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Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Worin besteht der Kern der wahren Buße?

30 Jahre später - von Pater Ivan Dugandzic, OFM - 10. und letzter Teil (die Teile 1-4 haben wir vom 14.3.-17.3. veröffentlicht)

Worin besteht der Kern der wahren Buße?
Die so zahlreichen Einladungen der Gospa zur Bekehrung und zur Buße haben nichts Dunkles in sich, vor dem der Mensch sich schrecken müsste. Im Gegenteil: sie sind eine dem Menschen von Gott dem Menschen geschenkte Möglichkeit, die er freudig annehmen muss. Wir haben gesehen, dass die Gospa auch früher die Pfarrei und alle Pilger eingeladen hat, sich auf den Weg der Bekehrung zu machen, und sie sagt, dass sie von Gott erwählt seien und dass Gott in seinem Heilsplan mit ihnen rechne. Erst dann folgt der Ruf zur Umkehr, zur Änderung des Lebens, die den stärksten Ansporn im Bewusstsein der Erwählung und des Platzes im Plan Gottes findet.
Das ist ganz im Einklang mit der gesunden christlichen Theologie, die in Buße und Bekehrung immer eine dem Menschen von Gott geschenkte rechte Haltung gegenüber der Sünde gesehen hat, die in seinem inneren Zustand offenbar wird und den die entsprechenden äußeren Taten begleiten. Die Vergebung, die wir von Gott erwarten, ist nicht die Frucht unserer Bußwerke, um deren Ausgang wir noch immer zittern, sondern sie ist ein Geschenk Gottes, das wir in einer Bußgesinnung annehmen und hüten. Buße bedeutet vor allem nicht, dass wir mit irgendwelchen Werken die Absichten Gottes in Bezug auf uns ändern, sondern dass wir uns entschiedener seinem Willen und dem Rettungsplan, den er mit uns hat unterwerfen. Wahre Buße erschöpft sich weiters nicht in Werken, die wir von Zeit zu Zeit als Gegenstück zu unseren schlechten Taten tun, sondern sie ist langatmig und ein mühevoller Leidensprozess, durch den wir gehen müssen, und zwar in gleicher Weise im Hinblick auf die Heilung der Wunden der Vergangenheit wie auch im Hinblick auf das immer stärkere Hineinwachsen in das Geheimnis der Liebe Gottes und seines Erbarmens mit uns.
Bekehrung hat die völlige Abkehr von der Sünde in allen Bereichen unseres Lebens und die vollständige Hinwendung zu Gott zum Ziel. Denn die Sünde ist in Wirklichkeit die Ablehnung Gottes, nur ist das vielen Menschen nicht bewusst. Sie ist tatsächlich der freche Versuch des Menschen, ohne Gott zu leben. Die Buße hilft uns, dass wir Gott wieder ins Zentrum unseres Lebens stellen. Sie hilft den Menschen, sich selber im rechten Licht zu sehen, als Geschöpf, das von Gott ausgegangen und auf dem Weg zu ihm ist, von dem es leider abirren kann. Das wird durch die ständig notwendige Bekehrung  erreicht. Die Sünde ist das Verschließen der Menschen in seine eigenen, oft sehr egoistischen und zweifelhaften Pläne, die hie und da diametral entgegengesetzt zu jenen sind, die Gott mit uns hat. Sie ist der Versuch des Menschen, die Realität des Lebens auf seinen kleinen Horizont einzuengen, indem er seine Macht und Größe zeigt und dabei vergisst, dass er nur ein Geschöpf Gottes ist, und dass sein Leben nur in Zusammenarbeit mit seinem Schöpfer gelingen kann. Durch die Buße zerschlägt der Mensch diese Engherzigkeit und tritt aus dieser Einkapselung heraus. Er öffnet sich für das Wort Gottes und unterwirft sich seinem Willen. Ein Mensch, der sich für die Bekehrung entschieden hat, reinigt sein Herz immer mehr von allen möglichen Idolen, die ihm oft nicht genug bewusst sind und überlässt Gott den ersten Platz in seinem Leben. Jemand hat treffend gesagt: Die Buße ist die Beichte des Glaubens. Sie ist sicher am schwersten, aber sicher auch am wirksamsten und für die heutige Welt sehr notwendig. Deshalb ist sie in den Botschaften der Gospa so gegenwärtig.

Pater Ivan Dugandzic, OFM

Quellennachweis: Medjugorje Gebetsaktion,  2/2011, Heft 101