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Öffnet die Tore, wenn der König kommt!

Ein Beitrag von Lucia Kirchgasser.

Gerade an Weihnachten stehen wir erneut vor der Frage: „Öffnen wir Gott die Türe unseres Herzens“ oder lassen wir zu, dass uns die Mauern die wir, von unseren Verletzungen geprägt, um unser Herz gebaut haben, einsperren? Lucia möchte uns mit ihren Gedanken helfen, aus unserem Gefängnis auszubrechen und neu „Ja“ zu Jesus zu sagen, der aus Liebe zu uns in die Welt gekommen ist. Ein unschuldiges Kind, das waren wir alle einmal. Herrlich naiv, das Herz weit offen, voller Phantasie und großer Träume. Immer bereit, das Gute zu glauben und jedem zu vertrauen. Alles war möglich; jeder Tag ein neues Abenteuer! Schon morgens konnten wir es nicht abwarten, bis es endlich losging. Das ganze Leben war so aufregend, dass wir kaum Zeit zum Essen oder Schlafen fanden, weil es so viel zu entdecken und zu erleben gab. Aber bis zur Herrlichkeit des Himmels ist es noch ein Stück und das Leben, die Menschen, unsere Erfahrungen zeichnen uns.

Mauern ums Herz
Im Laufe des Heranwachsens kommen erste Zweifel – bin ich wirklich gut, so wie ich bin? Bin ich wirklich geliebt? Wieso lachen alle über mich? Wieso sieht mich niemand? Warum hört mich niemand? Bin ich falsch? Vor allem die Worte derer, die wir am meisten lieben und bewundern, hinterlassen die tiefsten Spuren. Spuren aus denen etwas wachsen kann aber vor allem auch Spuren, die bluten und vernarben und uns hart machen. Schon so früh fangen wir an, die Mauern rund um unser Herz aufzubauen. Je älter wir werden, desto höher, dicker und massiver der Wall, den wir aufschütten. Zu vieles hat uns schon verletzt, zu viele haben unser Vertrauen missbraucht, uns entmutigt, uns Würde, Schönheit und Freiheit gestohlen. Wie oft wurden wir schon verlassen, klein gemacht, gedemütigt. Wie oft hat uns jemand gesagt, dass wir es nicht können, nicht schaffen, nicht genug machen, nicht genug sind? All das ist unerträglich für unser Herz. Es lebt in ständiger Angst vor dem, was als nächstes kommen könnte. Es will sich schützen, den Schmerz aussperren. Was wäre besser als eine dicke Mauer, durch die nichts mehr eindringen kann? Wie gerne wirft man doch seine Freiheit weg, um sich vor der Unberechenbarkeit des Lebens zu schützen?! Aber was wir vergessen ist, dass Mauern nicht nur den Feind abhalten, sondern auch all das Gute, das Gott uns schenken will!

Geben wir Gott die Möglichkeit, uns Seine Liebe zu zeigen?
Wir fragen uns, wieso Er so fern ist, wieso Er uns nicht hört und nichts macht. Wie oft schon ging Weihnachten einfach spurlos an uns vorüber und es kamen Zweifel, ob das nicht einfach nur eine tolle Geschichte von vor zweitausend Jahren war. Aber die Wahrheit ist, wir geben Gott gar keine Möglichkeit sich uns anzunähern, uns Seine Liebe zu zeigen. Das mit dem freien Willen ist so eine Sache ... Gott sind in all Seiner Allmacht die Hände gebunden, wenn wir Ihn aussperren. Vielleicht sitzt du jetzt einsam und scheinbar verlassen in deiner Burg, eingesperrt von deiner eigenen Angst, aber sei dir gewiss, es ist nicht der Feind der dich belagert. Nein! Gott, Er ist es der um dich kämpft! Er kämpft FÜR dich und UM dich! Er ringt um dein Herz! Aber Sein Kampf sieht anders aus als der der Welt. Gott ist anders als das, was wir kennen. Er ist immer schon andere, sonderbare Wege gegangen. Er kommt nicht mit dem Getöse und Brausen eines mächtigen Sturms, Er kommt nicht immer im Feuer oder Beben ... Er wählt das Kleine, Unscheinbare. Er entscheidet sich für die sanfte Brise, die dich voller Zärtlichkeit berührt, dir Kühlung bringt, dein Herz aufatmen lässt. Er ist in der Stille deines Seins, im Frieden eines Augenblicks. Er kommt nicht als starker Held, als prächtiger König, mit Prunk, Reichtum und Macht, sondern als Kind – so unwiderstehlich süß, dass man die Augen nicht davon lassen kann, so kostbar, dass die Antwort nur Liebe sein kann. Der Anblick eines kleinen Kindes erwärmt dein Herz, auch wenn du dich dagegen sträubst. Ein Kind, ein Zeichen für Hoffnung, für Freude, ein neues Leben. Genau das ist es, was Gott dir schenken will!

Hast du den Mut, die Türe zu öffnen?
Wo stehst du? Wofür entscheidest du dich? – Für die Angst oder das Leben? Hast du den Mut das Tor zu öffnen wenn Er klopft? Klopft dein Herz jetzt? Denkst du Gott will dich jetzt? Fragt Er dich jetzt „Bist du bereit Mich neu in dein Leben zu lassen?“. Wie öffnet man sein Herz? Es ist irgendwie ein so abstrakter Gedanke ... So abstrakt, dass ich überzeugt bin, dass es eine ganz konkrete Handlung braucht! Steh auf von deinem Platz, sei mutig, gib Ihm laut dein JA. „Ja Gott, ich gebe Dir mein Leben, ich wähle die Freiheit, ich wähle Dich!“ Ich weiß nicht, wie‘s dir geht, aber auf meiner Lebenszielliste steht der Punkt „erobert werden“ – ich werde jetzt dahinter einmal ein Häkchen setzen! Und du? Was tust du?

Quelle: Zeitschrift "medjugorje aktuell", Heft 112.