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Kardinal Puljic: Papst wird nicht über Medjugorje sprechen

Erzbischof von Sarajevo mit Blick auf den Papst-Besuch am 6. Juni in Bosnien-Herzegowina

Sarajevo (kath.net/KAP)
Papst Franziskus wird bei seinem Besuch in Bosnien den bisher kirchlich nicht anerkannten Marienerscheinungsort Medjugorje weder besuchen noch sich dazu äußern. Das sagte der Erzbischof von Sarajevo Kardinal Vinko Puljic laut "Radio Vatikan" bei einer Pressekonferenz zur Vorbereitung der Papst-Visite am 6. Juni. Puljic ging damit auf die Frage ein, welche Haltung der Vatikan zu Medjugorje habe, wo seit 33 Jahren laut Aussagen von Sehern Marienerscheinungen stattfinden.

"Dazu kann ich nichts sagen, da ich Mitglied der vatikanischen Untersuchungskommission bin und eine Schweigepflicht habe", so der Kardinal. Die Arbeit der Kommission sei abgeschlossen, mit dem Dossier müsse sich nun die Glaubenskongregation auseinandersetzen. Danach werde auch der Papst sich zu Medjugorje äußern. Papst Franziskus reist am 6. Juni nach Sarajevo. Kardinal Puljic geht davon aus, dass zu diesem Anlass mindestens 50.000 Pilger aus den Nachbarländern nach Bosnien kommen werden.

Untersuchungen 2010 eingeleitet
In Medjugorie soll es seit Juni 1981 zu Marienerscheinungen gegenüber sechs Personen gekommen sein, die sich bis in die Gegenwart wiederholten. Die zuständige Bischofskonferenz hatte sich 1991 in Leitlinien zurückhaltend zu dem Phänomen geäußert und offizielle Wallfahrten in den Ort untersagt. Private Wallfahrten sind allerdings erlaubt.
Eine vatikanische Kommission hatte im März 2010 im Auftrag der Glaubenskongregation ihre Überprüfungen über den bislang kirchlich nicht anerkannten Wallfahrtsort aufgenommen. Im Mittelpunkt der Arbeit standen dabei jedoch nicht in erster Linie die Marienerscheinungen, sondern das geistliche Leben und die seelsorgliche Begleitung der Pilger in Medjugorje.

Quellennachweis: Auszug aus kath.net/news/50583
18. Mai 2015