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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Wenn eine Mutter ihr Kind ruft, dann beschützt sie es auch

Seine Erzählungen könnten leicht ein Buch füllen, doch hat er keine Zeit, eines zu schreiben. Wer mit ihm reist, hört so manche Geschichte. Tausende durften ihn schon nach Medjugorje begleiten - den Pilgerleiter Franz Gollowitsch.

Franz Gollowitsch war bereits 486 Mal in Medjugorje.http://www.kathpedia.com/index.php?title=Medjugorje Wie viele tausende Menschen der Busunternehmer und Pilgerleiter aus dem steirischen Markt Hartmannsdorf schon in den herzegowinischen Wallfahrtsort geführt hat, kann er selbst nicht sagen. Auch während des Jugoslawien-Krieges setzte er seine Fahrten – mit nur einer Unterbrechung von wenigen Monaten – unbeirrt fort und transportierte nebenbei Hilfsgüter in die Krisenregion.

Die letzte Messe mit der letzten Predigt des bekannten FranziskanersPater Slavko Barbaric am 24. November 2000, bevor dieser wenige Stunden später am Kreuzberg an Herzversagen starb, galten der 250. Pilgerfahrt von Franz Gollowitsch. In seiner Predigt, zitiert in der Zeitung "Oase des Friedens", sagte Pater Slavko: „Auch heute ist Franz Gollowitsch einer, der uns ständig hilft, unseren Kranken, Flüchtlingen, Waisenkindern und so weiter. Ich glaube, dass er nie gekommen ist, ohne dass der Bus außer den Koffern der Pilger voll mit Sachen war, die für die anderen gedacht waren. Ich weiß nicht, wie er durch die Polizeikontrollen durchgekommen ist, aber es scheint, dass er auch da Verbindungen hat, überall, nicht nur bei Maria, auch an der Grenze, er kommt immer durch. Wir danken dafür, und wir wollen ihn nochmals in dieser Messe im Gebet begleiten und auch alle, die mitkommen und mitmachen. Und so kann dann, wie Maria sagt, eine neue Zeit anbrechen, eine Zeit des Frühlings.“ Als Pater Slavko, sein guter Freund und Beichtpriester, in Medjugorje das „Mutterdorf“ für Kriegswaisen, Mütter in Not und andere Bedürftige errichtete, half Franz Gollowitsch, wo er konnte, und lieferte ihm etwa Farbe für den Bau. Medjugorje ist ihm mittlerweile zu einer zweiten Heimat geworden. Er ist dort auch schon gut bekannt. Als eine Pilgerin einmal die Gruppe verlor und nicht wusste, wo ihr Quartier war, genügte der Hinweis, dass sie bei "Franz" wohnte, und der Taxifahrer wusste Bescheid.

Der 73-Jährige hat die Leitung seines Reiseunternehmens bereits seit längerer Zeit in die Hände seines Sohnes gelegt, begleitet aber selbst unermüdlich jede Busfahrt nach Medjugorje. Seine Erzählungen könnten leicht ein Buch füllen, doch hat er keine Zeit, eines zu schreiben. Wer mit ihm reist, hört so manche Geschichte. Mit allen Reisenden ist er „per du“, denn „den Chef dürfen wir auch duzen“.
In einem Interniew, geführt von Maria Cavagno, erzählte er, wie alles begann und warum er das alles auf sich nimmt.

Wie hat bei dir all das angefangen?
Gollowitsch: Meine Großmutter war gläubig und hat uns Kindern immer aus der Bibel vorgelesen. Die Geschichten weiß ich heute noch, besonders die Josefsgeschichte und das Opfer Abrahams haben mich beeindruckt. Sie ist gestorben, als ich zehn war. Meine Mutter hat immer kniend das Abendgebet verrichtet. Als sie weinte, weil unser Vater in den Krieg ziehen musste und sie mit drei kleinen Kindern zuhause blieb, legte ihr der Vater die Hände auf die Schultern und sagte: „Der Herrgott lässt für mich keine Kugel gießen.“ Und tatsächlich ist er wieder heimgekommen.
Ich bin auch immer schon gläubig gewesen, ich wollte früher gerne Priester werden, aber meine Familie konnte sich das nicht leisten. Und ich war zu schüchtern, um dem Pfarrer etwas davon zu sagen.

