"Liebe Kinder! Ich rufe euch in dieser Zeit zum Gebet, zum Fasten und zum Verzicht auf, damit ihr im Glauben stärker seid. Dies ist die Zeit des Erwachens und des Gebärens; so wie die Natur, die sich hingibt, denkt auch ihr, meine lieben Kinder, wie viel ihr empfangen habt. Seid frohe Träger des Friedens und der Liebe, damit es euch wohl ergehe auf Erden. Sehnt euch nach dem Himmel, und im Himmel gibt es weder Trauer noch Hass. Deshalb, meine lieben Kinder, entscheidet euch von neuem zur Umkehr und möge die Heiligkeit in eurem Leben die Herrschaft übernehmen. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!"
Monats Botschaft vom 25.01.2021 , an Seherin Marija Pavlovic-Lunetti
Betrachtung von P. Donat Kestel ofm:
„Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue.“ (Ps. 91, 1-2). Jeden Tag werden wir erneut herausgefordert, wir müssen Entscheidungen treffen. Leitbilder leiten uns und bestimmen weitgehend unsere Gesinnung, wirken sich aus in unseren Willensentscheidungen. In ihrer Botschaft ruft uns die Gospa auf, dass wir uns in unserem Leben, in unserem Alltag, durch die drei göttlichen Tugenden, Glaube Hoffnung und Liebe leiten und bestimmen lassen. Hilfsmittel dazu sind Gebet, Fasten und Verzicht; sie sind geeignet unseren Glauben zu vermehren und zu stärken. Jeden Tag aufs neue sollen sich unsere Hinwendung, unsere Sehnsucht, unser ganzes Suchen vom Willen Gottes leiten und lenken lassen, so wie wir im Vater-Unser beten. “Dein Wille geschehe im Himmel so wie auf Erden“ „Dies ist die Zeit des Erwachsens und des Gebärens“. Während unseres ganzen Lebens gilt es, den Gesetzen der Natur gemäß, zu wachsen, zu reifen, sich weiter zu entwickeln und in uns gute Früchte reifen zu lassen. Vorbild dazu bietet die Natur. Die Grundfrage unseres Lebens lautet: Wozu bin ich auf Erden? Welchen Sinn hat mein Leben, mein Werden und Vergehen? Raum und Zeit sind uns vorgegeben, Licht, Luft Sonnenschein und Regen sind Vorgaben in unserem Dasein. Wie dankbar sind wir für diese für uns so selbst-verständlichen Gaben? „Denkt auch ihr, meine lieben Kinder, wie viel ihr empfangen habt“ und tagtäglich neu, ohne dabei viel nachzudenken täglich in Empfang nehmt. „Seid frohe Träger des Friedens und der Liebe, damit es euch wohl ergehe auf Erden.“ Schon auf Erden sollen wir all diese vom Schöpfer des Himmels und der Erde angebotenen Güter dankbar annehmen, uns darüber freuen, sie in Frieden und Liebe gebrauchen. Auf uns wartet aber noch ein weitere Überraschung: das ewige Leben, die Vollendung unseres Dasein im Himmel. „Sehnt euch nach dem Himmel“ Für wie viele Menschen ist und wurde das irdische Leben zu einem Jammertal, wie viel Ärger, Hass und Leid begleiten das alltägliche Leben, wie viele Menschen fragen sich nach dem „Warum“, warum gerade ich, warum geschieht mir all das? Wozu all dieses Leid, Trauer und Schmerz? Ohne den Glauben an ein jenseitiges Leben muss vielen das Dasein sinnlos erscheinen. Maria gibt uns allen daher den Rat: „Sehnt euch nach dem Himmel !“ Der Bruder des Jakobus, der heilige Judas, bekräftigt diesen Hinweis in seinem Brief: “Ihr aber, liebe Brüder, gründet euch auf euren hochheiligen Glauben und baut darauf weiter, betet in der Kraft des Heiligen Geistes. Haltet fest an der Liebe Gottes und wartet auf das Erbarmen Jesu Christi, unseres Herrn, der euch das ewige Leben schenkt.“ (Jud 20-21) Leider hindern uns oft die einmal gemachten Lebensentscheidungen, die eigenen getroffenen Überzeugungen daran Rückschau zu halten, dankbar einzugestehen, wie viel wir im Leben schon empfangen haben; wie vieles wir als selbstverständlich ansehen. Dieses Denken und Empfinden kann oft zu einem großen Hindernis werden auf unseren Weg Gott näher zu kommen. Unsere Entscheidungen, Unterlassungen, Leidenschaften, Gewohnheiten und Einstellungen können uns davon abhalten das ewige Heil nicht im Auge zu behalten, uns von der Liebe, der Fürsorge, vom Erbarmen Gottes abzuwenden. Daher der so oft wiederholte Aufruf der Gospa: „Entscheidet euch von neuem zur Umkehr.“ Auch darin kann und soll uns die Natur einen Hinweise geben: die Früchte allmählich reifen zu lassen. Unser Lebensplan steht nicht ein für allemal fest, die Entscheidung zur Umkehr muss deshalb immer wieder erneuert werden. Die beste Grundlage auf der wir unser Leben aufbauen können und sollen, unser Vorbild, das uns belebt und hilft, die Orientierung zu gewährleisten, ist und bleibt Jesus, unser Herr, der uns dazu ermutigt: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ (Mt 11,29) Es ist und bleibt Jesus, der uns den Weg zum Vater öffnet, uns durch seine Lehre und sein Beispiel erleuchtet, der uns Vergebung und Verzeihung unserer Sünden schenkt, der für uns „Weg, Wahrheit und Leben“ bedeutet. Danke Gospa, für Deine Lehren, für die Stärkung unseres Glaubens und unserer Hoffnung. Hilf uns auf unserem Weg zur Heiligung und zur Vollendung unseres Lebens im Reiche Gottes.
