Zum Hauptinhalt springen

Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Wir sind es den Jugendlichen schuldig, ihnen das Feuer des Glaubens weiter zu geben

Seit fünf Jahren organisiert P. Danko Perutina OFM das Jugendgebetstreffen in Medjugorje, das zu einer der größten jährlichen Zusammenkünfte junger Katholiken in Europa geworden ist.
Die OASE dankt P. Danko für das Gespräch, das wir im Februar mit ihm in Medjugorje führen konnten.
Lieber P. Danko, Du bist gerade von einem großen Gebetstreffen in Honduras zurück gekommen. Kannst Du uns erzählen, wie die Menschen dort die Botschaft der Königin des Friedens aufnehmen?
Die Katholiken in Lateinamerika haben eine große Frömmigkeit und verehren Maria sehr, auch als Königin des Friedens. Nach dem Vorbild von unserem Jugendfestival haben Jugendliche in Honduras für die Zeit vom 7. bis 9. Februar 2013 ein Jugendfestival für Zentralamerika organisiert. Es sind an die 6000 Jugendliche aus Nicaragua, Venezuela, Kolumbien, Panama und Florida gekommen. Die Menschen in Lateinamerika haben auf den Ruf der Königin des Friedens geantwortet, und die Früchte sind zahlreiche Gebetsgruppen, geistliche Berufungen und in vielen Pfarren immerwährende Anbetung vor den Allerheiligsten. In einem kleinen Städtchen in Honduras mit dem Namen Danli, was so viel wie „Zwischen den Hügeln“ bedeutet, haben Gläubige eine Pfarrkirche ähnlich wie in Medjugorje errichtet, und, inspiriert von der Liebe zur Gospa, auch einen Kreuzberg und Erscheinungsberg gestaltet.
Für das vierte Februar-Wochenende hat die Pfarre Medjugorje großzügig an die 4000 Pilger aus Osteuropa eingeladen und gratis verköstigt. Wie ist es dazu gekommen?
Die Aktion „Freude der Gemeinschaft“ ist eine Initiative der Gläubigen der Pfarre Medjugorje zusammen mit den Franziskanern. Die Pfarre wollte Pilger aus den osteuropäischen Ländern nach Medjugorje einladen, die aus finanziellen Gründen noch nie hier waren, weil sie sich die Reise nicht leisten konnten. So kamen insgesamt 4000 Pilger aus Ungarn, Rumänien, der Tschechei, Slowakei, Ukraine, Litauen, Russland, Kroatien und Bosnien und Herzegowina, die vom 22. bis 25. Februar bei 129 Familien in Medjugorje einquartiert waren und dort Vollpension erhielten. Die Menschen in der Pfarre haben ihre Herzen und Türen für die Pilger großzügig geöffnet und dadurch gleichsam wieder einmal bezeugt, warum die Gottesmutter sie auserwählt hat.
Du organisierst und leitest seit fünf Jahren das Jugendfestival in Medjugorje. Dieses Gebetstreffen Anfang August ist eine der größten jährlichen Zusammenkünfte von jungen Katholiken in Europa und findet in diesem Jahr bereits zum 24. Mal statt. Wie erlebst Du diese Begegnung junger Menschen, die sich hier eine Woche lang ins Gebet vertiefen und Opfer auf sich nehmen, obwohl man sonst häufig die Kritik an der Jugend hört, dass sie von der Kirche nichts wissen will?
Jugendliche suchen den Sinn des Lebens. Sie suchen eine Antwort auf existentielle Fragen ihres Daseins - warum lebe ich, woher komme ich, wohin gehe ich. Hier in Medjugorje entdecken sie oft einen Sinn in ihrem Leben, weil sie Gott entdecken. Sie sagen dann: „Hier bin ich Gott begegnet. Da spüre ich auf besondere Weise die Anwesenheit der Gottesmutter.“ Die Jugendlichen kommen immer wieder zurück nach Medjugorje und nehmen gerne allerlei Schwierigkeiten in Kauf, die auf sie zukommen. Sie wissen, dass es keine Liebe gibt ohne Opfer. Das hat uns Jesus vom Kreuz gelehrt, indem er sein Leben für uns gab.
Siehst Du eine Veränderung in den alljährlichen Treffen und gibt es einen Schwerpunkt, den das diesjährige „Mladifest“, das Jugendgebetstreffen haben wird?
Wir haben jedes Jahr unterschiedliche Vortragende. Das Programm selbst bleibt ungefähr gleich. Das ist wie bei einer guten Mannschaft, die gewinnt und deshalb gleichbleibt. Das Programm beginnt um neun Uhr morgens mit dem Morgengebet, danach folgen Katechesen, Gebet und Gesang bis cirka 12 Uhr. Dann machen wir eine Pause bis 16 Uhr. Und danach folgen die Zeugnisse mit Musik und Gebet. Als Vorbereitung für die Abendmesse findet ab 18 Uhr das Rosenkranzgebet statt, und dann, um 19 Uhr, die Hl. Messe mit anschließender Eucharistischer Anbetung. Zum Programm gehört auch an einem Abend die Prozession durch die Pfarre und an einem anderen Abend ein Musical der Gemeinschaft Cenacolo.
Das Festival endet immer am Fest der Verklärung des Herrn, dem 6. August, mit der Hl. Messe auf dem Kreuzberg. Hauptthema in diesem Jahr ist der Glaube. Wir werden um die Vermehrung unseres persönlichen Glaubens beten.
Meiner Meinung nach wird das „Mladifest“ immer mehr zum Spiegel der Weltkirche. Wie gelingt es Dir als Organisator, auf diese Herausforderung zu antworten? Hast du ein bestimmtes Rezept dafür?
Das Rezept ist die Liebe. Am Festival sind viele Menschen involviert, die Franziskaner und eine Reihe von Mitarbeitern, Musikern, Begleitern, die Franziskanische Jugend, Techniker und viele mehr. Das Festival zeigt uns jedes Jahr neu, dass die Kirche jung und schön ist und eine Zukunft hat durch die Jugendlichen, die hierher kommen. Wir sind es den Jugendlichen schuldig, ihnen das Feuer des Glaubens, das wir von unseren Eltern, Lehrern und Vorbildern empfangen haben, weiter zu geben.
Alle unsere Bemühungen und alle Erwartungen der Jugendlichen stellen wir unter den Schutzmantel der Gottesmutter und bitten sie schon jetzt, uns Fürsprecherin bei diesem 24. „Mladifest“ zu sein.
Danke für das Gespräch.

OASE DES FRIEDENS, März 2013