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Einführung zu den Kurz-Zitaten zu Medjugorje

Als die kommunistische Staatsführung vom Standpunkt des Bischofs erfuhr, bestellten ihn die Sicherheitsorgane nach Sarajevo. Dem Bischof wurde die Verhaftung angedroht, falls er von seiner Haltung zu Medjugorje nicht Abstand nehmen sollte. Prompt änderte der Bischof seine Meinung und erklärte: "Ich darf mich nicht mehr exponieren. Ich bin nicht bereit, wegen Medjugorje ins Gefängnis zugehen."!
Auch der damalige Pfarrer von Medjugorje, Pater Jozo Zovko, wurde in das Amt der Staatssicherheit zitiert. Ihm wurde ebenfalls mit Haft gedroht. Anders als sein Bischof handelte Pater Jozo weiter nach seiner Überzeugung. Er wurde am 17. August 1991 zu dreieinhalb Jahren strenger Kerkerhaft verurteilt. Nach 18 Monaten wurde Pater Jozo Zovko aus der Haft entlassen.
Im Januar 1982 stellte der Bischof eine Kommission zusammen, deren negatives Untersuchungsergebnis 1986 von Rom verworfen wurde. Man entzog Bischof  Zanic die Zuständigkeit und übertrug sie der damaligen Jugoslawischen Bischofskonferenz. Die Bischöfe wurden von Kardinal Ratzinger beauftragt, eine neue Kommission zu bilden.
Bereits im April 1985 verpflichtete Kardinal Casaroli den Zagreber Kardinal Kuharic, damals Vorsitzender der Jugoslawischen Bischofskonferenz, Bischof Zanic persönliche Zurückhaltung aufzuerlegen, bis ein endgültiges Urteil ausgesprochen werden kann. Daran hat sich der Bischof nie gehalten. Er verbreitete weiterhin - teilweise von Rom aus - negative Stellungnahmen zu den Erscheinungen, den Sehern und den in Medjugorje zuständigen Franziskanern. So gelangten weltweit Berichte über die "negative Haltung des zuständigen Bischofs von Mostar" in die Medien.
Am 11. April 1991 erkannte die Bischofskonferenz in Zadar Medjugorje als einen Ort des Gebetes an. Kardinal Ratzinger erklärte in Algen, Österreich, daß die Bischöfe Jugoslawiens gesagt hätten: "Wir wollen uns mühen, daß dieser Ort, der ein Ort des Gebetes und des Glaubens geworden ist, dies bleibe und dies noch mehr in der innersten Einheit mit der ganzen Kirche werde."2 Hinsichtlich des übernatürlichen Charakters der Erscheinungen erklärte Kardinal Kuharic: " ... haben wir (die Bischofskonferenz) bereits gesagt, daß wir ihn zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bestätigen können. Wir werden diesen Aspekt daher weitergehenden Untersuchungen überlassen. Die Kirche hat keine Eile."

von Günter Seiwert

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