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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Von überall kamen die Pilger zu Ehren des 40. Jahrestages der Erscheinungen der Königin des Friedens am 24. und 25. Juni nach Medjugorje. Fahnen aus Brasilien, Korea, Frankreich, Spanien, Rumänien, der Ukraine, aus Österreich und Kroatien wurden geschwungen.

Fußwallfahrer aus den umliegenden Ortschaften strömten nach Medjugorje, wobei ihre große Zahl immer wieder überraschte. Vor allem dem traditionellen Friedensmarsch von Humac nach Medjugorje am Morgen des 24. Juni hatten sich Tausende Pilger trotz großer Hitze angeschlossen.

Am Nachmittag des 25. Juni fand dann zum ersten Mal eine Prozession vom Erscheinungsberg zur Pfarrkirche des Hl. Apostels Jakobus statt, die den Pilgern auch in diesen Tagen als selbstverständliches Ziel ihrer Reise galt.
„Die Muttergottes führt uns in allem, was sie hier tut, zu Jesus, zur Eucharistie“, sagte Pater Marinko Šakota, der Pfarrer von Medjugorje, der die Prozession leitete und mit diesen kurzen Worten eigentlich das beschrieb, was sich in den vergangenen vier Jahrzehnten in Medjugorje ereignet hatte: die Neuentdeckung des Lebens aus den Sakramenten auf die Fürsprache der Königin des Friedens.
Der Apostolische Visitator für Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, der krankheitsbedingt nicht an den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Erscheinungen in Medjugorje teilnehmen konnte, betonte in einem Interview mit P. Lukasz Gołac SAC am 24. Juni 2021 in Warschau: „Das Erste, was die Muttergottes in Medjugorje gesagt hat, ist der Aufruf zur Buße, zur Umkehr, zum Frieden und zur Entdeckung Jesu Christi in unserem Leben. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der in Medjugorje praktiziert wird, ist das Leben aus den Sakramenten. Unser tägliches Leben wird oft der Sakramente beraubt. Es ist, könnte man sagen, humanistisch und zu wenig religiös… Dieser Ort erinnert uns an die Bedeutung der Beziehung des Menschen zu Gott… Sie besteht in einem direkten gegenseitigen Kontakt zwischen Mensch und Gott, der sich im täglichen Gebet und in einer geeigneten Lebensweise ausdrückt. Wir müssen durch unsere christliche Kultur, unser Verhalten, unsere individuelle und soziale Moral Zeugnis ablegen. Dies wurde bereits in der apostolischen Zeit betont. Ich denke, dass diese Elemente in der Botschaft von Medjugorje sehr präsent sind, und dass die Menschen immer voller Freude in ihr tägliches Leben zurückkehren und im Herzen tragen, was sie während ihrer Pilgerfahrt von Gott erhalten haben.“

Bis heute hat Medjugorje keinen kirchlichen Titel, es ist eine einfache Pfarre, kein Heiligtum, auch wenn es bei den von Papst Franziskus initiierten weltweiten Marienandachten während des Monats Mai als solches bereits geführt wurde. Medjugorje hat nicht einmal den Titel eines Wallfahrtsortes, so Erzbischof Hoser. Aber es wurde von der Kirche de facto anerkannt, so der polnische Erzbischof: „Dank Papst Franziskus verfügen wir über Dekrete, die Medjugorje eine gewisse Rechtspersönlichkeit verliehen haben: Ein Apostolischer Visitator mit einer besonderen Rolle für die Pfarrei Medjugorje wurde ernannt, und danach wurde beschlossen, alle Dämme zu entfernen und nicht nur die Ankunft der Laien zuzulassen: Diözesen dürfen nun Pilgerfahrten organisieren und Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle dürfen feierlich die Liturgie feiern.“, so Erzbischof Hoser über die Erlaubnis offizieller kirchlicher Wallfahrten nach Medjugorje durch Papst Franziskus am 12. Mai 2019.

Als „Missionshotspot für Europa“ und als Ort einer „zeitgemäßen Charismatik, die über die Sakramente geht“ hat Pater Karl Wallner, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich, den Wallfahrtsort Medjugorje in einem Interview mit kathpress am 18. Juni 2021 bezeichnet.

Er persönlich glaube, „dass die Muttergottes durch Medjugorje eine Botschaft geben will“, eine Antwort auf heutige „seelische Ablenkungen und Zerstreutheit in der Kirche in verschiedensten Fragestellungen“, so Pater Karl Wallner.

„Mein Herz ist froh“, sagte die Muttergottes am 25. Juni in der Botschaft an Marija Pavlovic-Lunetti, „weil ich in all diesen Jahren eure Liebe und Offenheit für meinen Ruf sehe. Heute rufe ich euch alle auf: Betet mit mir für Frieden und Freiheit.“

Die vorliegende OASE will diese Freude des 40. Jahrestages der Erscheinungen wiedergeben.

Pater Ignaz Domej lädt uns ein, mit ihm die Worte der Gospa, der Gottesmutter, zu betrachten.

Wir bringen ein Interview, das wir mit Marija Pavlovic-Lunetti am 26. Juni führen konnten.

Den Beginn der Erscheinungen ruft uns Pater Jozo Zovko in einem beeindruckenden Zeugnis in Erinnerung.

Viel Freude am Lesen wünscht Ihnen
Christian Stelzer

Oase des Friedens Juli 2021