"Liebe Kinder! Ich rufe euch auf, großzügig in Entsagung, Fasten und Gebet für all jene zu sein, die in Versuchung sind, aber eure Brüder und Schwestern sind. In besonderer Weise bitte ich euch, dass ihr für Priester und alle Geweihten betet, dass sie Jesus noch glühender lieben, dass der Heilige Geist ihre Herzen mit Freude erfülle, dass sie den Himmel und die himmlischen Geheimnisse bezeugen. Viele Seelen sind in der Sünde, denn es gibt jene nicht, die sich opfern und für ihre Bekehrung beten. Ich bin bei euch und bete für euch, dass eure Herzen mit Freude erfüllt sein werden. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."
Monats Botschaft vom 25.09.2017 , an Seherin Marija Pavlovic-Lunetti
“Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat… Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.“ (1 Joh.4,10-11) Weil Gott uns zuerst geliebt hat, deshalb bekommen wir Menschen die Möglichkeit und die Aufforderung Gott wieder zu lieben und dürfen mit dankbarem Herzen sprechen: „Vater unser“. Die Gospa erinnert uns diesmal daran, vor Gott sind wir eine große Menschheitsfamilie, Brüder und Schwestern. Beim Erntedankfest werden wir auf die Großzügigkeit Gottes verwiesen, dass er, der Schöpfer aller Dinge, seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute, über Gerechte und Ungerechte. (vgl. Mt. 5, 45). Letztlich verdanken wir Gott alles: unsere Existenz, unser Leben, Leib und Seele, und nicht zuletzt das ganze Universum „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde… Lasst uns den Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich.“ (Gen 1,1;26) Jeder Mensch trägt also das Bild Gottes in seinem Dasein, in seinem Herzen. Dieses Füreinander-Dasein ist diesmal das Herzensanliegen der Gospa. „Ich rufe euch auf, großzügig in Entsagung, Fasten und Gebet für all jene zu sein, die in Versuchung sind, aber eure Brüder und Schwestern sind.“ Zu den großen Versuchungen unserer Tage gehört die Undankbarkeit, die Gottesferne. Schon der Prophet Jesaias klagt: „Dieses Volk ehrt mich nur mit den Lippen, ihr Herz ist weit weg von mir.“ (vgl. Jes. 28,13). Wie viele Menschen leben heute gedankenlos in den Tag hinein, nehmen Vieles als selbstverständlich hin ohne den Schöpfer aller Dinge zu ehren, ihm zu danken, zu loben. Darum ist es notwendig, dass immer wieder Menschen berufen werden, Priester und Gottgeweihte, die beauftragt sind „dass sie den Himmel und die himmlischen Dinge bezeugen.“ Die Anbetung Gottes, die Dankbarkeit ihm gegenüber, beginnt mit dem Staunen: „Wie groß sind deine Werke, Herr. Dein Wort rief sie ins Sein“. (GL 837) Gott ist es aber auch, der Menschen beruft, denen er sich in besonderer Weise offenbart. Propheten, Priester, Gottgeweihte: „In besonderer Weise bitte ich euch, dass ihr für Priester und Gottgeweihte betet…“ Im Alten Testament, auf dem Berge Horeb, im Sinaigebirge, schließt Gott mit dem Propheten Moses einen ersten Bund. Für David, seinen Auserwählten, wird der Berg Zion, zu einer besonderen Anbetungsstätte für den Gott Zebaoth. Er setzt ihn als König ein und verheißt ihm, sein Königreich werde niemals untergehen. Im Magnifikat greift Maria dankbar und prophetisch diese Verheißung auf: “Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter… Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht, über alle, die ihn fürchten.“ (Lk 1, 48; 50) Jesus, der Mittler des Neuen Bundes, erfüllt die Verheißungen des Alten Bundes. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis. Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“ (Lk. 22,19-20) Durch ihn, mit ihm und in ihm, unserem Herrn, überschreiten die vielen Priester die sichtbare Welt hin zur unsichtbaren, wenn sie Jesu Bitte erfüllen: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Indem sie Jesus „noch glühender lieben, dass der Heilige Geist ihre Herzen mit Freude erfülle“, gelangen sie aus dieser vergänglichen Welt schon in die Sphäre der unvergänglichen Welt. „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brote isst, wird in Ewigkeit leben.“ (Joh. 6, 51) In der Nachfolge Jesu, im Feiern seines Gedächtnisses, sollen die Priester und die gottgeweihten Seelen, „den Himmel und die himmlischen Geheimnisse bezeugen.“ Wie oft suchte Jesus die Stille auf, die Einsamkeit, um mit Gott, seinem Vater, Zwiesprache zu halten. Auf dem Berge Tabor zeigte er sich zweien seiner Jünger in seiner Lichtgestalt, um sie auf die kommenden Geschehnisse vorzubereiten: Leiden und Sterben auf dem Berge Golgotha, um als Sühne für die unermesslichen Sünden der ganzen Menschheit zu leiden, zu sterben, sich aufzuopfern: „Vater in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46) Die Gospa bittet darum, dass wir mit Jesus für die Bekehrung der Sünder bitten, dass wir bewusst Opfer bringen, damit die Sünder zur Einsicht, zur Umkehr gelangen. Danke Gospa für Deinen immer wieder neuen Aufruf, danke für Deine Begegnung. Hilf uns, dass auch wir großzügig Antwort geben auf Deine Bitten und Aufforderungen.
P. Donat Kestel ofm