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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Die Früchte der Bekehrung

30 Jahre später - von Pater Ivan Dugandzic, OFM - 8. Teil (die Teile 1-4 haben wir vom 14.3.-17.3. veröffentlicht)

Die Früchte der Bekehrung
Ein zeitgenössischer Theologe (Christian Heidrich) bekennt, wenn er über den geistlichen Zustand der heutigen Welt spricht, dass es für die heutigen Medien, „verlockender ist, über das Böse zu sprechen als über das Gute“. Um uns davon zu überzeugen, genügt es, eine Tageszeitung anzuschauen. Wie viele negativ angestimmte Überschriften und vergiftete Artikel! Die Besteller-Literatur ist leider jene mit Sensationen, die einen negativen Anstrich habe. Es ist schwer, in den Regalen der modernen Bibliotheken ein Buch zu finden, welches das Gute empfiehlt, geschweige denn eines, das zur Quelle des Guten vordringt und dadurch die Leser anspornt, sich auf die Seite des Guten zu stellen.
Der deutsche Dichter Gottfried Benn, der als Arzt lange in Berlin gearbeitet hat und das Leben dieser Großstadt mit all ihren Fehlern und Tugenden gut kannte, erzählt, als er diese Welt betrachtete, in einem seiner Gedicht über Menschen „die er getroffen hat“, die unter schwierigen Lebensbedingungen gelebt haben, in deren Gesichtern sich aber trotzdem Güte und Sanftmut widerspiegelten, und er beschließt seine Gedanken mit einem interessanten Vergleich: „Oft habe ich mich gefragt, woher die Sanftmut und Güte kommen, und ich habe keine Antwort gefunden. Ich weiß es auch heute nicht, und ich muss gehen.“. Aber auf alle Fälle sind Menschen so wie „Menschen sein sollten“. Das ist ein Zeichen, dass in den Menschen immer die Sehnsucht nach jenem Lebensideal lebt, das wir einmal alle hatten, das wir aber nicht verwirklichen konnten. Von solchen Leuten spricht auch das Evangelium. Als Johannes der Täufer seine Zeitgenossen zur Umkehr einlud (Mt 3,1-12), wollte er sie zu Menschen machen, wie Menschen sein sollen. Er verlangte, dass sie Früchte ihrer Bekehrung bringen, dass sie zum vergessenen oder untreu gewordenen Ideal ihres Lebens zurückkehren. Seinem Ruf folgten jene, an die Jesus später seine Seligpreisungen richtete: die Armen, die Hungrigen, die Dürstenden, die Sanftmütigen, die reinen Herzens sind… Entfernt haben sich die Pharisäer und die Sadduzäer: sie waren überzeugt von ihrer Gerechtigkeit.
Auch die Gospa wollte, als sie gleich in den ersten Tagen der Erscheinungen ihren Ruf zur Umkehr an uns richtete, den Menschen so sehen, wie er in den Augen Gottes sein sollte. Vielleicht haben diese Erscheinungen nicht zufällig genau am Festtag Johannes des Täufers, des Buß- und Umkehrpredigers, begonnen. Ihren Ruf am Anfang haben viele, zumindest schien es so, mit Begeisterung aufgenommen. Sie begannen zu beten, zu fasten, regelmäßig zur Beichte zu gehen. Die Früchte der Bekehrung waren bei vielen sichtbar. Vielen, die geflucht haben, wurden die Augen geöffnet, und sie sahen, wie sinnlos ihr Glaube ist, wenn sie das Fluchen nicht lassen. Die Ehebrecher begannen die ganze Hässlichkeit ihrer ehelichen Untreue und die Schönheit der Treue zu sehen. Die Alkohol- und Drogenabhängigen fanden plötzlich Kraft, sich von den Ketten der Abhängigkeit zu befreien.
Aber im Lauf der Zeit hat sich immer mehr gezeigt, dass es im Menschen einen großen Widerstand des Bösen gegen das Gute gibt und dass die anfängliche Begeisterung oft auf die Probe gestellt wurde, ob sie nicht verlorengeht. So hat auch heute – nach 30 Jahren Medjugorje – der Ruf zur Umkehr nichts von seiner Aktualität verloren, von den ersten Zeugen der Erscheinungen an über die Pfarrei, der eine besondere Rolle zugedacht ist, bis zum letzten Pilger, der Medjugorje besucht hat. Wir alle sind noch immer am Anfang des Weges, der jeden Tag eine neue Entscheidung und ein neues Bemühen fordert.

Pater Ivan Dugandzic, OFM

Quellennachweis: Medjugorje Gebetsaktion,  2/2011, Heft 101