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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Zum Phänomen Medjugorje - 4. und letzter Teil

Der geschichtliche, kirchliche und theologische Kontext der Ereignisse von Medjugorje - von Pater Tomislav Pervan, Medjugorje

Die Reaktionen der kommunistischen Machthaber und des Bischofs
Wie bereits gesagt, schaltete sich sofort die Polizei ein. Es folgten Repressionen der Polizei am Volk, einige Dorfbewohner verbrachten eine Nacht auf der Polizeistation, die örtliche Partisanenorganisation fand sich in einer unguten Situation in Unsicherheit und wusste nicht, was sie tun sollte. Die Parteispitze in Sarajevo war genauso beunruhigt, die Medien waren voll von negativen Kommentaren. Alle sahen den kroatischen Nationalismus am Werk, die Erweckung der Geister der Vergangenheit. Es wurden die Gespenster des Zweiten Weltkrieges angerufen, besonders wegen der Nähe zu Surmanci. Man vermutete irgendeine Konterrevolution, einen Klero-Faschismus. Mit einem Wort, es wurde niemand verschont: weder die Seher, noch das Dorf noch der Pfarrer, noch die Franziskaner, noch das ganze kroatische Volk. Die Hetze wurde von den Fernsehkommentatoren vorangetrieben, die ihr Gift aus Sarajevo zischten. Vordermänner der Zeitungen waren die Journalisten der antikroatischen Zeitschrift „Oslobodenje“. Es gab Drohungen von allen Seiten. Am 4. Juli, dem „Dan borca“ (Tag der Kämpfer) schickte man aus Ostbosnien, aus dem Ort der Partisanenschlachten des Zweiten Weltkrieg, klare Botschaften gegen Medjugorje und die Konterrevolution. Die Seher waren an all dem unschuldig, sie wurden – weder schuldig noch verpflichtet -, in das wundersame Spiel, das sie selbst nicht begriffen, hineingezogen. Sie wiederholten nur das eine „Wir sehen. Uns ist die Gospa erschienen!“ Keine Einschüchterungen oder Drohungen, ja auch keine Verfolgungen der Polizei auf den Feldern, konnte sie an ihren Behauptungen und Überzeugungen hindern.
Die Kunde erreichte den Bischof. Der Bischof reiste oft nach Lourdes, er war in Fatima gewesen, er pilgerte an marianische Orte. Er war in Syrakus bei der weinenden Madonna und war offen für Erscheinungsorte. Er traf den Pfarrer im Pfarramt in Citluk und in Mostar. Der Pfarrer schlug vor, vorsichtig zu sein. Pater Jozo war am Anfang total skeptisch. Er glaubte, dass es sich um eine Falle der Geheimpolizei handle. Eine der Seherinnen ist aus Sarajevo, man hört, dass sie raucht und ein freizügiges Punk-Mädchen ist. Die Kinder sind für den Pfarrer Unbekannte, als neuer Pfarrer hatte er noch keine Gelegenheit, sie kennenzulernen.
Den Kommunisten missfiel der Pfarrer schon in Posusje und sie forderten seine Versetzung, da er dort angeblich die Parteiorganisation bei der Jugend unterwanderte. Er vermutete daher, dass das eine Unterstellung der UDBA (des jugoslawischen Geheimdienstes) sein könnte, um ihn ins Gefängnis zu werfen. Deshalb war Pater Jozo am Anfang äußerst vorsichtig. Er befragte die Seher Länge mal Breite und nahm alles auf Tonband auf. Im Lauf der Zeit gewann er die Sicherheit, dass es sich wirklich um einen Anruf des Himmels selbst handele. Wahrscheinlich, nachdem er selber die Muttergottes in der Kirche auf dem Chor gesehen hatte, während er den Rosenkranz gemeinsam mit den Sehern vorbetete. Ich war Zeuge davon, als er plötzlich unterbrach und dann begeistert weiter betete.

Pater Tomislav Pervan - ehemaliger Provinzial

Quellennachweis:  Gebetsaktion Wien II/2011