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Die Familie in den Botschaften der Königin des Friedens

Dr. Pater Slavko Barbarić

Inhalt dieser Seite

Einführung

    1. Medjugorje ist eine Schule, in der Maria, die Königin des Friedens, spricht und uns so bereits viele Jahre lang unterrichtet. Durch Marija Pavlovic-Lunetti hat Sie an jedem Donnerstag vom 1. März 1984 bis zum 8. Januar 1987 einfache Botschaften gegeben. Vom 25. Januar 1987 an bis heute hat Sie die Botschaften an jedem 25. des Monats gegeben. Sie sagt uns nichts neues, aber in einer mütterlichen Weise, mit viel Verständnis und Liebe, mit Güte und Geduld, erinnert Sie uns daran, was wir, als Ihre Kinder, als Einzelne, als Familie und als Kirche, zu tun haben.
    Sie spricht einfach und konkret, ohne zu theoretisieren und zu philosophieren, genauso wie es jede Mutter tun würde. Maria, die Königin des Friedens, ist klar in dem, was Sie von uns will und fordert. Ihre Botschaften erfordern keine besonderen Erklärungen und Begründungen, sie sind für jedermann verständlich. Es gibt in ihnen keine Mißverständnisse und Mangel an Klarheit.
    Einerseits haben Ihre Botschaften eine tiefe Verbindung zur biblischen Botschaft und andererseits zeigen sie einen engen Bezug zur Wirklichkeit des täglichen Lebens. Um diesen tiefen Bezug der Botschaften der Gottesmutter zur Bibel und zum täglichen Leben leichter erkennen zu können, genügt es, Ihre Hauptbotschaft vom 26. Juni 1981 anzuführen: Friede, Friede und nur Friede." Daran knüpfte Sie die prophetischen Worte: Betet und fastet, denn durch Gebet und Fasten könnt ihr Kriege beenden und Naturkatastrophen abwenden". Gehen wir zurück in das Jahr 1981, so war für uns kroatische Katholiken die Möglichkeit eines Krieges undenkbar. Doch, zehn Jahre später, 1991, am gleichen Tag, am 26. Juni, fielen die ersten Bomben und kündigten die schreckliche Wirklichkeit des Krieges an, den wir uns weder wünschten noch erwarteten und von dem wir alle hofften, daß er nicht ein solches Ausmaß annehmen würde.
    Das Hauptziel der Erscheinungen ist der Friede und er zieht sich, kontinuierlich wie ein goldener Faden, durch alles, was die Muttergottes sagt und tut, hindurch. Deshalb sprach Sie auch von den Bedingungen für den Frieden: Gebet, Fasten, Glaube, völlige Hingabe an Gott und mit Maria auf dem Weg der Heiligkeit zu bleiben. Sie hat auch klar ausgesprochen, mit welchen Mitteln wir dieses Ziel erreichen werden: durch das Gebet des Rosenkranzes, die Beichte, das Lesen der Heiligen Schrift, den Besuch der hl. Messe und gute Werke.
    Einzelpersonen, Familien, Gruppen, alle Glieder der Kirche und die ganze Welt sind in gleicher Weise eingeladen und beim Namen gerufen. Für den gesamten Friedensprozess hebt die Gottesmutter kontinuierlich die Bedeutung jedes einzelnen hervor, der Familie und der Gebetsgruppe. Ihr Weg zum Frieden ist induktiv. Er beginnt mit dem einzelnen, der umkehrt und indem er umkehrt, pflegt er neue Beziehungen in der Familie, in der Gesellschaft, in der Kirche und in der Welt. Alles beginnt mit der persönlichen Umkehr eines einzelnen, die dann zuerst neue Beziehungen in der Familie knüpft, ehe sie weiterwirkt.
    Die Seher wiederholen es unermüdlich, dass zuerst der Friede in unseren eigenen Herzen herrschen muss, dann in den Familien und erst dann in der Welt. Hieran erkennen wir den unerlässlichen und unveränderlichen Wert und die Bedeutung jedes einzelnen. Ohne den einzelnen Menschen ist der Plan, den Gott Maria anvertraut hat, unerfüllbar. Jeder einzelne bildet einen neuen Kern, eine neue Familie und die neue Familie schafft eine neue Kirche und eine neue Gesellschaft. Die neue Gesellschaft, die neue Kirche und die neue Familie, der Reihe nach erneuert durch die Erneuerung des einzelnen, spielen ihre Rolle für die Erziehung und machen es für den einzelnen leichter, seine oder ihre eigene Identität zu leben.
    Die Aufgabe dieses Vortrags ist es, sich auf das zu konzentrieren, was Maria über die Familie sagt und welchen Typ der Familie Sie wünscht, was Sie uns allen vorschlägt und wovor Sie uns warnt, als Eltern, Kinder und Ältere. Er beinhaltet ferner die Fragen, welche Werte Maria uns zu leben bittet, wie und wodurch wir einander begegnen, wie wir uns Gott, dem Gebet, der hl. Messe und der Hl. Schrift gegenüber verhalten sollen.
    2. In 27 Botschaften erwähnt die Gottesmutter die Familie, davon 13-mal in den Donnerstagsbotschaften und 14-mal in den Monatsbotschaften vom 25. Was Sie gesagt hat kann entweder chronologisch oder thematisch dargelegt werden. Ich habe mich für das letztgenannte entschieden.

