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Medjugorje ist eine Herzchirurgie!

Valentina Pavsyukova kommt aus der Ukraine und sprach beim Jugendfestival in Medjugorje 2014 zu den Jugendlichen. Durch einen Lottogewinn kam sie nach Amerika, lernte Gott kennen und lieben. Dann kam sie nach Medjugorje und erkannte, dass Gott eine ganz spezielle Aufgabe für sie hat. In Valentinas Leben sehen wir gut, was Gott durch einen Menschen bewirken kann, der Ihm sein Ja gibt.

Heute möchte ich meine Geschichte mit euch teilen. Ich bin in der Ukraine aufgewachsen, in einer kleinen Familie, die Gott nicht kannte. Meine Eltern und Großeltern verließen Russland und zogen in die Ukraine, denn es herrschte eine große Euphorie, dass der Kommunismus die beste Sache der Welt sei. In unserer Familie hat man nie über Gott gesprochen. Nur gelegentlich erwähnte man Festtage wie Weihnachten, wozu es ein besonderes Essen gab. Die religiöseste Person unserer Familie war meine Großmutter. Das einzige Gebet, das sie konnte, war das Vaterunser. Das brachte sie mir bei und sagte: "Wenn du in schwierigen Momenten bist, denk an dieses Gebet!"

Ein unerwartetes Geschenk!
Die Jahre vergingen. Als Teenager stellte ich mir die Frage, ob Gott wahrhaftig existiert. Aber wir Jugendliche trauten uns kaum, diese Frage zu stellen, da man sofort als unnormal hingestellt worden wäre. So verging meine Teenager-Zeit ohne Gott, ohne Reinheit und ohne das, was man Würde nennt. Als ich 17 Jahre alt war nahm mich meine Mutter eines Tages beiseite und sagte: „Heute haben wir einen Anruf aus Kentucky bekommen - du hast im Lotto gewonnen!" Jährlich verschenkt eine Lottogemeinschaft an 15.000 Menschen einen Aufenthalt in den USA - und ich war eine davon. Ich sagte zu meiner Mutter: „Ich habe hier meine Freunde und kann kein englisch. Ich möchte nicht nach Amerika gehen!" Aber meine Mutter ermutigte mich zu gehen, mir alles anzusehen und wenn es mir zu schwer fällt einfach wieder zurückzukommen. Ich musste aber bis zu meinem 18. Geburtstag warten - und so kam ich am 25. Juni 2002 nach Amerika, dem 21. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje. Für mich hieß das: Niemand sagt mir, was ich tun oder lassen soll und so begann ich, mein Leben in diesem Land der Freiheit zu leben. Aber es war kein Leben der Freiheit, sondern der Sklaverei. Immer öfter habe ich mein Leben angeschaut, darüber nachgedacht und war geschockt. Ich sagte mir, ich bin erst 19 Jahre alt, 20, 21. Was wird denn noch alles passieren? Ich hatte keine Lust mehr auf das Leben.

Das Vaterunser
Doch dann erinnerte ich mich an das Gebet, das mir meine Großmutter beigebracht hatte und begann, das Vaterunser zu beten. Ich dachte über jedes Wort nach, das ich ausgesprochen habe. Meine Eltern waren geschieden und ich bin ohne Vater aufgewachsen und so drangen diese Worte „Vater unser" tief in mein Herz ein. Ich begann, mein Leben mit dem himmlischen Vater zu leben und sah, wie es sich dadurch komplett veränderte. Ich lernte Englisch, indem ich viele Filme ansah. Manche Filme spielten im 17. und 18. Jahrhundert, wo ältere Damen mit einem Rosenkranz in der Hand auftraten. Das gefiel mir und ich wollte so etwas auch haben! Ich war fasziniert von den religiösen Szenen in den Filmen, speziell von den Priestern. Ich dachte mir, diese Personen wissen etwas über meinen Vater, über meinen Gott. Doch zu dieser Zeit war es für mich immer noch sehr unangenehm, in eine Kirche zu gehen.

