Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Durchsuchen Sie aktuelle Meldungen, Botschaften und Aussagen zu Medjugorje.
Wir halten Sie auf dem Laufenden mit den neuesten Informationen.

"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Brot und Wasser – Nahrung für Pilger

„Fasten macht den Menschen fähig zu warten und dabei nicht müde werden, und wird zum direkten Zeugnis von der Erwartung des ewiglichen Festmahles im Reich Gottes.“ – Pater Slavko

Der Aufruf zum Leben bei Brot und Wasser (die Muttergottes von Medjugorje wünscht das Fasten 2 x pro Woche in ihren Botschaften. Anm. d. Red. ) ist in erster Linie der Aufruf zur Vorbereitung auf die Begegnung mit Christus in der Eucharistie. Durch diesen Aufruf sollten wir uns auch unserer lebenslangen Wallfahrt auf der Erde bewusster werden. Das ganze menschliche Leben und sein ganzes Wirken könne als eine Wallfahrt betrachtet werden.

In der Geschichte des menschlichen Denkens, und besonders in den letzten Jahrzehnten sind Theorien entstanden, nach denen der Mensch auf dieser Erde ein Vagabund ist, der weder seine Herkunft noch sein Ziel kennt. Der christliche Standpunkt über den Menschen ist ganz anders. Seiner Natur nach ist jeder Mensch ein Gottsuchender. In sich selbst trägt er die Fragen nach dem ewigen Leben nach Freuden, nach Frieden. Die Antwort auf diese Fragen  ist Gott. Der Mensch irrt nicht: Er geht seiner Erfüllung und der endgültigen Wahrheit entgegen, die er nur in Gott finden kann. Deshalb ist der Mensch in seinem Inneren ein Pilger, und ein Pilger verlässt sein alltägliches Leben, seine Arbeit, seine Sicherheit und begibt sich auf den Weg zu den Orten und Personen, wo er Gott leichter begegnen kann, weil er sich dort durch besondere Zeichen offenbart hat. In alten Zeiten waren keine modernen Verkehrsmittel vorhanden, mit Hilfe derer man schnell und bequem von einem Ort zum anderen reisen konnte, und deshalb haben die Wallfahrten über ganze Wochen, Monate und Jahre gedauert. Ein Wallfahrer hatte nur das Wichtigste zum Überleben bei sich, und das waren Wasser und Brot. Indem er seinen Alltag hinter sich gelassen und dabei nur die Tasche mit Brot und Wasser mitgenommen hatte, wurde er von jeder Last und jedem Überfluss frei. In solch einen Zustand konnte er sich weiter zu den Orten und Personen begeben, wo er die Begegnung mit Gott suchte. Diese Orte waren aber nur vorübergehende Stationen, die er wieder verlassen hat oder zu seinem Alltag zurückgekehrt ist. Seine Rückkehr ins normale Leben hat auch weiterhin alle Kennzeichen einer Wallfahrt beibehalten, weil der Mensch auf dieser Welt keinen ständigen Aufenthaltsort hat; er pilgert seiner ewigen Heimat entgegen, wo Frieden, Freude, ewiges Leben und Gemeinsamkeit herrschen.

Indem der Mensch heutzutage bei Brot und Wasser lebt, wird er imstande sein, seine Freiheit zu bewahren, und zu keinem Sklaven des Materiellen oder zu einem Opfer falscher Versprechungen zu werden. In seiner Freiheit wird er bereit sein zu lieben und zu vergeben, Konflikte zu überwinden und im Frieden zu leben. Immer wenn der Mensch seine Wallfahrt vergisst, bleibt er auf dem Weg stehen und wird von Ängsten und Sorgen dieser Welt zerstört.

Gott hat dem Menschen auch das Himmelsbrot, seinen Sohn, gegeben, der sein ständiger Begleiter bei der Wallfahrt geworden ist. Deshalb trägt der Messias den Namen Emmanuel, was die Bedeutung: Gott mit uns, hat. Wenn es passiert, dass der Mensch vergisst, dass sein Gott ihn im Brot auf seiner Wallfahrt begleitet, dann wendet er sich weltlichen Dingen zu, und ohne Gott kann man sich in der Welt nicht wohl fühlen.

Darin besteht auch der Sinn des Fastens. Fasten ist also nicht nur ein Heil-, Beruhigungs- oder Befreiungsmittel, sondern neben Gebet und Almosengeben das Hauptmittel zur Erzielung einer religiösen Erfahrung, bzw. zur Bewusstmachung der Wahrheit von sich selbst und zur Öffnung des Menschen für Gott,  der sich völlig für den Menschen entschieden hat.

Quellennachweis: „Fasten mit dem Herzen“, Pater Slavko Barbaric