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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Die Aufhebung des zweimonatigen Ausgehverbotes in der chinesischen Millionenstadt Wuhan Ende März war für viele ein kleines Hoffnungszeichen in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie. Angesichts der Ohnmacht, mit der das tausendfache Sterben mitangesehen werden muss, vermittelt die Eindämmung der Virusausbreitung in Wuhan das Gefühl, dass es doch wirkungsvolle Maßnahmen gibt, durch die noch Schlimmeres verhindert werden kann.

Eine Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet Public Health“ belegt: „Die beispiellosen Maßnahmen, die die Stadt Wuhan ergriffen hat, um die sozialen Kontakte in der Schule und am Arbeitsplatz zu verringern, haben dazu beigetragen, den Ausbruch zu kontrollieren.“

Die leeren Straßen Wiens, das Fehlen des Straßenlärms, der mich sonst oft stört, vermitteln jetzt etwas eigenartig Beklemmendes, fast Gespenstisches.
Die Coronakrise sei die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in einer TV-Ansprache am 18. März. Es habe seither nichts gegeben, „bei dem es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt“, um dann zu ergänzen: „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“

Die Meldungen von vielen Coronavirus-Toten, besonders aus unserem Nachbarland Italien, versetzen uns in Angst und erfüllen uns mit großer Trauer. Berichte von Zeichen der Solidarität in den am meisten geplagten Regionen berühren uns, wie jener über den Priester Giuseppe Berardelli. Da es für viele Patienten derzeit keine Beatmungsgeräte mehr gibt, hätte seine Pfarrgemeinde eigens für ihn eines organisiert, berichten italienische und britische Medien. Er habe jedoch dann vorgeschlagen, den Apparat an einen jüngeren – ihm nicht bekannten – Patienten weiterzugeben. Die Mediziner folgten seinem Wunsch. Nur wenig später starb Berardelli im Krankenhaus von Lovere (Bergamo).

Mehr als 70 Priester sind in Italien schon am Coronavirus verstorben. Viele von ihnen gingen bis zuletzt ihrem Dienst an den Menschen, auch den Kranken nach.

Der langjährige Medjugorje-Pilger und Priester Luigi Carmenati, der selbst nach 10 Tagen mit hohem Fieber mit COVID19 in einem Krankenhaus in Bergamo landete, berichtete im Gespräch mit Radio Maria Italien, wie die Menschen in den Betten neben ihm starben. „Ich sah, wie die Ärzte und das medizinische Personal Patienten, die ihre Eltern hätten sein können, weinend und laut betend ein Kreuzzeichen auf die Stirn machten, weil sie wussten, dass sie die wenigen Sauerstoffgeräte für Jüngere benötigten. So mussten sie zum Beispiel, wenn ein Patient nach 36 Stunden keine Besserung der Symptome zeigte, das Atmungsgerät einem Jüngeren geben.“

Und dann Don Luigi weiter: „Auf die Fragen, warum die Hl. Messen nicht mehr öffentlich gefeiert werden oder warum die Mundkommunion verboten wurde, habe ich jetzt eine Antwort. Wenn das alles hinter uns ist, wird es schwer für jemanden sein, neu zu beginnen, der das Leiden und den Tod nahestehender Menschen erfahren hat. Wir müssen deshalb unseren Blick dem auferstandenen Herrn zuwenden. An diesem heutigen Tag bitte ich um die Kraft, dass wir alle wie der Hl. Josef uns Gott anvertrauen können und uns in unserem Leben bewusster auf Gott verlassen. Und ich bitte, dass durch so viel Leid und den Tod so vieler Menschen ein Reich der Liebe und Zuversicht für die, die übrig bleiben, im Vertrauen auf Gott hergestellt werden kann.“, so Pater Luigi.

Die Gottesmutter gibt uns auch in ihrer Botschaft vom 25. März 2020 die Gewissheit, dass sie bei uns ist, wie in all den Jahren. Und sie lädt uns ein, zu Jesus zurückzukehren, zum Gebet und zum Fasten. Wie nur ein einziges Mal davor in all den 39 Jahren weist sie darauf hin, dass Satan das Leben und die Erde zerstören will. Die Waffe gegen Satan ist unsere Entscheidung zur Heiligkeit. Dann werden wir die Bekehrung in uns und in unserer Familie sehen, Gott wird unsere Bitten erhören und uns den Frieden schenken. Damit uns das gelingt, segnet uns Maria, die Königin des Friedens und unsere Mutter.

In dieser OASE lädt uns der praktizierende Arzt und Priester Ignaz Hochholzer ein, mit ihm die Worte der Gottesmutter vom 25. März zu betrachten. Worte der Ermutigung schenkt uns auch Pater Marinko Sakota, der Pfarrer von Medjugorje, die wir in dieser OASE bringen. In seinem Beitrag „Die Gottesmutter und die Pandemie“ für die Katholische Presseagentur Österreich reflektiert Johannes Pernsteiner in einem Hintergrundgespräch die Bedeutung der Erscheinungen von Medjugorje für unsere Zeit.

Viel Freude am Lesen!

Möge uns die Kraft des Auferstandenen in diesen Tagen mit neuer Hoffnung, Glaube und Liebe erfüllen!

Christian Stelzer

Oase des Friedens April 2020