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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

In diesen Tagen bereiten sich die Pfarre des Hl. Jakobus und Medjugorje-Pilger auf der ganzen Welt auf den 40. Jahrestag der ersten Erscheinung der Königin des Friedens in dem entlegenen Ort in der Herzegowina vor. „Meine Gospa, wie lange wirst du bei uns bleiben?“, haben die Seher die Gospa, wie die Kroaten Maria, die Mutter Jesu, liebevoll nennen, am sechsten Erscheinungstag gefragt und eine unerwartete Antwort erhalten: „Solange ihr es wollt, meine Engel!“

In diesen Worten spiegelt sich die ganze Freiheit wieder, die jedem Menschen von Ewigkeit her geschenkt ist: Trotz der unvorstellbaren, überfließenden Gnadenfülle, die Gott für uns vorgesehen hat, können wir uns dafür oder dagegen entscheiden.

Die sechs Seher von Medjugorje haben sich dafür entschieden. Sie sind so ergriffen von der Liebe Gottes, dass sie bereits in den ersten Tagen bereit sind, dafür ihr Leben zu geben. „Jetzt macht mir das Sterben nichts mehr aus, weil ich die Gospa gesehen habe!“, sagt der zehnjährige Jakov Colo am zweiten Erscheinungstag, als er vor Aufregung in einen Strauch mit langen, spitzen Dornen fällt.

“`Solange ihr es wollt, meine Engel!`- Niemand weiß, wie tröstlich es für uns war“, wird die Seherin Vicka Ivankovic-Mijatovic später dem Franziskanerpater Janko Bubalo erzählen. Am Vormittag des sechsten Erscheinungstages waren die Seher auf der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses in Mostar von Ärzten untersucht worden. Dabei hat man versucht, sie unter Druck zu setzen und einzuschüchtern, was im kommunistischen Jugoslawien eine übliche Praxis war. „Und dass wir für sie nicht nur ins Gefängnis gehen wollten!“, fährt Vicka in ihrer Erzählung fort. „Nein, wir würden in den Tod gehen. Ja, überallhin!“ (Ich schaute die Gottesmutter, P. Janko Bubalo, Miriam-Verlag, 2011).

Die Seher ahnten damals wohl schon, dass weitere Unannehmlichkeiten und Verfolgungen auf sie zukommen würden, und haben sich darin nicht getäuscht. Wie selbstverständlich sind sie bis heute ihrer Liebe treu geblieben, die ihr Herz in sehr jungen Jahren mit ganzer Kraft erfasst hat! Und sie werden nicht müde, von dieser Liebe Zeugnis zu geben, überall auf der Welt, wohin gläubige Menschen sie einladen, und über die Notwendigkeit von Gebet und Umkehr als Voraussetzung für den Frieden zu sprechen.

„Ich zeige euch einen Weg zum Frieden“, sagt uns die Königin des Friedens und Mutter Jesu am Beginn ihres Kommens vor 40 Jahren. Es ist ein Weg der Bekehrung, des Glaubens, des Gebetes und Fastens und der Versöhnung, den sie uns geduldig und unermüdlich seither führt.

Wie viele Menschen auf der ganzen Welt sich schon in die Schule Mariens eingeschrieben haben, bezeugte am letzten Mai-Wochenende ein beeindruckender ONLINE-KONGRESS über die Früchte von Medjugorje in den spanischsprachigen Ländern. Zahlreiche Personen – Künstler, Journalisten, Geschäftsleute, Theologen, Priester, Klosterschwestern und in Gebetsgruppen und karitativen Vereinigungen engagierte Gläubige – gaben Zeugnis, wie die geistlichen Erfahrungen in Medjugorje ihr Leben beeinflusst und verändert haben. Das Programmheft beginnt mit der Überschrift „Medjugorje – Wo der Himmel die Erde berührt!“ und endet mit dem Satz „Die Gospa liebt dich!“.

Obwohl uns die Gottesmutter seit Jahren mit „meine lieben Kinder“ anspricht und uns voll Geduld und mütterlicher Zärtlichkeit begleitet, braucht es 40 und mehr Jahre, bis diese Gewissheit in uns wirklich eindringen und unser ganzes Denken und Tun durchdringen kann: „Die Gospa liebt dich! Die Gospa liebt mich!“ „Gott liebt dich! Gott liebt mich!“

Danken wir der Gospa, der Königin des Friedens, für diese „Zeit der Gnade“, die uns geschenkt ist! Schließen wir besonders all jene in unser Gebet ein, die sich fern von der Liebe Gottes fühlen, die in Schwierigkeiten und Nöten sind, damit die Botschaft vom Frieden die entlegensten Winkel erreiche und das Licht des Glaubens in den Herzen leuchte.

In dieser OASE lädt uns Diakon Zlatko Saravanja ein, mit ihm die Botschaft der Gottesmutter vom 25. Mai 2021 zu betrachten.

Im Jahr 1984 legte Papst Johannes Paul II. dem slowakischen Bischof Paul Hnilica SJ nahe, Medjugorje zu besuchen und ihm davon zu berichten, da er selbst als Papst nicht dorthin reisen könne. Dr. Leo Maasburg, emeritierter Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke Österreich und langjähriger Wegbegleiter von Mutter Teresa, war als damaliger Sekretär des Bischofs mit dabei und berichtet in dieser OASE von dieser besonderen Reise und seiner ersten Begegnung mit Medjugorje.

Einen gesegneten Herz-Jesu-Monat und viel Freude am Lesen,
Christian Stelzer

Oase des Friedens Juni 2021