Gott auf dem ersten Platz

    Gott ist die Grundlage für alles, die Quelle des Lebens und der Heiligkeit, der Schöpfer und Erhalter von allem, was ist. Er ist Friede und Liebe. Ohne einen persönlichen Kontakt zu Ihm, kann keiner im Frieden sein. Er gibt uns alles, was wir haben und alles gehört Ihm. In einer frommen Familie steht Gott auf dem ersten Platz und Er mus das Leben der Familie steuern. Sich für Gott zu entscheiden und Ihn auf den ersten Platz zu stellen bedeutet, dasselbe zu tun, was Maria getan hat und so zu leben, wie die hl. Familie von Nazareth. In der Botschaft vom 25. Dezember 1991 sagt die Gottesmutter: "Stellt Gott an den ersten Platz im Leben eurer Familien, liebe Kinder, damit Er euch den Frieden geben kann und euch nicht nur vor dem Krieg bewahren kann, sondern im Frieden auch vor jedem Angriff Satans." Maria spricht deutlich über die andauernden und rastlosen Aktivitäten Satans, sowohl in Zeiten des Krieges wie im Frieden. Er lässt nichts Gutes zu, denn der Satan will den Krieg, er will den Frieden nicht, er möchte alles zerstören, was gut ist" (25. März 1993). In der gleichen Botschaft lädt Sie uns dreimal zum Gebet ein: Betet, betet, betet". Das ist die Antwort auf die Frage, wie wir Ihrem mütterlichen Herzen nahe sein können.
    Ich bin gekommen, um euch zu sagen, dass Gott existiert", war eine der ersten Botschaften, die die Seher an die Welt überlieferten. Später hat Sie in vielen Botschaften beide, einzelne und Familien, eingeladen, sich für Gott zu entscheiden und Ihn an die erste Stelle im Leben zu setzen, so vollkommen, wie es in Ihrem ganzen Leben war. Sie nannte sich selbst die Magd des Herrn, die in allem den Willen Gottes erfüllte. Gott war auf dem ersten Platz Ihres Lebens in Ihren Gedanken, in Ihren Worten und in Ihren Werken.
    In der Botschaft vom 2. Juni 1984, in der Sie uns einlud eine Novene zu beten, damit der Heilige Geist die Familien erfülle, bat Sie uns alle, unser ganzes Erdenleben zu einer Verherrlichung Gottes zu machen und sagte, dass Gott uns alle notwendigen Gnaden dazu geben wird, damit es wirklich geschehen kann (2. Juni 1984). Der Hl. Paulus lehrt uns im 1.Korintherbrief: Ob ihr also eßt oder trinkt oder etwas anderes tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes" (1 Kor.10,31).
    Alles, was Maria uns sagt, sagt Sie im Namen Gottes. Maria ist eine Prophetin und die Königin der Propheten. Ein Prophet ist jemand, der im Namen Gottes spricht. So beziehen sich die Worte der Propheten nicht in erster Linie auf Zukünftiges, sondern sprechen im Namen Gottes. In diesem Sinn ist jede Mutter und jeder Vater in erster Linie ein Prophet, der den Willen Gottes aufzeigt, Gottes Liebe und Gnade, Gottes Pläne, sowie die Mittel, mit denen die Kinder diese verwirklichen können. Gott hat Maria Pläne anvertraut, die Sie nur in Zusammenarbeit mit uns realisieren kann. "Ihr habt mir durch eure Gebete geholfen, meine Pläne zu verwirklichen. Betet weiter, damit meine Pläne vollständig verwirklicht werden" (27. September 1984). Sie lehrt uns, dass alles Gott gehören muss und das können wir durch Ihre Hände bewerkstelligen (25. Okt. 1988).
    Wenn wir Gott den ersten Platz in unserem Leben einräumen, werden wir Frieden haben und sicher vor allen Angriffen Satans sein. Wenn wir Gott besitzen, dann haben wir wahrhaftig alles. Ohne Gott jedoch sind wir armselig und verloren und wissen nicht einmal zu welcher Seite wir gehören. Die Entscheidung für Gott und Gott auf den ersten Platz zu stellen, macht unser Leben und alle unsere Tätigkeiten vollkommen klar und geordnet (25. Dezember 1991).
    Die Familie, und in diesem Fall sind es die Eltern, die ihren Kindern die Erfahrungen mit Gott vermitteln. Wenn Gott für sie an der ersten Stelle steht, dann wird zwischen ihnen die Liebe herrschen, sie werden dem Leben dienen und ihre Kinder auf den rechten Weg führen. Aus diesem Grund lädt uns Maria ein, schon die jüngsten zu ermutigen zum Gebet und zur Hl. Messe zu gehen (7. März 1985). Nur auf diesem Wege werden die Kinder das lernen, was ihre Eltern leben. Wenn die Kinder Gott entdecken und Er auch in ihr Leben eintritt und den ersten Platz einnimmt, dann werden sie auch auf dem Weg des Friedens, des Glaubens und der Liebe bleiben.
    In der Botschaft vom 25. August 1996 hat die Muttergottes die Eltern eingeladen, ihre Kinder zu unterrichten, denn wenn sie nicht selbst ein Vorbild für sie sind, dann werden sie in die Gottlosigkeit fallen, das bedeutet in die Finsternis, in den Unfrieden und in den Tod.
    Maria hat auch die Älteren in der Familie nicht vergessen. Sie sind wichtig und müssen für das Gebet ermuntert werden und die Jüngeren müssen durch ihr vorbildliches Leben eine Hilfe für die anderen werden, sodass sie Zeugen für Jesus werden (24. April 1986). Diese Art und Weise der Beziehung zwischen jung und alt und die Bedeutung der Älteren in der Familie kann man nur in der Begegnung mit Gott entdecken. Im Rhythmus der gegenwärtigen Welt, werden beide, Kinder und ältere Leute, als Störung und Hindernis für die Freude am Leben angesehen. In dieser Art der menschlichen Begegnung wird Abtreibung, der Mord an den Kleinen und die Zurückweisung der Alten bis hin zur Euthanasie, als gerechtfertigt angesehen. Eine Änderung dieser Lebenshaltung kann man nur erwarten, wenn sich jeder für Gott entscheidet, als den Schöpfer von allem was ist und der gerade dem Leben einen hohen Wert schenkt, das durch eine ihm entgegegesetze materialistische Lebenshaltung gefährdet ist. Aus diesem Grund sagt die Muttergottes am 25. März 1995, dass es dort keinen Frieden geben kann, wo man nicht betet und dass da keine wahre Liebe herrscht, wo es keinen Glauben gibt. Der Friede und die Liebe werden in der Beziehung zu Gott geboren und in dem völligen Vertrauen und der Hingabe an Gott. Gott gibt den Frieden und der Friede ist Geschenk Gottes (25.Januar 1996).
    Wenn Gott am ersten Platz in den Familien steht, dann hat auch das Gebet seinen festen Platz und seine feste Zeit und das macht es uns möglich, den Willen Gottes zu suchen und zu finden (25. April 1996).

