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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Fasten - Beten - Gute Werke

Die Fastenzeit ist eine Zeit des Nachdenkens und der Vertiefung, in der ein jeder mutig sein Leben überprüfen soll

"Die Fastenzeit ist darum eine 'heilsame Zeit', in der wir aufgefordert werden, in unserem Innern Einkehr zu halten, um die wahren Werte neu zu entdecken, auf die sich unser Leben gründen soll. Es ist eine Zeit des Nachdenkens und der Vertiefung, in der ein jeder mutig sein Leben überprüfen soll, so dass er sich der verschiedenen Punkte bewußt wird, in denen sein Verhalten nicht im Einklang mit dem Evangelium steht." Mit diesen Worten erläutert der selige Papst Johannes Paul II. am Aschermittwoch des Jahres 1986 den Sinn der Fastenzeit.
Was können wir tun, damit die Fastenzeit für uns eine heilsame Zeit ist? Es ist hilfreich, die Fastenzeit mit einer guten Beichte zu beginnen (der eine weitere Beichte am Ende, vielleicht auch zusätzlich eine in der Mitte der Fastenzeit folgt). Auch sollte man sich einen konkreten Vorsatz fassen, der über Ostern hinaus reicht.
Das Evangelium in der Messe des Aschermittwoch stellt uns die drei klassischen Grundlagen der Fastenzeit vor Augen: Fasten, Beten und Almosen geben (gute Werke, Dienst am Nächsten). Diese drei sollten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Man kann das eine nicht gegen das andere ausspielen.
Das Fasten kann in einem zeitweiligen Verzicht auf (feste) Nahrung bestehen, oder auch im Verzicht auf bestimmte Speisen und Genußmittel, Verzicht auf besteimmte Vergnügungen usw. Es sollte schon ein Opfer sein und sollte auch ein wenig weh tun. Nur dann können wir erkennen, ob wir tatsächlich unsere eigene Bequemlichkeit aus Liebe zu Gott überwinden wollen.
Das Fasten allein - dies führen uns die alttestamentlichen Propheten immer wieder vor Augen - ist jedoch vor Gott wertlos, wenn es nicht mit Nächstenliebe und Barmherzigkeit verbunden ist. Das aufgrund unseres Verzichts eingesparte Geld (und wenn möglich auch noch etwas mehr) sollten wir spenden. Doch mit Geld allein ist es nicht getan. Auch konkrete Werke am Nächsten, Zeit, die wir unseren Mitmenschen schenken und auch das aufrichtige Bemühen, einen Streit beizulegen, der Wille zur Versöhnung, sind Bestandteile der Fastenzeit. In der Fastenzeit sollten wir auch unser Gebetsleben intensiver pflegen. Nehmen wir uns Zeit für Betrachtung, Anbetung, Rosenkranz, Kreuzweg, Andachten usw. Der häufige Besuch der heiligen Messe sollte dabei im Vordergrund stehen. Die Schriftlesungen der Messe können uns sehr behilflich sein, den Sinn dieser Bußzeit zu vertiefen. Wir sollten diese Texte ganz auf unser persönlich beziehen und Gott fragen: "Was willst du mir heute mit deinem Wort sagen?" In der ersten Hälfte der Fastenzeit liegt der Schwerpunkt der Schriftlesungen in den Themen Umkehr, Buße und Fasten. In der zweiten Hälfte geht es um das Selbstverständnis Jesu in der Auseinandersetzung mit seinen Gegnern: Wer ist Jesus? Weshalb muß er sterben? Was ist der Sinn seines Todes? Hier führt uns die Kirche auf den Karfreitag hin, den Höhepunkt der Fastenzeit. Sie zeigt uns: Jesus von Nazareth ist der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist, um uns durch seinen Opfertod am Kreuz zu erlösen und uns in seiner Auferstehung ewiges Leben zu schenken.
Das Kreuz Jesu Christi muß der Ausgangs- und Zielpunkt unserer Fastenzeit sein. Ist das nicht der Fall, dann sind all unsere Fastenübungen nur Stückwerk, ja im schlimmsten Fall können sie kontraproduktiv, weil egoistisch sein. Der Blick auf das Kreuz wird uns dahin führen, in rechter Weise zu fasten.

Thomas Steimer - Der Durchblick Nr. 79