Worte; sie sucht, wo sie rastet: / Wer öffnet die Pforte?" Die Wirklichkeit, die Johannes vom Kreuz, ein Meister der Schriftauslegung, hier verdichtet zu Papier gebracht hat, gilt nicht nur für die Herbergssuche der Adventszeit. Es ist eine grundlegende und mystische Aussage: Die Jungfrau Maria ist Mutter des göttlichen Wortes, und ihre Sendung ist es, dieses fleischgewordene Wort zur Welt zu bringen.
Für sie gilt in besonderer Weise das Wort des Jesaja: "Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt!" (Jes 52,7) Dieses Geheimnis erschließt uns das Gebet des Angelus jeden Tag auf wunderbare Weise.

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft und sie empfing vom Hl. Geist:
"Maria, Mutter des Wortes und Braut des Geistes". Auf alten Darstellungen sieht man Maria nicht selten in ihrem Haus in Nazareth, wie sie in die Betrachtung der Hl. Schrift vertieft ist. Da tritt der Engel bei ihr ein, der ihr eine Botschaft bringt, in der Maria die Verheißung der Propheten wiedererkennt: "Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich, und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag." (Zef 3, 14.17) Sicherlich war Maria nicht nur mit dieser Verheißung der Hl. Schrift vertraut. Man kann sagen: Maria hat so tief auf das Wort gehört, dass es in ihr Fleisch werden konnte. Sie war also zunächst "Hörerin des Wortes" und blieb es Zeit ihres Lebens. Maria setzt Gott keinen Widerstand entgegen – sie ist reine, unbefleckte Empfängnis, ganz mütterlicher Schoß für das Wort. Der hl. Gregor von Nazianz schenkt uns dazu den wunderbaren Gedanken: "Jede Seele trägt Christus in sich, wie in einem mütterlichen Schoß. Jedes Mal, wenn du das Wort Christi in dir empfängst und du Ihm in deinem Innersten Form gibst, jedes Mal, wenn du es in dir wie in einem mütterlichen Schoß bildest durch deine Meditationen, kannst du Mutter Christi genannt werden".

Was also von Maria gesagt ist, dürfen wir in übertragener Weise auch auf unser Leben deuten; hier liegt auch der Sinn des Wortes Jesu: "Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln". (Lk 8,21) Das Wort hören und danach handeln, das Wort empfangen und Fleisch werden lassen, Christus aufnehmen und zur Welt bringen, das war die Sendung Mariens, das ist Auftrag der Kirche und jedes einzelnen Christen.

Auch zu uns kommt der Engel mit seiner Verheißung; der Engel ist die Kirche in ihrer Verkündigung, die zu uns sagt: "Gott hat einen großen Plan in Deinem Leben. Möchtest Du Christus aufnehmen und Mitarbeiter der Erlösung sein, möchtest Du mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, damit das göttliche Leben in Dir wachsen und durch Dich in diese Welt kommen kann?" Wenn wir zu dieser Einladung Gottes "Ja" sagen, wenn wir wie Maria unser Fiat sprechen, dann beginnt in uns die Schwangerschaft des göttlichen Wortes; wir werden Ergriffene und Mitarbeiter des Hl. Geistes. Und so wie Maria ihrer Verwandten Elisabeth beigestanden ist, so wird sie auch uns Geburtshelferin sein: "Ich möchte, dass ihr begreift, dass Gott jeden von euch auserwählt hat, um ihn für den großen Erlösungsplan der Menschheit zu verwenden. Ihr könnt nicht begreifen, wie groß eure Rolle im Plan Gottes ist. Deshalb betet, liebe Kinder, damit ihr im Gebet den Plan Gottes mit Euch begreifen könnt. Ich bin mit euch, dass ihr ihn vollkommen verwirklichen könnt." (Botschaft vom 25.1.87)

Welch phantastisches Potential hat Gott in jeden von uns hineingelegt! Zugleich aber ist es auch recht, dass wir mit Maria beten: "Wie soll das geschehen...?" Wie soll das geschehen, da ich nur ein Mensch aus Fleisch und Blut bin, mit all meinen Grenzen, meiner Unbeständigkeit, meinen Sünden? Der Engel wird auch Dir bezeugen: "Fürchte Dich nicht! Gott selbst ist am Werk. Der Heilige Geist wird über Dich kommen, Seine Kraft wird Dich begleiten und die Gnade in Dir fruchtbar und lebendig machen. Sein Wort wird Dir täglich Nahrung und Führer auf dem Weg der Nachfolge sein: >>Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade<< (Psalm 119,105)".
Fortsetzung folgt am 16. Oktober

Quelle: medjugorje aktuell, Heft 53/2003