Das Gebet in der Familie

    Der häufigste Aufruf, der an die Familie ergeht, ist der Ruf zum Gebet. In der Botschaft vom 2. Juni 1984 lädt uns die Muttergottes ein, eine Novene zum Heiligen Geist zu beten, damit Er Seine Gaben über die Familien und die ganze Pfarrei ausgieße. Dieser Wunsch der Muttergottes erinnert uns an die eigene Erfahrung Mariens, als Sie mit den Aposteln nach der Himmelfahrt Jesu neun Tage lang betete. Jesus sandte den Heiligen Geist, den Beschützer, so wie Er es versprochen hatte. Die Herzen der Apostel und Mariens wurden mit Kraft und Eifer durch das Kommen des Heiligen Geistes erfüllt. Durch das Herabkommen des Heiligen Geistes wurden die Apostel befähigt, kompetente Zeugen für das zu sein, was sie gehört und gesehen hatten (Apg.1,13/14 und 2,1-4). Es reicht aus, die Gnadengaben des Heiligen Geistes aufzuzählen, das sind, Weisheit, Erkenntnis, Rat, Stärke, Einsicht, Frömmigkeit und Gottesfurcht, um zu verstehen, warum die Familie gemeinsam zum Heiligen Geist beten soll und warum wir besonders heute, die Gaben des Heiligen Geistes brauchen. Die Familie selbst ist eine Gemeinschaft des Glaubens und der Liebe, der Hoffnung und der gegenseitigen Achtung, aufmerksam für das, was die anderen in materieller, geistiger oder seelischer Hinsicht brauchen. Der Mensch wird durch die Familie erzogen und geformt. Ohne Familie ist ein normales Wachstum für einen Menschen undenkbar. Nirgends sind die Gnadengaben der Weisheit, der Erkenntnis, des Rates, der Stärke, der Einsicht, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht so notwendig, wie in der Familie. Alles wird in Ordnung sein, wenn die Herzen der Menschen mit den Gaben des Heiligen Geistes erfüllt sind und ständig neu erfüllt werden.
    Diese Botschaft der Muttergottes ist eine Antwort für alle Eltern, die sich fragen, was sie für ihre Familie anders machen müssen, da sie in eine Krise geraten ist. Zum Heiligen Geist beten bedeutet, denselben Geist anflehen, der Leben schenkt und erschafft, der Leere und Wüste in eine Fülle von Leben verwandelt (Gn.1,2). Zu Ihm zu beten, bedeutet zu dem Heiligen Geist beten, dem Ezechiel zusah, als Er die Knochen der Toten wieder lebendig machte (Ez.37,1-14).
    In dem Maß, in dem der Heilige Geist in der Familie am Werk ist, wird Er jeden einzelnen in eine neue Person verwandeln und zwar in dem Ausmaß, dass man die Kraft bekommt, die Dunkelheit in seinem Innern mit dem göttlichen Licht zu besiegen, die Kraft, um die Wüste des Herzens und der Seele in den Reichtum der Einheit und der Liebe zu verwandeln und jeden Mangel an Liebe mit der ewigen Liebe zu ersetzen, die eine Gabe des Heiligen Geistes ist. Durch die Kraft dieses selben Heiligen Geistes werden die Wunden des Herzens, die durch den Mangel jener Liebe entstanden sind, geheilt. In der Botschaft vom 28. März 1985 bedankt sich Maria bei allen, die in ihren Familien zum Gebet angeregt hatten und bei jeder Person, die es gefördert hat und sagt, dass wir Ihrem Herzen noch lieber geworden sind.

