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Medjugorje ist ein Ort des Gebets

Eine Zusammenfassung der Ereignisse seit der Ernennung von Erzbischof Hoser zum Sonderbeauftragten des Vatikans für Medjugorje

Von Hubert Liebherr, Medjugorje Deutschland e.V.

Am 11. Februar 2017 teilte das Presseamt des Heiligen Stuhls mit, dass Papst Franziskus den polnischen Erzbischof von Warschau-Praga, Henryk Hoser, SAC, zum Sonderbeauftragten für Medjugorje ernannt hat. Hubert Liebherr hat für uns die wichtigsten Ereignisse dazu zusammengefasst.

Pater Miljenko Steko, Provinzial der Herzegowinischen Provinz, brachte seine Freude darüber in folgenden Worten zum Ausdruck: „Im Namen der Franziskaner der Herzegowinischen Provinz, denen die pastorale Verantwortung für die Pfarrei Medjugorje obliegt, danke ich dem Bischof von Rom, dem Hl. Vater Franziskus, sehr für seine aufrichtige Hirtensorge und Demut, die sich durch diese Ernennung ausdrückt. Gleichzeitig heiße ich seine Exzellenz, Erzbischof Hoser, herzlich willkommen ... Wir versprechen unsere aufrichtige und volle Unterstützung und unsere Gebete für eine fruchtbare und gesegnete Ausführung der ihm übertragenen Aufgabe.“ Diese Nachricht ließ uns aufhorchen: ein Sondergesandter des Papstes in Medjugorje! Aber wie verhielt es sich mit den Erkenntnissen der Kommission, welche Papst Benedikt XVI. 2010 ins Leben rief, die 2014 ihre Arbeit abschloss und das Ergebnis der Glaubenskongregation übergab? Wir konnten die Geschehnisse nicht richtig einordnen.

Erzbischof Hoser fand klare Worte
Am 29. März traf Erzbischof Hoser in Medjugorje ein und sprach gleich am ersten Tag in der dortigen Pfarrkirche: „Dieser Platz hier ist in der ganzen Welt als Ort des Gebetes bekannt. Der Hl. Vater zeigt großes Interesse an der Entwicklung der Volksfrömmigkeit, der man hier begegnet. Das ist auch der Teil meiner Sendung, die pastoralen Geschehnisse an diesem Ort zu bewerten und eventuelle Ratschläge zu geben, die in Zukunft verwirklicht werden sollen.“ Wir verstanden, dass sich die Aufgabe des Sondergesandten des Papstes ausschließlich auf die Pastoral von Medjugorje bezog und nichts mit der Frage der Übernatürlichkeit zu tun hatte. Am 5. April gab Erzbischof Hoser, gegen Ende seines Aufenthaltes in Medjugorje, eine Pressekonferenz, in welcher er u. a. davon sprach, dass an diesem Ort eine Atmosphäre des Friedens herrsche und die Menschen eine tiefe Spiritualität erführen. Medjugorje sei ein sakraler Raum, eine Stätte tiefer Marienverehrung, welche letztendlich eine Christus Verehrung sei. Die Menschen würden die Geheimnisse des Glaubens entdecken, z. B. das große Geheimnis des Leidens, des Todes und der Auferstehung Jesu in Form eines Kreuzweges. Ein besonderer Aspekt sei die Beichte mit der Erfahrung der persönlichen Vergebung. Über 610 Priester- und Ordensberufungen gebe es in Medjugorje. In einer Zeit, in der die Berufungen in einer Krise stecken würden, sei dies etwas Neues, das tief berühre. Medjugorje zeige eine besondere Intensität des Lebens im Glauben. Erzbischof Hoser unterstrich, dass für Papst Franziskus die Heiligtümer sehr wichtig seien, dass er sie deshalb aus der Kongregation des Klerus heraus genommen und der Kongregation für die Neuevangelisierung zugeordnet habe. Medjugorje befände sich auf dieser geraden Linie der Neuevangelisierung. Es gäbe eine wachsende Dynamik und diese zeige, dass die Bedürfnisse der Pilger immer stärker würden.

Kommt eine mögliche Anerkennung?
Wir waren erstaunt, wie Erzbischof Hoser sich in nur wenigen Tagen ein solch klares Bild machen konnte und genau die wesentlichen geistigen Aspekte dieses Ortes aussprach, welche wir alle in irgendeiner Form dort, bereits über Jahre hinweg, persönlich empfinden dürfen.Am 18. August gab Erzbischof Hoser der polnischen Katholischen Nachrichtenagentur KAI, quasi aus dem Nichts heraus ein Interview speziell zu Medjugorje. Hier überraschte uns noch viel mehr seine Antwort, die er auf die Frage der Journalistin gab, wie man die Atmosphäre von Medjugorje beschreiben könne: „Mit ein paar einfachen Worten: Gebet, Stille, Konzentration/Fokus, Eucharistie, Anbetung, Fasten, dem Sakrament der Versöhnung.“ – So, wie wir es seit Jahren dort erleben dürfen! Nach der Möglichkeit gefragt, ob die Erscheinungen anerkannt werden würden, antwortete er: „Alles deutet darauf hin, dass die Erscheinungen vielleicht anerkannt werden, eventuell noch in diesem Jahr. Lassen Sie uns nicht vergessen, dass die Kongregation für die Glaubenslehre alle Unterlagen (Anm. d. Verf.: der Kommission) vorgelegt hat. Diese werden an entsprechender Stelle weiter untersucht ... Wenn die Erscheinungen, wenigstens die ersten sieben, anerkannt werden, wird sich ein enormer Entwicklungsschub für Medjugorje ergeben.“ Das schlug ein wie eine Bombe! Niemand in der gesamten Medjugorje-Szene hat je an eine aktuelle Anerkennung gedacht. Wir alle waren überzeugt, dass eine mögliche Anerkennung frühesten nach Vorliegen sämtlicher Botschaften möglich sein würde. Ich glaube, dass der Herr Seiner Mutter keine größere Freude bereiten kann, als eine Anerkennung als „Königin des Friedens“ durch Seine Heilige Katholische Kirche. Daher lasst uns den Herrn durch Gebet und Fasten bitten, dass Sein Wille geschehe und dass alle Menschen, welche sich mit Medjugorje schwer tun, letztlich mit einer eventuellen Anerkennung gut leben können. – Wir alle sind‘s ihr schuldig! Denn nichts braucht die Welt derzeit mehr, als die „Königin des Friedens“!

Quelle: medjugorje aktuell, Heft 112