Betrachtung der Botschaft
vom 25. Juli 2024
Meine lieben Kinder! Mit Freude habe ich euch auserwählt und führe euch, weil ich in euch, meine lieben Kinder, Menschen des Glaubens, der Hoffnung und des Gebets sehe. Lasst euch vom Stolz, mein zu sein, führen, meine lieben Kinder, und ich führe euch zu Ihm, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und ich bin mit euch, damit der Frieden in euch und um euch herum siegt, denn mit diesem Anliegen hat Gott mich zu euch gesandt. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.
an Seherin Marija Pavlović-Lunetti
- „Meine lieben Kinder!“
In dieser Botschaft fügte die Muttergottes „meine“ zu den üblichen Worten, mit denen die Botschaften anfangen, hinzu. Warum?
Wird in den Worten „liebe Kinder“ nicht deutlich, dass wir ihr gehören? Vielleicht um uns zu erklären, wer wir sind? Weil wir es vielleicht vergessen haben? Oder um ihre Liebe zu uns noch stärker zum Ausdruck zu bringen?
- „Mit Freude habe ich euch auserwählt und führe euch, weil ich in euch, meine lieben Kinder, Menschen des Glaubens, der Hoffnung und des Gebets sehe.“
Einige sagen, dass sich die Muttergottes in den Botschaften wiederholt. Das ist wahr, auch in dieser Botschaft sagt sie uns, dass sie uns auserwählt hat – allerdings fügt sie dieses Mal „mit Freude“ hinzu. Aber warum wiederholt die Muttergottes einige Worte? Vielleicht, weil wir sie und ihre Worte leicht vergessen?
Ja, das ist einer unserer Schlüsselprobleme – dass wir vergessen, was war, was Gott uns gegeben hat, was Er für uns getan hat, was die Muttergottes für uns getan hat ... Wenn wir vergessen, was uns gegeben wurde, ist das ein Zeichen dafür, dass wir undankbar sind und damit der Wahrheit gegenüber ungerecht. Und nicht nur das. Durch das Vergessen distanzieren wir uns von der Muttergottes und hören auf, ihre Mitarbeiter zu sein.
Warum hat die Muttergottes uns mit Freude auserwählt und warum führt sie uns auf einem Weg, der 43 Jahre dauert?
Hier lernen wir etwas über die Gospa: Sie sieht. Sie sieht, was in uns gut und positiv ist, sie sieht, dass wir Menschen des Glaubens, der Hoffnung und des Gebets sind. Wie sehen wir uns selbst? Wie sehen wir andere um uns herum? Was sehen wir in ihnen? Sehen wir auch wie Gospa sieht?
Vielleicht sehe ich bei anderen nur Schwächen, deshalb möchte ich mich nicht mit ihnen auseinandersetzen? Was würde passieren, wenn ich in anderen sehen würde, was die Gospa in uns sieht?
- „Lasst euch vom Stolz, mein zu sein, führen, meine lieben Kinder...“
Warum spricht die Muttergottes von Stolz? Warum möchte sie, dass wir stolz darauf sind, ihr zu gehören?
Lasst uns zunächst Stolz von Hochmut und Eitelkeit unterscheiden. Im Gegensatz zu Hochmut und Eitelkeit, die in die falsche Richtung gehen, ist Stolz ein positiver Wert. Stolz ist das Bewusstsein dessen, was wir sind. Das Gegenteil von Stolz ist Vergesslichkeit, Verlust des Bewusstseins für den eigenen Wert und Scham aufgrund einiger Schwächen.
Vielleicht gibt es einen Grund, warum die Muttergottes möchte, dass wir heute stolz sind? Vielleicht möchte jemand anderes den Stolz in uns auslöschen?
Wie stolz waren unsere christlichen Vorfahren! Sie schämten sich ihres Glaubens nicht. Sie wussten, wer sie waren und waren bereit, dies vor allen zu bezeugen.
Oft werden die Schwächen mancher Christen, insbesondere der Priester, betont, als wollten manche Ideologien den heutigen Christen ein Schuldgefühl und einen Minderwertigkeitskomplex aufzwingen.
Und tatsächlich schämen sich einige Christen im Westen für ihre Zugehörigkeit zur Kirche und verzichten darauf, weil sie nicht zu einer Kirche gehören wollen, die Schwächen an sich hat.
Schauen wir, wie sehr uns die Mutter ermutigt, mit dem Ruf, stolz zu sein! Wie sehr sie unseren Geist hebt! Wie sehr sie uns heilt!
O, danke, Mutter, dass du uns nicht wegen unserer Schwächen aufgegeben hast! Danke, dass du trotz all unserer Sünden und Unvollkommenheiten immer noch zu uns sagst, dass du uns auserwählt hast und dass du auf uns zählst bei deinen Plänen, Frieden auf der ganzen Welt zu verbreiten!
Danke, dass du dich unserer nicht schämst, sondern öffentlich sagst und betonst, dass wir deine Kinder sind!
Werden wir uns der Mutter schämen? Werden wir uns schämen, ihre Kinder zu sein? Werden wir sie verleugnen? Vor wem soll man sich schämen? Für wen und warum sollte man sie verleugnen?