Das Rosenkranzgebet in der Familie und die Gebetszeit

    Am 27. Sepember 1984 sagt die Muttergottes: Ich bitte die Familien der Pfarrgemeinde den Familienrosenkranz zu beten." Das Rosenkranzgebet ist in sich selbst eine Verbindung mit Maria und Jesus, mit Ihren Freuden, Ihrer Trauer und Ihrer Verherrlichung. In dieser Vereinigung wächst die Familie mit der Heiligen Familie als Vorbild zusammen. Jeder sucht, als Einzelperson, als Familie und als Gemeinschaft sein Vorbild und sein Ideal. Wenn der Rosenkranz in der Familie gebetet wird, beten die Erwachsenen mit den Kindern, die Alten mit den Jungen, die Gesunden mit den Kranken und haben das vorbildliche Leben von Jesus, Maria und Joseph vor Augen. Diese konkrete Verbindung, mit Ihnen als Familie zu leben bedeutet, täglich eine neue Inspiration für die gegenseitige Liebe und die Achtung voreinander sowohl als Kinder, wie auch als Eltern, zu leben. So lernt man in der Familie die Freude am Leben, Kreuz und Leid zu tragen und empfängt die Erfahrung der Auferstehung. In der Botschaft vom November 1984 sagt uns die Muttergottes, dass die Familie das Gebet an den ersten Platz stellen muss und nicht erlauben darf, dass die tägliche Arbeit und Verpflichtungen den Geist des Gebetes ersticken. In derselben Botschaft lädt Sie uns ein, das Gebet zu erneuern, weil die Arbeit das Gebet schon völlig erstickt hat.
    Nur wenn wir die Situation des Gebetes in den meisten unserer Familien wahrnehmen, verstehen wir, warum die Muttergottes so sehr betont, dass das Gebet den ersten Platz einnehmen muss. Steht das Gebet nicht auf dem letzten Platz in den meisten Familien, wenn es nicht überhaupt ganz verschwunden ist? Wie viele Familien beten nur, wenn die täglichen Verpflichtungen erledigt sind, wenn jeder erschöpft ist und nichts anderes mehr tun kann, als den Fernseher einzuschalten? Die wahre Antwort darauf ist: Den Tag gemeinsam mit dem Gebet zu beginnen, was den meisten Familien praktisch unmöglich erscheint. Weil man am Abend so lange vor dem Fernseher gesessen ist, ist die Zeit am Morgen in der Familie verloren. Ein verlorener Morgen ist oft ein verlorener Tag. Eine ungenutzte Begegnung am Morgen verhindert oft weitere Begegnungen während des Tages. In Übereinstimmung mit dem innersten Wesen des Menschen und der Einheit der Familie, gibt es nichts Natürlicheres und Normaleres, als das gemeinsame Morgen- und Abendgebet. In der Botschaft vom 25. August 1995 lädt Maria die Familie ein, ihren Tag mit dem Gebet zu beginnen und mit dem Abendgebet zu beenden, das notwendigerweise ein Dankgebet sein muss. So ist der Inhalt des Morgen- und Abendgebetes deutlich gesagt. Am Morgen entscheidet sich die Familie als ganze und jeder einzelne für Gott und Seinen heiligen Willen. Sie entscheiden sich und beten darum, dass sie in jedem Menschen, dem sie begegnen, Gott erkennen und in allem, was sie tun, Seinen Willen erfüllen. Im Morgengebet sollen wir dankbar und bewusst den neuen Tag, als ein großes Geschenk annehmen und uns selbst Gott und den Mitmenschen zur Verfügung stellen.
    Im Abendgebet müssen wir unsere Dankbarkeit ausdrücken. Alles Gute, das wir während des Tages gemacht haben, war nur durch die Liebe Gottes möglich. Wir müssen also am Abend Gott Dank sagen. Danksagung bedeutet, anzuerkennen, dass Gott uns alle Gnaden geschenkt hat. Indem wir Gott danken, bekämpfen wir unseren Stolz und die Gefahr, sich selbst zuzuschreiben, was wir geleistet haben, denn die Dankbarkeit gebührt Gott und den anderen. Das bedeutet, das Werk Gottes in unserem Leben und im Leben unserer Familien anzuerkennen und sich bewusst zu sein, dass es ein Geschenk ist. Danksagung ist der tiefste Ausdruck eines gläubigen Vertrauens in Gott. Wer Dank sagt, erkennt an, dass alles Gute von Gott kommt. In gleicher Weise kann nur ein dankbarer Mensch wirklich bereuen, weil er leicht einsieht, dass er die Gnaden Gottes verspielt hat und mehr seinem eigenen Willen, als dem Willen Gottes gefolgt ist.
    Die Familie, die am Morgen gemeinsam betet und den Tag über in Liebe, Friede, in gegenseitiger Achtung und erfolgreicher Arbeit lebt, wird auch einen geistlichen Fortschritt machen. Mit diesem geistlichen Fortschritt wird sie fähig sein, all jene Werte zu leben, die eine Familie auszeichnet. In gleicher Weise ist es auch am Ende des Tages wichtig, dass die Familie gemeinsam über die Ereignisse des Tages nachdenkt, dass sie Gott für das Gute dankt und bereut, was schlecht und sündhaft war und dass die Mitglieder der Familie einander alle Fehler und Missverständnisse vergeben. Das sind die Bedingungen für den Frieden in der Familie und für einen friedvollen Schlaf. Wer in der Familie, ohne Frieden gestiftet zu haben und ohne Vergeben zu haben, zur Nachtruhe geht, kann nicht wirklich ruhen, weil eine verwundete Seele keinen Frieden findet, wenn es vorher nicht zur Versöhnung und zur liebenden Annahme der anderen gekommen ist.
    Das Familiengebet zu erneuern bedeutet, die Begegnung mit dem himmlischen Vater zu erneuern, der uns unendlich in Seinem Sohn, Jesus Christus, liebt. Angezogen durch die Liebe Christi, wird die Familie fähig sein, auch die schwersten Kreuze und Krankheiten im Gebet zu verstehen und anzunehmen (25. Januar 1992). Die Kreuze und Krankheiten werden so großen Frieden und Zusammenhalt erzeugen.
   Mit dem himmlischen Vater zu sprechen bedeutet ebensoviel und noch mehr, als mit dem irdischen Vater in der Familie zu sprechen. Eine Familie, die unter Mangel an Kommunikation unter ihren Mitgliedern leidet, verliert das Fundament und die Grundlage ihres Zusammenhaltes. Die Muttergottes wiederholt Ihren Ruf, das Gebet zu erneuern, in der Botschaft vom 7. März 1985.
    In der Botschaft vom 6. Dezember 1984 wiederholt Maria die Einladung zum Familiengebet und ermahnt uns, dass wir nicht auf Sie gehört haben. In der gleichen Botschaft erinnert Sie uns daran, dass Sie alles so tut, weil es Gott ist, der Sie sendet und dass Sie in Seinem Namen zu uns spricht. Wer also nicht auf Ihren Ruf hört, hört nicht auf Gott, der Maria in Seinem Namen zu uns sendet.
    Das Problem, dass die Pfarrgemeinde nicht auf den Ruf Mariens gehört hat, wiederholt Sie in der Botschaft vom 14. Februar 1985. Es verursachte Trauer im Herzen Mariens und die nochmalige Einladung, dass die Familien auf Sie hören möchten und, dass sie beten müssten. Der Ausdruck "müssen" ist sehr selten in den Botschaften der Muttergottes von Medjugorje. Aus der Perspektive der Methode und Erziehung, verhindert dieser Ausdruck weder eine Antwort mit Liebe noch stellt er die Geduld Mariens in Frage. Stattdessen drückt er Ihren großen Wunsch aus, den Familien zu einer wahren Begegnung mit Gott zu verhelfen.