Ich spüre, dass Gott mir etwas sagen will!
Ich arbeitete als Frisörin und die Geschäftsstelle war in der Nähe einer Kirche. Doch mir war es unangenehm, in die Kirche zu gehen, weil ich mir dachte, dass ich mich ohnehin nicht so benehme, wie es sein sollte. Ich schämte mich etwas Gutes zu tun, aber nicht, etwas Schlechtes. Zu dieser Zeit reiste ich sehr viel und suchte immer wieder eine neue Arbeit. In meiner letzten Arbeitsstelle trug meine Chefin eine wunderschöne Medaille der Muttergottes. Ich sagte ihr, dass sie mir sehr gut gefällt und sie fragte mich, ob ich wisse, wer diese Frau ist. Ich antwortete: „Ja, das ist die Muttergottes." Aber ich wusste nichts über sie. Ich fragte, in welche Kirche sie gehe und sie antwortete mir, dass sie Katholikin sei. Zu dieser Zeit war mir klar, falls ich jemals gläubig werde und eine Religion annehme, dann möchte ich Katholikin sein. Ich bat meine Chefin, mich in die Kirche mit zu nehmen und so ging ich das erste Mal mit ihr. Ich erinnere mich, dass die Kirche voller Menschen war, aber es kam mir so vor, als seien dort nur Jesus und ich. Ich wusste, das was hier geschieht, ist die Wahrheit. Gott ist wahrhaftig lebendig und Er kommt zu uns durch die Eucharistie. Sehr schnell begann ich, oft zur Kirche zu gehen. Meine Mutter dachte, es ist sehr gut, dass ich sonntags zur Kirche gehe. Als ich aber sagte, dass ich jeden Tag in die Kirche gehe, wurde ihr schlecht. Sie sagte: "Meine Tochter es reicht aus, wenn du sonntags zur Kirche gehst!" Ich antwortete: „Mama ich möchte zur Hl. Messe gehen, denn ich spüre, dass Gott mir etwas sagen will." Ich glaube, dass viele von euch an den Moment der Bekehrung denken, mit dem Gefühl zu schweben und grenzenlos zu sein. Dieses Gefühl, dass du aus Liebe gemacht wurdest, so dass du nur gute Dinge tun kannst. Und so spürte ich in meinem Herzen, dass ich wirklich etwas Gutes tun will, etwas, das nicht einfach ist. Ich wollte Früchte bringen für Gott, durch Opfer. Also beschloss ich, Missionarin in Äthiopien zu werden. Ich war bereit, den Vertrag der Organisation zu unterschreiben. Aber kurz davor, sprach Gott ganz klar zu mir mit den Worten: "Deine Mission ist nicht Afrika, deine Mission ist die Ukraine, dein Land!" Denn mein Land braucht Menschen, die helfen möchten. Dann begann ein sehr schwerer Zeitabschnitt, da ich entscheiden musste, was ich tue. Ich begann zu beten und war viele Stunden in der Anbetung.
Zu dieser Zeit sprach ich mit meinem Onkel, dem ich sagte, dass ich als Missionarin das Wort Gottes in die Ukraine bringen möchte. Er sagte: „Wenn du das möchtest, mach es nicht mit Worten, sondern mit Werken, das ist es, was sie brauchen." Ich fragte ihn, was ich tun soll und er meinte, dass medizinische Hilfe benötigt wird, da viele Kinder unversorgt wären. Dann kehrte ich wieder zurück in die Anbetung und zu meiner Zeit bei Jesus. Und Gott half mir, Menschen kennenzulernen, die derartige Missionen schon gemacht hatten. Ich wollte Päckchen mit medizinischem Hilfsmaterial und anderen Kleinigkeiten organisieren. Ein anderer Onkel machte mich darauf aufmerksam, dass es im Heimatort meiner Großmutter eine Klinik gibt, die 45.000 Menschen betreut und seit den 1950-er Jahren nie erneuert wurde. Es war sehr interessant, denn ich hatte den Eindruck, dass Gott wirklich Türen öffnet. Als ich in diese Klinik kam, verstand ich, dass sie wahrhaftig Hilfe in Form von klinischen Geräten benötigten. Ganz besonders auf der Säuglingsstation.

