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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Ein massives Hindernis - die lieblose Kritik untereinander

Benedicere – bitten wir um die Kraft, das Gute zu sehen, das Gute zu denken, Gutes zu reden und das Gute zu tun. Von Pater Johannes Lechner CS

Pater Johannes Lechner CS, referierte in seiner Predigt im Oktober 2009 im Stephansdom, Wien, über "Das Fischernetz Petri".
"Für unsere Sendung sehe ich ein massives Hindernis: Die liebelose Kritik untereinander, das zu schnelle Verurteilen, das Lamentieren und Nörgeln – wir verkrachen uns zu schnell in der Kirche.
Die  Liberalen Reden schlecht über die Konservativen  und die Konservativen über Liberalen. Dabei handelt es sich gar nicht um biblische Kategorien wie jemand einmal gesagt hat. Vor den Liberalen brauchst du dich nicht in an Acht zu nehmen, denn die sollen etwas weiterbringen. Vor den Konservativen brauchst du dich nicht in Acht zu nehme, denn die wollen das Gute bewahren.
Aber nimm dich in Acht vor den Aggressiven, vor denen, die sagen, es ist alles Wurscht, es macht eh keinen Sinn. Die geistliche Tradition kennt ja einen Namen dafür, das ist die Akedia  – diese Mischung von geistlicher Lustlosigkeit von Aggression, jemand, der zu viel Saures hat, zu viel Essig im Salat. Und das äußert sich dann wenn wir schlecht über die anderen sprechen.
Sind wir ehrlich: wie viel Härte gibt es da unter uns! Fragen Sie sich ganz ehrlich: Wen können Sie in der Kirche überhaupt nicht leiden, welcher Priester ist Ihnen zuwider, welcher Bischof zu feig, welche Gruppierung halten Sie nicht aus in der Kirche? Wen haben Sie schon abgeschrieben? Schauen Sie das kurz an. Es braucht hier viele Tränen der Reue, Umkehr, Buße und Vergebung.
Benedicere – bitten wir um die Kraft, das Gute zu sehen, das Gute zu denken, Gutes zu reden und das Gute zu tun.
Ich lade Sie ein, dass Sie sich einen kurzen Moment hinknien, und Gott um diese Gnade und Kraft bitten, dass Sie Gutes sehen, das Gute denken das Gute reden und das Gut tun können.
Der größte Beitrag, den wir geben können, das Kostbarste, das wir anbieten können, ist unsere Einheit, gerade durch unsere Unterschiedlichkeit. Und da, möchte ich sagen, sind die Ordensleute Experten. Denn wir leben in einer Gemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Charakteren. Aus der Erwählung Christi heraus können wir leben. Und das wird zu einem Zeichen. Das heißt segnen, „Benedicere: Gutes reden, Gutes denken, Gutes tun.“
Und, so denke ich, können wir das Fischernetz Petri knüpfen, wie Madeleine Delbrel so wunderbar sagt: Das Fischernetz Petri für den wunderbaren Fischfang ist geknüpft aus den vielen Freundschaften. Die Erfahrung der Freundschaft mit Jesus macht auch uns freundschaftsfähig untereinander. Wir haben einen gemeinsamen Freund, der uns verbindet, und der das Vertrauen ermöglicht. Und so können wir hinausgehen und dann das Gute in den Leuten sehen, Entwicklungshelfer des Guten werden.
Wir brauchen Gott nicht zu den Menschen bringen, denn er ist schon dort. Gott ist gegenwärtig in jeder Lebensgeschichte, vom Anfang bis zum Schluss. Es ist unser Auftrag, Gott sichtbar zu machen in dieser Welt, seine Gegenwart erkenntlich zu machen."

Auszüge aus einer Predigt von P. Johannes Lechner, CS

Quellennachweis: OASE des Friedens, 11/2009