Die Liebe in der Familie

    Lieben und geliebt zu werden ist der grundlegendste und tiefste Wunsch eines jeden Menschen. Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, wie wichtig Liebe und Annahme in der Lebensschule der Familie sind. Mangel an Liebe und Angenommensein in der Familie hinterlässt tiefe Wunden. Es ist bekannt, dass sogar ein eben erst empfangenes Kind fühlt und weiß, ob es in Liebe angenommen ist oder nicht. Es ist aus der Praxis der Psychotherapeuten bekannt, dass tiefe Ängste, die einen Menschen während seines ganzen Lebens begleiten, oft vor der Geburt verursacht wurden, weil Vater und Mutter eine Abtreibung planten.
    Aus diesem Grund sagt die Muttergottes in Ihrer Botschaft vom 13. Dezember 1984 sehr deutlich, dass wir zuerst in der Familie beginnen müssen, die Liebe zu leben und erst dann können wir über die Liebe unter den Menschen in der Pfarrgemeinde und erst danach über die Liebe unter den Menschen in der Welt sprechen. Mit dieser Botschaft wollte die Gottesmutter die Pfarrgemeinde für die Annahme der Pilger vorbereiten. "Nur so werdet ihr in der Lage sein, all jene anzunehmen, die nach hier kommen werden." Noch einmal bittet uns Maria in kronkreter und mütterlicher Weise diese Woche, in der Sie die Botschaft gab, als eine besondere Zeit anzusehen, in der wir die Liebe zu leben lernen sollten. Und dies war in der Tat die Woche vor Weihnachten, dem Fest der Liebe und des Lebens.
    Wir beginnen in dem Moment in die Schule der Liebe einzutreten, wenn wir uns entscheiden, die Liebe in unserer Familie zu leben. In der gleichen Botschaft führt Maria die Gedanken des Hl. Paulus an, dass nichts ohne Liebe erreicht werden könne. Die Liebe hebt alle Gesetze auf und erfüllt sie und alle Gesetze der Welt können die Liebe nicht ersetzen. Alles ist ohne die Liebe wertlos und die Liebe schenkt allem einen ewigen Wert (1 Kor.13,1-13).
    Vor dem vierten Jahrestag, am 6. Juni 1985, wiederholt Maria Ihre Einladung, zuerst die Menschen im eigenen Hause zu lieben, damit man in der Lage sei, all jene zu lieben, die kommen werden. Aus chronologischer Sicht können wir leicht erkennen, dass Medjugorje Ende des Jahres 1984 ein internationales Heiligtum wurde und noch mehr 1985. Die Ereignisse von Medjugorje standen zu dieser Zeit einerseits unter dem kommunistischen Druck und den Versuchen, hier alle Vorgänge beenden zu wollen und andererseits unter den sehr scharfen Angriffen des bischöflichen Ordinariates von Mostar. Ende Oktober dieses Jahres veröffentlichte Mons. Pavao Zanic sein "halbamtliches Pamphlet" über Medjugorje. Zeitweise schien es so, dass die oppositionellen Kräfte der Welt und der Kirche erfolgreich wären, die Ereignisse von Medjugorje zu unterdrücken. Aber es war deutlich sichtbar, wie die Muttergottes alles führte und sich über all diese Angriffe keineswegs beunruhigte, sondern die Pfarrgemeinde ermahnte und dahin erzog, dass die Liebe alles besiegen werde. Am Weihnachtstag 1991, mitten im furchtbaren Aufflammen des Krieges in Kroatien und den ersten Anzeichen des Krieges in Bosnien-Herzegowina, wiederholte Maria Ihre Ermahnungen, die Liebe und den Frieden zu leben. Liebe ist eine Gnade, um die wir beten müssen und Maria bringt uns Jesus, damit Er alle mit dem Segen des Friedens und der Liebe beschenkt.
    In der Botschaft vom April 1993 gebraucht Maria das Bild der Natur, die im Frühling erwacht und sich erneuert und lädt uns ein, dass wir uns, wie die Natur, der Liebe und Gott dem Schöpfer öffnen. Die Herzen, die sich der Liebe öffnen, wie sich die Natur öffnet, werden in erster Linie ihre Liebe in der Familie zeigen und beweisen müssen. Die Liebe wird die Familien vor Unfrieden und Hass bewahren und ihnen den Geist des Gebetes erneut schenken. Durch das Gebet, wird Gott uns die Kraft geben, einander zu lieben. Maria weiß, wie wichtig es für uns ist, die Einladung zur Liebe zu verstehen, damit sie immer wacher in uns wird. Aus diesem Grund wiederholt Sie, dass Sie uns mit Ihrer mütterlichen Liebe annimmt. Die mütterliche Liebe ist die Voraussetzung für das Leben überhaupt. Diese Liebe ist besonders lebendig und Voraussetzung für die Geburt neuen Lebens. Ohne diese Liebe kann das Leben weder beginnen noch Bestand haben.
    Das Wissen um Gottes Liebe erschafft in uns neues Leben und das Bewusstsein der mütterlichen Liebe Mariens ist wiederum die Bedingung dafür, dass jeder Mensch sich für die Liebe entscheiden kann und dass die verwundete Liebe so vollkommen wird und geheilt werden kann. Gott offenbart sich uns in Jesus Christus als die grenzenlose Liebe, die uns bedingunglos annimmt und die Grundlage für jede andere Liebe ist, besonders in der Familie, weil Gott sich selbst als unser Vater geoffenbart hat.
    Maria lehrt uns in der Botschaft vom 25. Januar 1996, dass die Liebe die Bedingung für den Frieden in der Familie ist, weil derjenige, der nicht liebt, auch keinen Frieden hat.
    In der gleichen Botschaft spricht Maria über die Beziehung zwischen Liebe und Verzeihen. Wir sind schwach. Wir sündigen und gefährden dadurch die Liebe. Die Liebe eines Menschen, der die Vergebung verweigert, ist oberflächlich und von vielen und verschiedenen Bedingungen abhängig. Noch einmal, nur wer liebt, kann vergeben. Nur wer sich dem Gebet überlässt, kann mit dem Herzen die Einladung zur Liebe und zum Vergeben verstehen und annehmen.