Medjugorje und ein Auftrag
Gott führte mich zwar, aber mir war bewusst, dass noch sehr viel Gebet nötig war. Von der Dame, die mich in die katholische Kirche geführt hat, hörte ich von Medjugorje. Sie erzählte mir von Lourdes und Fatima und meinte, es gäbe einen Ort, wo die Muttergottes jetzt noch erscheint. Sie sprach weiter über Medjugorje, aber sie musste gar nichts mehr erzählen, denn ich sah mich schon dort. Im April 2008 kam ich zu Exerzitien mit Pater Jozo nach Medjugorje. Das war eine unglaublich mächtige Erfahrung, in Stille und Fasten. Am letzten Tag beschloss ich, dass ich die Botschaften, die uns die Muttergottes hier gibt, leben möchte, und so begann ich, den Rosenkranz zu beten. Ich betete zur Muttergottes, um Klarheit, was ich tun soll. Ich war so fasziniert von all dem, was hier geschieht, dass ich sie bat, die Menschen aus meinem Heimatort hierher zu bringen. Ich hatte keine mystische Erfahrung, es war einfach der Rosenkranz. Als ich zurückkam wartete schon jemand auf mich und sagte: „Ich suche dich seit drei Tagen, weil ich dir etwas sagen möchte. Ich weiß, dass du mich für verrückt erklärst, aber ich habe den Eindruck, die Muttergottes sagt mir, dass ich dir helfen soll, Jugendliche aus der Ukraine nach Medjugorje zu bringen." Das war für mich ein Schock. Die Muttergottes hatte innerhalb von zehn Minuten auf meine Frage geantwortet. Da verstand ich, welch großen Wert der Rosenkranz hat. Ich begann, eine Gruppe von Jugendlichen hierher zu bringen, dann noch eine, dann die zehnte, und so weiter. Es war schockierend für mich, wie sehr die Muttergottes wollte, dass ich diese Mission mache.

Bring sie alle zu mir!
Ich ging wieder zur Anbetung und sagte: „Was soll ich tun? Ich möchte deinen Willen ausführen!" Und Gott hat geantwortet: „Bringe sie alle zu mir!" Und so begann die Mission mit den ukrainischen Ärzten. Das erste Mal als wir eine Gruppe mit ukrainischen Gynäkologen nach Medjugorje brachten, war uns bewusst, dass es eine verrückte Idee war. Diese Ärzte waren Kommunisten und jeden Tag führten sie Abtreibungen aus. Sie beteten nicht und hatten in ihrem ganzen Leben noch nie einen Rosenkranz gesehen, geschweige denn eine Hl. Messe besucht. Aber - wir saßen mit 45 Personen im Bus nach Medjugorje! Am ersten Tag gingen wir auf den Erscheinungsberg und jeder bekam einen Rosenkranz. Sie hörten die Geschichte und wollten beginnen zu beten. Die freudenreichen Geheimnisse betend kamen wir zur Statue der Muttergottes. Ich sagte nur eines: „Die Muttergottes hat uns alle nach Medjugorje eingeladen, damit wir uns ihrem unbefleckten Herzen weihen." Ich lud sie ein, dies auf eigene Art und Weise zu tun, und war geschockt, als ich sah, wie sie weinend auf Knien dieses Gebet sprachen. Sie kamen aus dem Herzen des Kommunismus und haben sich diesem gewidmet - aber hier, widmen und weihen sie ihre Herzen dem unbefleckten Herzen Mariens, das immer siegen wird. Das erste Mal wollten sie etwas über das Leben hören und was es bedeutet, dass das Leben im dem Moment der Empfängnis beginnt. Sehr oft konzentrieren wir uns auf das kostbare Kind im Mutterleib, was natürlich sehr wichtig ist. Aber um so viele Kinder wie möglich zu retten ist es auch wichtig, auf die Familien und Ärzte zu schauen.

