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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

„Ich bin in diesen Tagen mit dem Herzen bei euch und wünsche euch viele Gnaden, eine gute Beichte und die Freude, richtig fröhlich gemeinsam zu feiern. Lasst euch diese Freude nicht nehmen! Sie ist ein überzeugendes Zeugnis für die Welt von heute.“
Mit diesen Grußworten dankte Kardinal Christoph Schönborn den tausenden Jugendlichen, die Anfang August aus 69 Ländern nach Medjugorje gekommen waren, um eine Woche lang Gott zu loben und zu preisen und sich von seiner Freude anstecken zu lassen. Katechesen, Berichte und Glaubenszeugnisse unter strahlendem Himmel machten die Tage zu einem einzigartigen Erlebnis. Musikalisch begleitet wurde das Mladifest von den mitreißenden und berührenden Melodien eines internationalen Chors und Orchesters, das immer wieder mit neuen Liedern überraschte.
Täglicher Höhepunkt waren  die Abendliturgie, die Feier der heiligen Messe und die Gebete, während derer sich unter Sternenhimmel in besonderer Weise Wunder des Herzens vollzogen.

Freude ist ein besonderes Zeichen des gläubigen Menschen, jene Freude, die auch der Heilige Franziskus kannte, wenn er immer wieder wiederholte: „Sorgt euch nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.“ (Mt 6,34). Die Gottesmutter hat uns durch die Seher in Medjugorje schon im Jahr 1984 eingeladen, diese Stelle aus dem Matthäusevangelium an jedem Donnerstag in der Anbetung zu betrachten und sie in unser Herz einsickern zu lassen. Sie ist ein Schlüssel für unseren Glauben. Hier ist nicht eine oberflächliche Freude gemeint, die uns durch materielle Güter oder soziale Beachtung geschenkt wird, sondern das existentielle Vertrauen  an einen liebenden und fürsorgenden Gott, der weiß, was ich persönlich zum Leben und Glücklichsein brauche.

„Lebensfreude neu entdecken“ war auch die Aufschrift auf den T-Shirts der Cenacolo-Burschen beim Fest anlässlich des 20-jährigen Bestehens ihres Hauses „Mutter der Guten Hoffnung“. Ihre Tänze und Gesänge, ihre Zeugnisse und die Aufführung des Musicals „Der verlorene Sohn“ vermittelten den zahlreichen Gästen, die am ersten Septemberwochenende ins burgenländische Kleinfrauenhaid gekommen waren, etwas von dieser neu entdeckten Freude, zu der sie auf ihrem Weg aus tiefen Lebenskrisen gefunden haben. Es ist, wie Mutter Elvira unermüdlich wiederholt hat, die Freude der Auferstehung, die uns die Kraft zum Neubeginn schenkt, eine Freude, die uns unruhig macht und uns von unseren Fesseln befreit, die uns anspornt, das Leben zu ändern, und uns einen Horizont zu eröffnen vermag, von dem wir vorher nicht gewagt haben zu träumen. Viele von uns erinnern sich an Mutter Elvira, die vor ihren Zuhörern tanzte, wenn sie von der Auferstehung sprach. Die Schmerzen ihrer abgenützten Knie hatte sie dann vergessen, und ihre grenzenlose Freude über den Herrn war so mitreißend, dass auch die Zuhörer von ihren Plätzen aufsprangen, sangen, tanzten und sich umarmten.

Diese Freude, wie Kardinal Schönborn bei seiner Predigt anlässlich dieses besonderen Cenacolo-Festes hinwies, ist die Rückseite des Kreuzes. In großem Leid, von dem auch gläubige Menschen nicht verschont werden, leuchtet uns doch, am Ende der Nacht, ein neuer Tag entgegen. Freude und Leid, Tod und Auferstehung, das untrennbare Geheimnis christlichen Glaubens!

In ihrer Botschaft vom 25. August 2017 sagt uns die Gottesmutter: „Das Gebet ist der geheime Schlüssel der Begegnung mit Gott.“ Und: „Er wird euer Herz verwandeln und ihr werdet Menschen der Liebe und des Friedens werden.“

In der Begegnung mit Gottes Barmherzigkeit wird uns die Erkenntnis unseres eigenen Herzens und seiner Abgründe geschenkt. Gott selbst öffnet uns diesen Blick und lässt uns sein heilendes Wirken als Quelle unserer Freude erfahren!

In dieser OASE lädt uns Christian Zaruba ein, mit ihm die Worte der Gottesmutter vom 25. August zu betrachten. Der Musiker und Organist Christian Zaruba ist seit vielen Jahren Redakteur und Lektor der OASE und mit den Ereignissen von Medjugorje in besonderer Weise verbunden.

Kardinal Ernest Simoni, den Papst Franziskus bei seinem Albanienbesuch 2014 mit den Worten begrüßte: „Er ist mein Heiliger!“, gab beim „Mladifest“ Zeugnis und feierte mit den Jugendlichen die heilige Messe. Wir geben seine Predigt und ein Interview mit Kardinal Simoni in dieser OASE wieder.

Herzlich laden wir zum Friedensgebet in den Wiener Stephansdom am 24. Oktober ein und bitten, dieses große Gebetstreffen mit Ihrem Gebet zu unterstützen.

viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens September 2017