Die Bibel im Leben der Familie

    Die Heilige Schrift ist das an die Menschheit gerichtete Wort Gottes. Jeder einzelne muss die Bibel lesen und erkennt so die Selbstoffenbarung Gottes, Seinen Willen, Seine Liebe, Seine Gnade und Seine Bereitschaft zu vergeben. Maria wünscht, dass die Heilige Schrift in der Familie gelesen wird und dass die Familie betet. Wie es für einen einzelnen wichtig ist, die Heilige Schrift zu lesen, so ist es auch für die Familiengemeinschaft in allen Lebenslagen notwendig. Wer die Heilige Schrift in der Familie liest und Gottes Wort meditiert, versteht zu beten und Zeugnis abzugeben. Eine Familie, die betet und zusammen meditiert, wird durch die Kraft des Heiligen Geistes geeint.
    Die Seher wiederholen oft, dass wir die Heilige Schrift am Morgen lesen sollen, um ein Wort daraus zu nehmen und es den ganzen Tag über zu meditieren.
    In der Botschaft vom 25. August 1996 wiederholt Maria, dass wir die Heilige Schrift lesen und meditieren sollen, um daraus zu beten und zu leben. Sie wünscht, dass wir die Bibel an einen sichtbaren Platz in der Wohnung der Familie stellen. Praktisch gesehen, verabschiedet uns die Bibel, das Wort Gottes, wenn wir das Haus zur täglichen Arbeit verlassen und ruft uns zu, Gott nicht zu vergessen und sie begrüßt uns als erste, wenn wir wieder nach Hause kommen. Wenn jeder in der Familie zur Bibel schaut, bevor er weggeht und sie als erste sieht, wenn er zurückkommt, so wird er zu sich selbst, zu den anderen, zu seiner Arbeit, zur Zeit und zur Ewigkeit eine positive Beziehung aufbauen.
    Dieser Wunsch Mariens erinnert uns an das, was jeder Israelit und auch Sie selbst getan hat. Im Buch Deuteronomium 6,4-9 steht geschrieben: Höre Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen in deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben." Das ist das Gebet, das jedes Mitglied des auserwählten Volkes Gottes viermal täglich betete und auf diese Weise kam jeder als einzelner und als Familie unweigerlich in Kontakt mit dem Wort Gottes.
    Ich möchte die Worte des hl. Hieronymus in Erinnerung rufen: Wer die Heilige Schrift nicht kennt, der kennt Christus nicht!"