Wie hast du von Medjugorje erfahren?
Gollowitsch: In einer Zeitung war 1981 eine ganz kurze Notiz, dass hier angeblich die Gottesmutter erscheinen soll. Ich habe gedacht, da muss ich bald einmal hinfahren. Ich hatte ein Transportunternehmen für Ausflugsfahrten und für Schulkinder. Genau zwei Monate vor Beginn der ersten Erscheinung, am 24. April 1981, habe ich meinen ersten Omnibus angemeldet, damit ich noch mehr Leute auf Ausflüge mitnehmen konnte. Beim 20-Jahr-Jubiläum der Erscheinungen ist mir aufgefallen, dass auch hier die Gottesmutter dahinter gewesen sein muss.

Wann bist du zum ersten Mal nach Medjugorje gefahren? Wie hast du dann entschieden, so oft zu fahren?
Gollowitsch: Ich wollte von Beginn an gerne fahren, aber es ist nicht dazu gekommen. Im Juli 1985 hat unser Traupriester uns zur Silberhochzeit ein Buch über Medjugorje geschenkt. Eine Lehrerin hat mich dann angerufen, ob ich nicht fahren könnte. Wir sind dann zu acht in einem Bus im Juli 1985 gefahren und für fünf Tage hier gewesen. Ich habe mich viel umgeschaut, habe mit einigen Priestern hier geredet. Mein erster Eindruck war sehr gut.
Die nächste Fahrt war dann gleich Ende August mit dem Omnibus, mit Pfarrangehörigen, Verwandten, Bekannten. Ich hatte da eine Knieverletzung und der Arzt hat gesagt, dass ich operiert werden muss. Ich bin gefahren und habe beim Heilungsgebet nach der Abendmesse gebettelt wie ein kleines Kind: Und das Knie wurde gesund, ich hatte nie wieder Schmerzen oder Beschwerden.
Die nächste Fahrt war dann im November und so ging es weiter. Bis zum Ausbruch des Krieges bin ich sieben Mal im Jahr gefahren. Während des Krieges war ich 33 Mal hier, zeitweise als einziger aus dem deutschen Sprachraum. Die Leute haben immer Hilfe gebraucht.

Ist euch nie etwas passiert?

Gollowitsch: Nichts Nennenswertes. Ich habe bemerkt, dass Maria mich ruft, und wenn eine Mutter ihr Kind ruft, dann beschützt sie es auch. Angst und Geld hab ich nie gehabt.

Was ist es, das dich immer wieder hierher zieht?
Gollowitsch: Ich habe immer versucht, die Freundschaft mit Jesus zu leben und ich habe auch seine Mutter sehr gern. Es ist mir auch wichtig, oft zu beichten. Ohne Beichte gibt es keine Versöhnung mit Gott.

Ist die Beichte dein persönlicher Schwerpunkt unter den Botschaften von Medjugorje?
Gollowitsch: Ja, ich fühle das als Verpflichtung, dass sich die Leute mit Jesus wieder versöhnen, wenn sie hierher kommen. Ich sage immer, dass niemand ohne Beichte wieder nach Hause fahren soll. Immer wieder haben sich Pilger bei mir bedankt und gesagt: Du hast mich bewogen, zur Beichte zu gehen, ich hätte daran nicht gedacht, jetzt geht es mir viel besser.

Wann ist die 500. Fahrt geplant?
Gollowitsch: Am 10. Mai 2011, vermutlich mit drei Omnibussen. Meine Enkelin wollte sich dafür extra frei nehmen und hat tatsächlich Urlaub bekommen.

Du machst ja auch Reisen zu anderen Erscheinungsorten wie Lourdes oder Fatima. Warum ist Medjugorje dein Schwerpunkt?
Gollowitsch: Lourdes und Fatima sind Vergangenheit, Medjugorje ist Gegenwart.

Gibt es eine Botschaft, die dich besonders beeindruckt hat?
Gollowitsch: Als Maria nur dreimal gesagt hat: „Betet betet betet!“ (vom 25.10.1991)
Ich versuche auch zu leben, was die Bibel sagt, dass wir zum Beispiel Gefangene besuchen sollen. Ich besuche monatlich zwei Männer, die lebenslänglich im Gefängnis sitzen. Ich bringe ihnen Medjugorje-Zeitungen mit, habe ihnen einen Rosenkranz geschenkt und rede mit ihnen.

Denkst du manchmal ans Aufhören?
Gollowitsch: Nein. Solange der Herr mir Kraft gibt, will ich es machen. Ich möchte solang als möglich meinen Pilgern, Maria und ihrem Sohn dienen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Maria Cavagno.

Quellennachweis: Auszüge aus einem Interview von www.kath.net.de