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Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Vorurteile gegen Medjugorje – Teil 5

Ein immer wieder vorgebrachter Einwand gegen die Echtheit der Erscheinungen von Medjugorje ist ihre Anzahl und ihre tägliche Wiederholung. Sind Dauer und Wiederholung schon Kriterien, dass Erscheinungen nicht echt sind? Eine Analyse von Dr. Christian Stelzer.

Ein immer wieder vorgebrachter Einwand gegen die Echtheit der Erscheinungen von Medjugorje ist ihre Anzahl und ihre tägliche Wiederholung. Kritiker stellen Vergleiche mit Lourdes, Fatima oder Pontmain an, ohne jedoch auf die veränderten Voraussetzung einzugehen, unter denen die Botschaft des Evangeliums durch Privatoffenbarungen für die jeweilige Zeit aktualisiert wird. Sind Dauer und Wiederholung schon Kriterien, dass Erscheinungen nicht echt sind?

Die Dauer und Häufigkeit der Erscheinungen von Medjugorje werden oft mit anderen Privatoffenbarungen verglichen. So hatten die Sehenden von Pontmain in der Bretagne, nur eine Erscheinung am 17.1.1871 und dann keine weitere mehr.
Bernadette, die Seherin von Lourdes, hatte im Jahr 1858 achtzehn Erscheinungen, die zwischen fünfzehn Minuten und einer Stunde dauerten, wobei die ersten siebzehn Erscheinungen sich unregelmäßig auf einen Zeitraum von weniger als zwei Monaten verteilten. Die letzte Erscheinung fand am 16. Juli, als drei Monate später, statt und hatte den Charakter eines behutsamen und schweigenden Abschieds. (Vgl. R. Laurentin, L. Rupcic, „Das Geschehen von Medjugorje, Styria, 1985)

Zeitliche Begrenzung, Seltenheit und Unverhofftheit gelten als gute Echtheitsmerkmale. Aber muss man deshalb dem Himmel länger dauernde Kontakte verbieten? Und welche Gründe könnte die längere Dauer der Erscheinungen haben?

Der bekannte Mariologe Rene Laurentin erwähnt folgende Gründe für die lange Dauer der Erscheinungen in Medjugorje:  Wir leben in einer Welt, die die Wiederholung liebt. Wir sehen täglich fern. Was nicht wiederholt wird, geht unter. Das macht eine langdauernde Wiederholung der Botschaft sinnvoll. Die schwierige Lage der Länder des Ostblocks, die anhaltende und planmäßige Machtausübung des Atheismus machten auch eine langdauernde Hilfe und Unterweisung erforderlich. Die lange Dauer  war offensichtlich notwendig, um eine für die Friedensbotschaft wenig aufnahmebereite Welt zu sensibilisieren, noch dazu von einem Ostblockland aus, wo die Kommunikation behindert war.
Ähnliches gilt auch für die große Zahl der Botschaften. Häufigeres und längerdauerndes Reden konnte  für die Kirche des Schweigens hinter dem Eisernen Vorhang nur ein Gewinn sein. In einer säkularen Welt fällt es uns manchmal schwer, unter den vielen Stimmen, die täglich an unser Ohr dringen, jene zu erkennen, die notwendig sind für unser persönliches Leben. Vielleicht spricht die Gottesmutter deshalb so viele Jahre zu uns, damit wir den Klang ihrer Stimme, ihrer Worte, immer besser erkennen lernen und fähig werden, sie von anderen „Botschaften“, die uns umgeben, zu unterscheiden.
Die Übereinstimmung der Worte der „Gospa“ mit der biblischen Botschaft und der Lehre der Kirche wurde in den vergangenen 29 Jahren immer wieder in Diplomarbeiten und Studien nachgewiesen. Theologische Fehler konnte man der Gottesmutter kein einziges Mal nachweisen.

Das Überirdische ist für viele Menschen unserer Tage aus dem Blickfeld verschwunden – entweder weil sie nicht daran glauben, oder weil es sie einfach nicht (mehr) interessiert. Die täglichen Erscheinungen der Gottesmutter sind in dieser Situation wie eine ständige, behutsame Erinnerung daran, dass unser irdisches Leben in ein großes Ganzes eingebettet  ist und es sich lohnt, dass wir uns nach der Ewigkeit ausstrecken, die uns umgibt.

Das kommunistische Regime des ehemaligen Jugoslawiens hat in den Erscheinungen sehr schnell einen bedrohlichen Feind des Totalitarismus erkannt und sie mit allen Mitteln zu bekämpfen versucht. Doch trotz der Einschüchterungsversuche der Seher und der vielfältigen Schikanen, wie z.B. dem jahrelangen Verbot, den Erscheinungs- und Kreuzberg zu betreten, trotz der unangemessen hohen Steuern, die im Ort eingehoben wurden, und der ungerechten Inhaftierung und Verurteilung des Ortspfarrers P. Jozo Zovko, waren die Behörden letztlich ohnmächtig dieser unfassbaren Macht gegenüber.

Als ich im März 1983 das erste Mal von Medjugorje  zurück nach Wien fuhr, machte ich mir Sorgen, dass es vielleicht das letzte Mal war, dass ich bei einer Erscheinung dabei sein konnte, denn niemand wusste (und weiß es ), wie lange die täglichen Erscheinungen andauern werden. Umso glücklicher bin ich heute, dass sie bisher nicht aufhört haben.

P. Slavko Barbaric hat einmal einer Pilgerin auf ihre Frage, was das bedeutet, wenn die Gottesmutter in Medjugorje sagt, dass das ihre letzten Erscheinungen sind, geantwortet.“ Vielleicht heißt das, dass sie uns niemals mehr verlassen wird.“

Das ist auch meine Hoffnung und dafür dürfen wir beten – möge die Gottesmutter, als die“ Königin des Friedens“, bei uns bleiben.

Dr. Christian Stelzer

Quellennachweis:  aus „Oase des Friedens“, 7/2010