Die Familie ist zur Heiligkeit und zur Weihe an Gott gebunden

    Alle, die durch die Taufe in den Tod Jesus Christi eingetaucht wurden, sind für die Sünde gestorben und zur Heiligkeit berufen. Im Glaubensbekenntnis bekennen wir uns zur einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche", die berufen ist, heilig und makellos zu sein. Das, was die ganze Kirche betrifft, betrifft auch alle ihre Glieder und Familien, wobei die Familie oft als "Hauskirche" bezeichnet wird.
    Heiligkeit ist ein Ruf zu einem konkreten Leben mit Gott und unseren Brüdern. Sie bedeutet vor allem die Heilung unserer Beziehung zu Gott und den anderen und ein Wachsen in Glaube, Hoffnung und Liebe.
    Es ist der Wunsch Mariens, dass die Familie die Geburtsstätte der Heiligkeit ist. Das Vorbild der Heiligkeit der Eltern und Älteren wird selbst eine Schule der Heiligkeit für die Jüngeren sein. "Ich bitte euch, helft durch euer Zeugnis allen, die nicht heiligmäßig leben können, ... besonders aber eurer eigenen Familie" (25. Juli 1986). Liebe und Vergebung, Güte und Großzügigkeit, Milde und Kraft, die Liebe zur Wahrheit und zur Bescheidenheit sind Ausdruck und Schule der Liebe in der Familie. So kann die Familie die Heiligkeit in Übereinstimmung mit Jesus und Maria in dem Umfang gewinnen, wie sie die Heilige Schrift zum Ausdruck bringt. Maria ruft uns als einzelne, als Familie und als Pfarrgemeinde auf, uns Ihrem geliebten Sohn Jesus und Ihrem unbefleckten Herzen zu weihen, "damit alles durch Meine Hände Gott gehört" (25. Oktober 1988). Der lateinische Ausdruck für weihen ist: "consacrare" und führt uns zur wahren Bedeutung des Aufrufes zur Weihe. Sich zu weihen bedeutet, sich dafür zu entscheiden, Jesus und Maria als Vorbild anzunehmen, mit Ihnen zu gehen, in Ihrer Gemeinschaft zu leben und Ihnen ähnlich zu werden nach dem Sprichwort: "Sage mir, mit wem du gehst und ich sage dir, wer du bist." Wer mit Jesus und Maria im täglichen Gebet verbunden ist, besonders im Rosenkranzgebet, ist in der besten Schule für die Heiligkeit und wird erkennen, wie er in Freud und Leid leben kann und in der endgültigen Herrlichkeit des Himmels leben wird.
    Durch die Weihe geht man bewusst seinen Lebensweg mit Jesus und Maria und bewältigt auf diesem Weg die schreckliche Einsamkeit, die einen durch die Sünde befällt. So entsteht eine neue Gemeinschaft der Liebe und des Lebens, in der Sünde und Tod besiegt werden.

Die zerstörerischen Pläne des Satans

    Die Familie muss sich weihen und sich durch Heiligkeit vor Satan und seinen zerstörerischen Worten schützen. Er sät eine höchst gefährliche Saat des Bösen für die Familie, Hass und Spaltung. Sie sind wie ein Krebsgeschwür, das den innersten Kern der menschlichen Gemeinschaft tötet. Am 25. Oktober 1988 sagt die Muttergottes: "Satan ist stark, deshalb, meine lieben Kinder, drückt euch durch beharrliches Gebet eng an mein mütterliches Herz." Maria ist die Frau in der Heiligen Schrift, die mit Ihrem Sohn Satan besiegt (Gn.3:15 und Offb.12,1-6).
    Bischof Milingo, ein bekannter Exorzist, sagte in einem Gespräch, dass Maria die erste Exorzistin war. Mit Ihrem Sohn wird Sie Satan besiegen. Ihr Sohn ist nicht nur Jesus, sondern jeder von uns und Ihre Familie ist nicht nur die Familie von Nazareth, sondern jede Familie. In Ihrem mütterlichen Herzen ist jeder einzelne und die Familie vor Satans Zerstörungswerk geschützt. In der Botschaft vom 25. Januar 1994 offenbart Sie wiederum die Machenschaften und Intentionen Satans. In dieser Zeit will Satan Verwirrung in euren Herzen und Familien stiften. "Liebe Kinder, gebt ihm nicht nach. Ihr dürft nicht erlauben, dass er euch und eure Familie führt." Es ist sein Wunsch, uns von der Kraft der Liebe Gottes zu trennen und so uns, unsere Familien, unsere Gefühle und unsere Entscheidungen zu beeinflussen. Dort wo er die Führung übernimmt, bleiben nur Ruinen übrig. Maria zeigt sich wiederum als diejenige, die uns mit Ihrer Liebe und Fürsprache bei Gott beschützt. In dem Maß, in dem der einzelne und die Familie Ihre Hilfe und Ihren Schutz nicht annehmen, ist die Tür für Satan geöffnet, der uns so zu verführen sucht, dass bereits in den kleinsten Dingen Glaube, Hoffnung und Liebe verloren gehen (25. März 1995).

