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O Heiland, reiß die Himmel auf

Gott kommt uns entgegen! Zu jeder Zeit in jeder Not, wenn wir Ihn suchen. Die folgenden Gedanken zum Lied: "O Heiland, reiß die Himmel auf", sollen uns helfen, uns für die Weihnachtszeit zu bereiten und unser Herz zu öffnen!

O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab, vom Himmel lauf! Reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für!
O Gott, ein' Tau vom Himmel gieß; Im Tau herab, o Heiland, fließ. Ihr Wolken, brecht und regnet aus den König über Jakobs Haus.
O Erd', schlag aus, schlag aus, o Erd', dass Berg und Tal grün alles werd' O Erd', herfür dies Blümlein bring, O Heiland, aus der Erden spring!
Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt, darauf sie all' ihr' Hoffnung stellt? O komm, ach komm vom höchsten Saal, komm tröst uns hier im Jammertal.
O klare Sonn', du schöner Stern, dich wollten wir anschauen gern. O Sonn', geh auf, ohn' deinen Schein in Finsternis wir alle sein. Hier leiden wir die größte Not, vor Augen steht der ewig' Tod; Ach komm, führ uns mit starker Hand vom Elend zu dem Vaterland.

Sehnsucht nach dem Erlöser
Während der schrecklichen Zeit des Dreißigjährigen Krieges hat Friedrich von Spee das Lied „O Heiland, reiß die Himmel auf" verfasst. Er nimmt darin Bezug auf verschiedene Stellen im Alten Testament aus dem Buch Jesaja während der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft und bringt die erwartungsvolle Sehnsucht nach dem Erlöser zum Ausdruck, die Hoffnung auf die Erfüllung einer von Gott gegebenen Verheißung: „Ich, der Herr, will es vollbringen." (Jes 45,8)
Auch heute befindet sich die Menschheit in „größter Not, Elend, Finsternis und im Jammertal" und sehnt sich nach einem rettenden Eingreifen Gottes. Das Elend hat viele Gesichter: Krieg, Flucht, Christenverfolgung, Hunger, Krankheit, Unterdrückung ... Aber die schlimmste Not ist die immer weiter fortschreitende Glaubenslosigkeit, diese tiefste Finsternis der Seelen, die den ewigen Tod bewirkt und den Menschen die Hoffnung und das Vertrauen nimmt.

Die Gottesmutter eilt uns zu Hilfe!
„Wo bleibst Du, Trost der ganzen Welt?", fragen die Menschen und suchen Hilfe fernab von Gott. Doch Gott ist kein fremder Gott, der irgendwo im Himmel thront und den die Welt nicht mehr interessiert, sondern Er ist Mensch geworden, um uns zu erlösen, um uns nahe zu sein. Und Gott kommt uns auch jetzt mit großer Sehnsucht entgegen. Er schenkt uns eine Zeit der Barmherzigkeit, um auch den größten Sünder an sich zu ziehen. So häufig wie zu keiner anderen Zeit eilt die Gottesmutter ihren Kindern zu Hilfe und will sie hinführen zu ihrem Sohn, zu Liebe, Frieden und Gerechtigkeit. Der Advent ist nicht nur eine Zeit für das Gemüt, der uns auf ein gefühlvolles Weihnachtsfest einstimmen will, sondern eine Zeit der Umkehr. Wir sollen uns vorbereiten, dass Christus in unseren Herzen geboren werden kann, dass wir lebendige Tabernakel werden und Seine Liebe und Barmherzigkeit zu den anderen Menschen tragen. Und wer könnte uns besser dazu verhelfen als die Gottesmutter selbst.

Von Helga-Maria, ehem. Mitarbeiterin des Medjugorje Deutschland e.V.

Quelle: Zeitschrift "medjugorje aktuell", Heft 100.