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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Das 31. Internationale Jugendfest von Medjugorje begann Anfang August coronabedingt anders als gewohnt. Jugendliche der FRAMA, der Franziskanischen Jugend der Herzegowina, trugen die Fahnen jener 110 Länder vor den Altar, aus denen in den vergangenen Jahren junge Menschen zum „Mladifest“ nach Medjugorje angereist waren. Auch wenn einige Millionen Menschen den Eröffnungsgottesdienst per Livestream und Internet mitverfolgten, waren unter den Besuchern vor Ort größtenteils einheimische Jugendliche. Nur aus wenigen Ländern waren Repräsentanten angereist – aus Polen, Italien, Ungarn, Slowenien, Frankreich, Spanien, Irland, Deutschland und aus Österreich.

Der Eröffnungsgottesdienst des Mladifest am 1. August begann mit einer bisher einzigartigen Überraschung: Papst Franziskus hatte inspirierende, starke Grußworte an die Jugendlichen gesendet, die der Nuntius von Bosnien und Herzegowina, Erzbischof Luigi Pezzuto, überbrachte und die zwei Jugendliche der Pfarre den jungen Menschen in aller Welt verlasen.
Darin betont der Papst, dass das alljährliche Jugendtreffen in Medjugorje eine Zeit des Gebets, der Katechese und brüderlichen Zusammenkünfte sei, die den jungen Menschen Gelegenheit biete, den lebendigen Jesus Christus in der Feier der heiligen Eucharistie, in der Anbetung des Allerheiligsten sowie im Sakrament der Versöhnung auf besondere Weise kennenzulernen. Das Mladifest trage dazu bei, eine neue Lebensweise zu entdecken, die im Kontrast zur ‚Kultur des Vorübergehenden‘ stünde, so Papst Franziskus. „In dieser Atmosphäre des Relativismus, in der es schwer ist, wahre und sichere Antworten zu finden, lautet der Wahlspruch unseres Festes: „Kommt und ihr werdet sehen“ (Joh. 1,39). Diese Worte, die Jesus an seine Jünger richtete, sind ein Segen. Jesus richtet seinen Blick auch auf euch und lädt euch ein, euch auf den Weg zu machen und bei ihm zu bleiben.“, so der Papst wörtlich.

Die Grußbotschaft des Papstes bezeichnete selbst deren Überbringer, Erzbischof Luigi Pezzuto, als „Überraschung“. Viele Jahre lang hatte sich der Vatikan distanziert zu Medjugorje verhalten. Am 31. Mai 2018 ernannte dann Papst Franziskus den polnischen Erzbischof von Warschau-Praga, Henryk Hoser, zum Apostolischen Visitator für Medjugorje und erlaubte ein Jahr später, am 12. Mai 2019, offizielle Pilgerfahrten nach Medjugorje – ein wichtiger Schritt der Öffnung, den zahlreiche Bischöfe durch ihre Anwesenheit beim Mladifest 2019 bestätigten.

Bei einer Pressekonferenz vor dem Festivalauftakt ging Erzbischof Hoser auf die jahrzehntelangen Kontroversen rund um Medjugorje ein. Die Erscheinungen wie auch die von den Franziskanern geleitete Seelsorgearbeit vor Ort würden von den einen abgelehnt, von anderen leidenschaftlich befürwortet. Das Motto des Festivals „Kommt und seht!“ sei gewissermaßen eine Antwort darauf, erklärte Erzbischof Hoser. Man sollte Medjugorje erst nach dem persönlichen Erleben beurteilen.
Einem solchen Ruf des Kommens und Sehens war der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn zum Jahreswechsel 2009/2010 gefolgt. Die heimische Kronen Zeitung nannte ihn damals einen „Eisbrecher“. Seine Grußbotschaften an die Jugendlichen beim Mladifest waren ab dem Jahr 2012 eine große Ermutigung für die Jugendlichen und für die pastorale Arbeit vor Ort. Auch dieses Jahr sandte Kardinal Christoph Schönborn begeisternde Grußworte an die Jugend in Medjugorje, die wir in dieser OASE wiedergeben.

Die Worte der Gospa vom 25. Juli 2020, über die wir in diesem Monat besonders nachdenken, sind ernst und ermutigend zugleich. Der Pastoralassistent Mag. Franz Heidlberger, ein jahrelanger Medjugorje-Pilger und Berater für „Alpha“-Kurse, lädt uns ein, sie mit ihm zu betrachten.

Wir bringen in dieser OASE erste Impressionen vom Mladifest und natürlich die Botschaft von Papst Franziskus im vollen Wortlaut.
Auch berichten wir über ein in Maria „jung gebliebenes Herz“, die amerikanische Nonne Muriel Kaiser, die mit 68 Jahren den notleidenden Menschen in der Gegend von Medjugorje zu Hilfe kam und im Juli dieses Jahres, gleichsam mitten aus dem Leben gerissen, im Alter von 96 Jahren verstarb.

Eine gesegnete Zeit und viel Freude am Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens August 2020