Der Friede in der Familie

    Alles was Maria über die Familie sagt, alle Anweisungen die Sie gibt, alle mütterlichen Warnungen, alle Einladungen, sich Gott zu überlassen, alle Entscheidungen zur Heiligkeit, alle Aufforderungen zu Liebe und Vergebung führen zu dem einen Ziel und stimmen mit Ihrem Namen, den Sie sich in Medjugorje gegeben hat, überein: "Ich bin die Königin des Friedens".
    Der Friede ist die tiefste Sehnsucht in den Herzen der Menschen. Was immer man tut, ob es gut oder schlecht ist, man sucht den Frieden. Ob man einen anderen tötet oder sich selbst das Leben nimmt, man sucht den Frieden ebenso wie derjenige, der sein Leben für andere hingibt. Der Friede ist ein biblischer Wert, der nur dann verwirklicht wird, wenn die Fülle alles Guten gegeben ist, und zwar, geistig, seelisch und körperlich.
    Schließlich ist der Friede nur dort möglich, wo das Leben angenommen, geliebt, geachtet und geschützt wird. Deshalb ist die Familie wiederum entweder ein Ort des Friedens und dadurch des Lebens oder aber ein Ort der Zerstörung und des Todes. Und deshalb liegt Maria der Friede in den Familien, als der Königin des Friedens und als neue Eva und Mutter aller Lebenden, so besonders am Herzen.
    Deshalb ist der Friede, der heute besonders bedroht ist, die wichtigste Intention des Gebetes in der Familie. Zusätzlich zu dem Aufruf der Muttergottes um den Frieden zu beten, lädt Sie uns zum Fasten ein. Was in den Familien und in der Welt geschehen wird, hängt besonders vom Beten und Fasten ab (25. Juli 1991). Zur Zeit dieser Botschaft tobte der Krieg bereits in Kroatien. Es ist allein Gott, der den Frieden schenkt und vor dem Unfrieden und dem Bösen bewahrt (25. Dezember 1992).
    Während Gott den Frieden wünscht, weil Er die Quelle des Friedens ist und uns durch Maria zu Fasten und Gebet für den Frieden einlädt, wünscht Satan den Krieg, den Unfrieden und die Zerstörung alles Guten in den Herzen, in den Familien und in der ganzen Welt (25. März 1993). Nur durch das Gebet können Unfriede und Hass besiegt werden und der Friede regieren (25. April 1993).
    In der Weihnachtsbotschaft von 1994 stellt sich Maria als unsere Mutter vor, die sich mit uns freut und mit uns für den Frieden betet, für den Frieden in unseren Herzen, in unseren Familien, in unseren Wünschen und in der ganzen Welt. Sie erfleht den Segen des Friedens von Ihrem Sohn, dem König des Friedens, der allein den Frieden schenken kann. Deshalb müssen wir letztendlich erkennen, dass der Friede ein Geschenk Gottes ist, der die Liebe hervorbringt wie die Liebe den Frieden (25. April 1996)
    Nach Aussage der Seher sagt Maria am Ende jeder Erscheinung: "Geht in Frieden, meine "Engel"!"

Gleichnisse aus der Natur für die Familie

    Wie Ihr Sohn, gebraucht Maria hauptsächlich Bilder aus der Natur, damit Sie das, was Sie von uns wünscht, einfacher ausdrücken kann.
    In der vorweihnachtlichen Botschaft vom 20. Dezember 1984 lädt Sie alle Familien ein, eine Blume zur Kirche mitzubringen und sie an die Krippe, als Ausdruck der Verbundenheit mit Jesus zu stellen. In der Botschaft vom 1. Mai 1996 drückt Sie Ihren Wunsch aus, dass jede Familie eine schöne Blume werde, die Sie Jesus geben will, wobei jeder einzelne ein Blütenblatt dieser Blume sein soll, damit die Pläne Gottes verwirklicht werden. Sie gab diese Botschaft zu Beginn des Monates Mai, in dem die Natur voller Blütenpracht und Schönheit ist. In diesem Bild sagt Maria all das aus, was Sie von unseren Familien und für die Einheit der Familie ganz allgemein wünscht.
    Im April 1993 lädt Sie uns alle ein, in die Natur zu gehen und zu schauen, wie die Natur erwacht, um uns zu helfen, damit wir unsere Herzen ebenso Gott dem Schöpfer öffnen. Die Natur, die vom Winterschlaf erwacht, erhebt sich zu neuem Leben und ist ein Beweis der schöpferischen Kraft Gottes und eine Anregung für jedes Herz und jede Familie und ermutigt zu neuer Hoffnung und zur erneuerten Annahme des Lebens.
    Von den Botschaften her ist es klar ersichtlich, wohin Maria die Familie führen und zu welchem Ziel hin Sie die Familie erziehen will. Durch Ihren Schutz und Ihre Fürsprache, durch die Macht des Geistes Gottes und nach dem Willen des Vaters, soll die Familie eine Gemeinschaft des Lebens, der Liebe und des Friedens werden und so zu einem Vorgeschmack des Himmels. Durch diese Art, in der Familie zu leben, erhält jeder einzelne seinen Schutz und werden die Kinder besonders vor einem Leben ohne Gott beschützt.
    Maria, die Mutter der Familie und die Mutter der Kirche, kann Ihre wichtigste Aufgabe nicht verraten, denn indem Sie die Mutter Jesu und die Mutter der Heiligen Familie wurde, wurde Sie auch die Mutter von uns allen und die Mutter jeder Familie. Durch Ihre Fürbitte erneuert Gott Seine "Hauskirche", die Familie. Die Zusammenarbeit mit Maria, mit ganzem Herzen, lässt in uns die brennende Sehnsucht nach Frieden entstehen. Und so soll es sein.

Pater Slavko Barbaric

Quellennachweis

www.medjugorje.hr