Das Deutschsprachige Informationszentrum für Medjugorje dankt P. Donat Kestel ofm für die Bereitstellung.
Gedanken zur Botschaft von Pastor Gereon Beese, Bistum Münster:
Bis zum Aschermittwoch sind es noch drei Wochen, doch die Botschaft von heute Abend ist schon sehr geprägt von den heiligen vierzig Tagen der Vorbereitung auf Ostern. Von Fasten, Verzicht und Umkehr ist die Rede. Doch ist uns durchaus bewusst, dass wir auch jetzt schon in einer Zeit des Verzichts leben. Viele von uns müssen auf geliebte Gewohnheiten verzichten: im Gottesdienst auf Nähe, Feierlichkeit und Gesang, in der Freizeit auf gemütliche Treffen, gemeinsames Tun, Sport, Musik und Karneval, Kino und Essengehen und vieles mehr. In der Arbeit ist einigen durch Schließungen die Grundlage weggenommen und der Alltag wird erschwert durch Home-Office und Kinderbetreuung. Auch diesen „Verzicht“ auf Gewohntes und Angenehmes dürfen wir vor Gott bringen. Und vielleicht kann diese Entbehrung Anlass sein, uns zu besinnen, was Mittelpunkt und Sinn unseres Lebens ist. Am letzten Sonntag haben wir noch darüber nachgedacht, was die Umkehr-Predigt des Jona in Ninive für uns bedeutet. Etwas geheimnisvoll spricht Maria dann von der Zeit des Erwachens und Gebärens und der Natur, die sich hingibt und uns anregt für Empfangenes zu danken. Ob dies schon Vorfrühlingsgedanken sind oder mehr eine geistliche Beschreibung unseres Daseins, bleibt unserer Deutung überlassen. Auf jeden Fall muss sich die Natur der Sonne hingeben, damit sie aus der Winterstarre zum Leben erwachen kann, und auch wir brauchen die Wärme des Glaubens und der Nähe Christi, damit wir neu erblühen können im Sinne des Evangeliums. Im Johannesevangelium hören wir von einem nächtlichen Gespräch Jesu mit Nikodemus: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen (Joh 3,5). Um diese Geburt aus der Taufe geht es, wenn Maria heute von der Zeit des Gebärens spricht. In der Taufe empfangen wir das Licht Christi und werden so zu Trägern des Friedens und der Liebe. Ausdrücklich ergänzt die Gospa: …damit es euch wohl ergehe auf Erden. Das ist fast wörtlich eine Formulierung aus dem Epheserbrief (Eph 6,3), wo es um das respektvolle und friedliche Zusammenleben in der Familie geht. Wieviel durften wir empfangen von unseren Eltern und Geschwistern, von Glaubenszeugen und unseren Wegbegleitern. Hier knüpft die Sehnsucht nach dem Himmel an, denn gerade da, wo ich auf Irdisches verzichte, wird mir deutlich, was wirklich bleibt. Maria will uns nicht vertrösten auf den Himmel, wo es weder Trauer noch Hass gibt. Sie möchte, dass wir spüren, dass der Himmel jetzt schon über uns aufgeht und unser Leben leitet und erfüllt.
Das Deutschsprachige Informationszentrum für Medjugorje dankt Pastor Gereon Beese für die Bereitstellung.