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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Christen verändern die Welt. Am Beginn waren es die Römer, die erfahren mussten, dass Widerstand zwecklos ist. Nach fast 300 Jahren, in denen Christen die Sündenböcke des Römischen Reiches waren, weil sie sich weigerten, dem Kaiser und seinen Götzen zu opfern, wurde die neue Glaubensrichtung zur Staatsreligion erklärt.

Veränderung geschieht, wo christlicher Glaube lebendig ist. Andernfalls bleibt alles beim Alten. Durch ihren Glauben haben Christen Europa jahrhundertelang aus der Barbarei herausgeführt und zu einem Kontinent gemacht, über den der amerikanische Historiker Timothy Snyder bei seiner Rede „Judenplatz 1010“ am 9. Mai 2019 in Wien sagte: „Für uns Außenstehende seid ihr (Europäer) auch ein Quell der Hoffnung; vielleicht sogar der einzige Quell der Hoffnung für die Zukunft.“ Dabei erwähnte er den katholischen Politiker Robert Schuman, der auf den Tag genau 68 Jahre davor erklärt hatte, Europa sei nicht nur für die Europäer da, sondern es gehe bei Europa um einen Frieden für die ganze Welt.“ Für Schuman wurde 2004 das Seligsprechungsverfahren eingeleitet.

Wie Glaube und Gebet das Leben formen, wurde beim Mladifest in Medjugorje deutlich, wenn Jungendliche, mit dem Rosenkranz in der Hand, von der Veränderung ihres Lebens durch die Begegnung mit dem liebenden Gott sprachen. Wunder der Umkehr, der Heilung und Berufung ereignen sich dabei offensichtlich wie von selbst.

Auf welche Veränderung wartet unsere Welt heute? Der Hl. Apostel Paulus sagt, dass die ganze Schöpfung sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes wartet. (vgl. Röm 8,19)
Diese Schöpfung befindet sich in Bedrängnis, wie Papst Franziskus am Weltgebetstag für die Erhaltung der Schöpfung, dem 1. September, schrieb:

„Gott sah, dass es gut war“ (Gen 1,25). Am Anfang der Bibel ruht der Blick Gottes sanft auf der Schöpfung.
Tragischer Weise antwortete der Mensch auf diese Gabe mit dem Missklang der Sünde, des Sich-Verschließens in die eigene Autonomie und der Gier nach Besitz und Ausnutzung. Egoismen und Eigennutz haben aus der Schöpfung, die ein Ort der Begegnung und des Miteinanderteilens sein sollte, einen Schauplatz von Rivalitäten und Auseinandersetzungen gemacht. So ist die Umwelt selbst in Gefahr geraten. Das, was in den Augen Gottes gut war, wurde zu einer in den Händen des Menschen nutzbaren Sache. Die Umweltschäden haben sich in den letzten Jahrzehnten vermehrt: Die beständige Verschmutzung, der unaufhörliche Gebrauch von fossilen Brennstoffen, die intensive landwirtschaftliche Nutzung, die Gewohnheit der Abholzung der Wälder erhöhen die Globaltemperatur bis zur Alarmstufe. Die Zunahme an Intensität und Häufigkeit extremer meteorologischer Phänomene und die Wüstenbildung stellen die Verwundbarsten unter uns auf eine harte Probe. Das Schmelzen der Gletscher, die Wasserknappheit, die Vernachlässigung der Wasserreservoire und das beträchtliche Auftreten von Plastik und Mikroplastik in den Ozeanen sind ebenso besorgniserregende Tatsachen, welche die Dringlichkeit eines nicht weiter aufzuschiebenden Einschreitens bekräftigen. Wir haben eine klimatische Notlage geschaffen, welche die Natur und das Leben, auch unser eigenes, stark bedroht.
An der Wurzel steht das Vergessen dessen, was wir sind: „Geschöpfe nach dem Bild Gottes (vgl. Gen 1,27), die dazu berufen sind, als Brüder und Schwestern das gleiche gemeinsame Haus zu bewohnen.“, so der Papst in seiner Botschaft.
Die christlichen Kirchen in Österreich haben die fünf Wochen vom 1. September bis 4. Oktober zur „Schöpfungszeit“ erklärt, in der sie auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam machen wollen.

In ihrer Botschaft vom 25. August sagt uns die Gottesmutter: „Betet, arbeitet und legt mit Liebe für das himmlische Königreich Zeugnis ab, damit es euch hier auf Erden wohl ergehe.“ Nur die Liebe wird uns lehren, das gemeinsame Haus als Brüder und Schwestern zu bewohnen, und nicht mehr zu fordern, als uns zusteht.

In dieser OASE lädt Mag. Franz Heidlberger ein, mit ihm die Botschaft der Gottesmutter vom 25. August 2019 zu betrachten. Franz Heidlberger ist Berater der Alpha-Kurse in der Diözese Wien und seit langem mit den Ereignissen von Medjugorje verbunden.
Wir berichten vom 30. Jugendgebetstreffen, dem „Mladifest“, das tausende Jugendliche aus 80 Ländern, an die 800 Priester und 14 Bischöfe und Kardinäle nach Medjugorje zog.

Viel Freude am Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens September 2019