Das Herz das betet wird zum Licht!
Jeder Gynäkologe in der Ukraine hat jeden Tag 20 bis 25 Termine. Davon sind zehn Frauen schwanger, und sieben treiben das Kind ab. Es hängt davon ab, wie der Arzt zu der Frau spricht, denn man schätzt einen Arzt sehr. Und so hat die Muttergottes in Medjugorje eine außergewöhnliche Mission mit den Ärzten begonnen. Bis heute sind 700 Gynäkologen aus 26 Diözesen der Ukraine mit nach Medjugorje gekommen. Wichtig ist, dass die Muttergottes nicht nur die Bekehrung unseres Herzens will, sondern das bekehrte Herz bringt dann auch Frucht. Viele dieser Ärzte werden zu Beschützern des Lebens. Nach dem Besuch in Medjugorje hatten viele von Neuem den Wunsch, Vater oder Mutter zu werden. Unser Wunsch ist, dass sie ihre ärztliche Berufung als ihren Weg zur Heiligkeit verstehen. Diese Mission wird fortgesetzt. „Kelch der Barmherzigkeit" - wie unsere humanitäre Bewegung heißt, entwickelt sich zu einer großen Mission, das ist ein Werk der Muttergottes. Sie schützt das Leben von der Empfängnis, bis zum natürlichen Tod. Jugendliche, die hier nach Medjugorje kommen, werden zu ihrem Instrument. Es ist unglaublich, wie die Muttergottes uns auf einfache Art und Weise lehrt mit dem Herzen zu beten. Denn das Herz, das betet wird zum Licht.
Wenn wir mit dem Herzen beten, werden wir zu Menschen, die wirklich das Evangelium leben wollen. Deshalb sagt uns die Muttergottes, dass wir die Bibel lesen sollen. Dann werden wir zum lebendigen Evangelium. Wenn wir all das tun, dann werden unsere Herzen rein. Sie wünscht, dass wir der Sünde widersagen. Am Anfang ist die Sünde süß - aber dann sehen wir, dass unser Herz zu Stein wird. Deshalb ruft uns die Muttergottes zur Beichte auf. Wir alle sind hier nach Medjugorje gekommen, weil uns die Tatsache fasziniert, dass die Muttergottes hier erscheint. Aber das größte Wunder wird heute Abend auf diesem Altar geschehen, wenn der lebendige Jesus zu uns kommt, in der Eucharistie. Wenn wir zu einem Tabernakel werden - weil Er in uns lebt. Die Mutter Gottes weiß, dass die heutige Welt den Frieden braucht. Wir wissen, dass ihre erste Botschaft davon handelte: "Möge der Friede herrschen zwischen Gott und den Menschen, und unter den Menschen!" Wir wissen, dass der Friede erst möglich ist, wenn er in meinem Herzen herrscht. Aber ich muss an meinem Herzen arbeiten, damit der Friede zu mir kommt. Denn der Friede ist die Frucht der Liebe und an der Liebe müssen wir arbeiten. Dazu gibt uns die Muttergottes das allerbeste Rezept: Fasten bei Brot und Wasser. Ich erlebe Medjugorje als ein Krankenhaus für die menschliche Seele. Der Chefarzt ist Jesus und die Assistentin ist die Muttergottes. Und wisst ihr, was in Medjugorje oft geschieht? Die Chirurgie. Und zwar die Chirurgie im Herzen. Alles was im Herzen vergiftet ist, muss raus. Die Muttergottes weiß, welche Arznei jeder braucht und sie gibt diese auch: Und zwar die fünf wichtigsten Botschaften!

Sei Missionar in deinem Land!
Liebe Jugendliche, wie wunderschön ist es, dass wir in dieser Zeit unser Leben gestalten können und Missionare in unseren Familien und unseren Ländern sein dürfen. Jeder möchte nach Kalkutta gehen. Doch wisst ihr, was Mutter Teresa getan hat? Zu jedem, der gekommen ist hat sie gesagt, geh in dein eigenes Kalkutta, sei du ein Missionar in deinem eigenen Land. Und deshalb, liebe Jugendliche, seien wir diese Missionare in den Händen der Muttergottes. Und haben wir niemals Angst! Denn Gott der Vater ist immer mit uns; Er gibt uns Seinen Sohn Jesus. Und Jesus und die selige Jungfrau Maria, sie wirken auf außergewöhnliche Art und Weise in unserem Leben. Ich möchte euch noch zu etwas aufrufen: Beginnen wir wirklich für den Frieden zu beten und zu fasten, damit unsere Länder nicht wegen Krieg leiden. Damit jedes Land die Freude und den Frieden findet. Die Muttergottes hat diese Zeit des Friedens versprochen und sie hat gesagt, dass ihr unbeflecktes Herz siegen wird. Möge es so sein. Möge Gott euch alle segnen!

Quellennachweis: Zeitschrift "medjugorje aktuell" Heft 99 / 2014