- „und ich führe euch zu Ihm, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist...“
Manche Christen haben keine oder keine gute Beziehung zu Maria.
Aus dem Grund: Weil Jesus der Einzige ist, der wichtig ist, d. h. weil Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Wie schade, dass sie so denken! Denn Maria sagt uns auch in dieser Botschaft deutlich, was ihre einzige Aufgabe und Rolle ist: uns zu Jesus zu führen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist!
Wenn Gott eine Mutter brauchte und wenn Jesus sie uns (Johannes...) vom Kreuz her anvertraute und als unsere Mutter gab, dann brauchen auch wir eine Mutter auf dem Weg zu Gott. Jesus würde sagen: „Wer Ohren hat, der höre.“ Selig sind diejenigen, die das verstehen!
„Ich führe euch zu Ihm.“
Maria tut, was der Wunsch Jesu ist: „Kommt zu mir!“ Das erinnert uns an die Schule Jesu, in der es mehrere Schritte gibt.
Der erste Schritt ist das Gebet: zu Jesus kommen; zur Eucharistie kommen; das Evangelium lesen; Jesus anbeten; vor dem Kreuz beten...
Das Gebet, „zu Jesus zu kommen", ist heute von entscheidender Bedeutung, denn viele Christen kommen nicht zu Jesus, nehmen nicht an der Eucharistie teil...
Wenn sie nicht zu Jesus kommen, entfernen sie sich von Ihm und vergessen Ihn. Und noch etwas: Sie bleiben allein, nur mit ihrer eigenen Kraft, nur in ihrem Verstand, nur in der Menschenliebe, nur in ihrem Sehen... Oder sie gehen zu anderen; dienen anderen Göttern...
Der zweite Schritt führt uns tiefer: „Lernt von mir!“ Zu lernen, Jesus kennenzulernen, Seine Worte, Sein Herz. Indem wir die Evangelien lesen, die Eucharistie feiern, Jesus anbeten, vor dem Kreuz beten, lernen wir Jesus kennen, Sein Herz, Seine Liebe.
Der dritte Schritt ist die Wandlung: Dem Heiligen Geist zu erlauben, unsere Herzen so zu verwandeln, dass sie dem Herzen Jesu ähneln. Deshalb ist es wichtig, zum Heiligen Geist zu beten: Heiliger Geist, verwandle mein Herz ... Lass mein Herz wie das Herz Jesu werden ... Lasst uns in unseren Herzen wiederholen: Jesus, bilde mein Herz nach Deinem Herzen ...
- „und ich bin mit euch, damit der Frieden in euch und um euch herum siegt, denn mit diesem Anliegen hat Gott mich zu euch gesandt.“
Die Muttergottes „wiederholt“ noch einmal und sagt uns erneut, dass sie nicht (nur) aus eigenen Willen zu uns gekommen ist, sondern Gottes Auftrag, Gottes Sendung erfüllt. Weiterhin sagt sie uns, welche Rolle sie bei dieser Sendung hat: uns zu helfen, damit der Friede in uns und um uns herum siegt.
„Möge der Friede siegen“ – das bedeutet, dass es sich um einen Kampf handelt. Die Muttergottes sieht die Situation in der Welt: Der Kampf ist zwischen Gut und Böse. Wer und was wird in uns und um uns herum siegen: Frieden oder Unruhe? Gut oder Böse?
Unterscheiden wir zwischen zwei Sachen: Frieden in uns und Frieden um uns herum. Indem sie uns in ihrer Schule unterrichtet, möchte die Muttergottes uns helfen, damit in uns der Frieden siegt, und sie ruft uns dazu, ihr zu helfen, damit Frieden um uns herum und in anderen siegt. Erinnern wir uns an ihren Ruf:
„...seid meine ausgestreckten Hände des Friedens zu den Menschen...“
Damit kommen wir zum vierten Schritt in der Schule Jesu und der Muttergottes: Geht zu anderen! Jesus sendet Jünger, um das, was sie von Ihm erhalten und gelernt haben, an andere weiterzugeben und so das Reich Gottes auf der ganzen Welt zu verbreiten.
Das Gleiche möchte die Muttergottes durch uns: dass wir, die wir in ihrer Schule gelernt haben, wie der Frieden in uns siegt, anderen (um uns herum) helfen, damit Frieden in ihren Herzen und in den Familien siegen kann.
Sollen wir „Ja“ zur Mutter sagen? Und es nicht nur sagen, sondern anfangen, zu handeln. Oder werden wir sie vergessen und aufgrund unserer schwachen Liebe oder aufgrund des Mangels an Liebe in uns, die Liebe verraten?
Um eine solche Lebenschance, die uns die Mutter bietet – die „meine lieben Kinder“ sagt – nicht zu verpassen, sollten wir jetzt sagen: „Ich möchte das, was du möchtest, meine liebe Mutter Maria!“
Das Deutschsprachige Informationszentrum für Medjugorje dankt P. Marinko Šakota OFM für seine Betrachtung, die uns helfen soll, die Botschaften der Gottesmutter zu leben.