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Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Der Rosenkranz - Teil 1

Der Oktober gilt seit altersher als der "Rosenkranzmonat". Eine Theologische Betrachtung über den Rosenkranz, der eine Gebetsschule Mariens ist, hat Prof. Dr. Adalbert Rebic verfasst.

 

Der Rosenkranz – die Gebetsschule Mariens
Theologische Betrachtung von Prof. Dr. Adalbert Rebic

Maria hat bei ihren Erscheinungen den Sehern Seheröfter das Rosenkranzgebet empfohlen: Bernadette in Lourdes (1858), den Kindern in Fatima (1917) und den Kindern in Medjugorje (1981). Dem Beispiel der Gottesmutter folgend haben die Päpste in ihren Ansprachen und Dokumenten den Gläubigen immer wieder das Rosenkranzgebet nahegelegt. Im Apostolische Schreiben „Rosarium Virginis Mariae“ vom 16. Oktober 2002, hat Papst Johannes Paul II  von Oktober 2002 bis Oktober 2003 ein „Jahr des Rosenkranzes ausgerufen. In diesem Schreiben hat er die Vielseitigkeit des Rosenkranzes als hervorragendstes und wirksamstes meditatives Gebet der katholischen Gläubigen neben dem Stundengebet betont.
Nach der Tradition seit Papst Pius V. (1566-1577) enthält der Rosenkranz mehrere Elemente, die organisch miteinander verbunden sind:
1. Die Betrachtung der Geheimnisse der Erlösung, in Vereinigung mit Maria, in drei Teilen, die die Freude der messianischen Zeiten ausdrücken, das erlösende Leiden Christi und den Ruhm des Auferstandenen, der über die Kirche ausgegossen wird. Diese Betrachtung führt ihrer Natur nach zum praktischen Nachdenken und gibt Anregungen für die Grundregeln des Lebens.
2. Das Gebet des Herrn, das Vater unser, das christliche Grundgebet, gibt dem Rosenkranz seine Würde.
3.  Die litaneiförmige Wiederholung des Ave-Maria, die sich aus dem Gruß des Engels an die Jungfrau (vgl. Lk, 1,28) zusammensetzt, dem das Bittgebet „Heilige Maria“ folgt. Ihre Anzahl (150 Ave-Maria) zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Psalterium.
4.  Das Wiederholen der Doxologie „Ehre sei dem Vater“ nach den zehn  gebeteten Ave-Maria ehrt Gott in Seiner Dreifaltigkeit, durch den und mit dem und in dem alles geschaffen ist (vgl. Röm. (11,36).
5.  Der Rosenkranz beginnt mit dem Glaubensbekenntnis „Ich glaub an Gott, den Vater“. Das sind die Hauptelemente des Rosenkranzes.
Der Rosenkranz, durch die Inspiration des Hl. Geistes so gestaltet, hat sich in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends der Christenheit entfaltet und ist – neben dem Stundengebet – auch  heute, an der Schwelle zum 3. Jahrtausend, das beliebteste und wirksamste Gebet der Katholischen Gläubigen. Während er gebetet wird, sind die Gläubigen der Gottesmutter ähnlich, die „Alles, was geschehen war, in ihrem Herzen bewahrt“ (Lk 2,51) und darüber nachgedacht hat. Der Rosenkranz ist stark gekennzeichnet vom Geist Mariens und von ihrem Herzen. Er enthält die ganze Tiefe der Botschaft des Evangeliums, die er als Zusammenfassung beinhaltet (compendium Evangelii). In ihm hört man das Echo des Gebets Mariens, den Widerhall ihres Magnifikats. So ist der Rosenkranz die Schule der Marianischen Spiritualität. Durch das Wiederholen des kurzen Begrüßungsgebetes „Gegrüßet seist Du, Maria „ und des Bittgebetes „Heilige Maria“ sowie durch das Betrachten der Geheimnisse aus dem Leben Jesu und Mariens bedenkt der Gläubige der Schönheit des Bildes Christi, von Seiner Menschwerdung bis zur glorreichen Himmelfahrt zum Vater. Gleichzeitig betrachtet er die Schönheit des Antlitzes Mariens von der Verkündigung des Engels bis zur Krönung im Himmel. Der Rosenkranz ist daher seinem Wesen nach ein Evangelisches Gebet. Als Evangelisches Gebet ist er konzentriert auf das Geheimnis der erlösenden Menschwerdung. Er hat demnach eine ausdrücklich christologische Ausrichtung. Durch ihn preisen die Gläubigen unaufhörlich Christus, die Verkündigung des Engels und der Gruß an die Mutter Christi beziehen sich auf Ihn: „Gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ (Lk 1,42). Die Geheimnisse stellen uns ununterbrochen Jesus als Sohn der Jungfrau vor Augen: geboren im Stall von Bethlehem, von Maria im Tempel aufgeopfert, ein Knabe voll von Eifer für das, was des Vaters ist, der Erlöser im Todeskampf im Garten Gethsemane, gegeißelt und mit Dornen gekrönt, kreuzbeladen und sterbend auf Golgota; auferstanden von den Toten und zum Vater auffahrend, um die Aussendung des Hl. Geistes zu verwirklichen. Es ist bekannt, dass es einmal der Brauch war (und diesen Brauch gibt es bis heute in vielen Gegenden) – dass bei jedem „Gegrüßet seist Du Maria“ nach dem Namen Jesu das jeweilige Geheimnis genannt wird (Marialis cultus, 47).

Prof. Dr. Adalbert Rebic, Teil 1

Quellennachweis: aus  „Gebetsaktion Maria Königin des Friedens“, Wien, 2003