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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 696. Kapitel, Band XII, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta
Jesus auf dem Tabor – Abschnitt I

Alle Apostel und alle Hirtenjünger, auch Jonatan, den Chuza aus dem Dienst entlassen hat, sind da. Margziam, Manaen, viele Jünger von den Zweiundsiebzig und noch viele andere sind da. Sie befinden sich im Schatten der Bäume, die mit ihrem dichten Laub Licht und Hitze mildern. Sie sind nicht oben auf dem Gipfel, wo die Verklärung stattgefunden hat, sondern auf halber Höhe, dort, wo ein Eichenwäldchen den Gipfel zu verbergen und die Hänge des Berges mit seinen mächtigen Wurzeln zu halten scheint. Fast alle sind angesichts der Tageszeit, der Untätigkeit und des langen Wartens schläfrig. Doch es genügt der Ruf eines Knaben – ich weiß nicht, wer es ist, denn ich kann ihn von meinem Standort aus nicht sehen – und alle stehen, einem Impuls folgend, plötzlich auf, um sich dann wieder mit dem Gesicht ins Gras zu werfen. 

„Der Friede sei mit euch allen. Hier bin ich unter euch. Der Friede sei mit euch. Der Friede sei mit euch.“ Jesus geht segnend durch die Reihen. Viele weinen, andere lächeln selig. Aber alle fühlen einen wunderbaren Frieden. Jesus bleibt stehen, wo die Apostel und die Hirten mit Margziam, Manaen, Stephanus, Nikolaus, Johannes von Ephesus, Hermas und einigen anderen der getreuesten Jünger, an deren Namen ich mich nicht erinnere, eine kompakte Gruppe bilden. Ich sehe den Mann aus Chorazin, der darauf verzichtet hat, seinen Vater zu begraben, um Jesus zu folgen, und einen anderen, den ich schon mehrmals gesehen habe. Jesus nimmt den Kopf des Margziam, der ihn weinend ansieht, in seine Hände, küsst ihn auf die Stirn und drückt ihn dann an sein Herz. Dann wendet er sich den anderen zu und sagt:

„Viele und wenige. Wo sind die übrigen? Ich weiß, dass meine treuen Jünger sehr zahlreich sind. Warum also sind hier von den vielen kaum fünfhundert Personen zusammengekommen, abgesehen von den Kindern des einen oder anderen unter euch?“ Petrus, der bisher im Gras gekniet ist, steht auf und spricht für alle: 

„Herr, zwischen dem dreizehnten und dem zwanzigsten Tag nach deinem Tod sind viele aus vielen Städten Palästinas hierhergekommen und haben gesagt, dass du bei ihnen warst. So sind viele von uns mit diesem oder jenem gegangen, um dich früher zu sehen. Einige sind gerade erst aufgebrochen. Die gekommen sind, haben gesagt, dass sie dich an verschiedenen Orten gesehen und mit dir gesprochen haben, und was am meisten verwundert, alle haben gesagt, dass sie dich am zwölften Tag nach deinem Tod gesehen haben. Wir hielten dies für einen Betrug eines jener falschen Propheten, von denen du gesagt hast, dass sie kommen würden, um die Auserwählten zu täuschen. Du hast im Ölgarten davon gesprochen, am Abend vor ... vor ... “ Petrus neigt das Haupt und schweigt, überwältigt von Schmerz bei dieser Erinnerung. Zwei Tränen, gefolgt von weiteren, fließen in seinen Bart und fallen zu Boden ... Jesus legt ihm die Rechte auf die Schulter, und Petrus erschauert bei dieser Berührung, und da er nicht wagt, diese Hand mit der seinen zu berühren, wendet er das Haupt, um die anbetungswürdige Hand mit der Wange zu liebkosen und sie zu küssen. Jakobus des Alphäus setzt seinen Bericht fort: 

„Und wir haben den Leuten abgeraten, an diese Erscheinungen zu glauben, denen, die aufbrechen wollten zum großen Meer oder nach Bozra, Cäsarea Philippi, Pella und Kedes, zum Berg bei Jericho und in die Ebene, die Ebene von Jesreel beispielsweise, zum Großen Hermon, nach Bet-Horon und Bet-Schemesch und zu anderen Orten, die keinen Namen haben, weil es einsam gelegene Häuser in der Ebene bei Jafia oder Gilead sind. Die Nachrichten waren zu ungewiss. Einige sagten: ‚Wir haben ihn gesehen und gehört.‘ Andere ließen uns sagen, dass sie dich gesehen und sogar mit dir gegessen hatten. Ja, wir wollten sie zurückhalten, weil wir glaubten, es könne sich um Fallen unserer Gegner handeln oder auch um Phantasien von Gerechten, die so viel an dich denken, dass sie dich schließlich sehen, wo du nicht bist. Aber die Leute sind trotzdem aufgebrochen. Die einen dahin, die anderen dorthin. Und so sind wir auf weniger als ein Drittel zusammengeschmolzen.“

„Ihr habt recht gehabt, darauf zu bestehen, dass sie bleiben. Nicht, weil ich nicht wirklich an den Orten gewesen wäre, die die hierher Gekommenen euch genannt haben, sondern weil ich befohlen hatte, hier zu bleiben und mich, vereint im Gebet, zu erwarten. Und weil ich will, dass meine Worte Gehorsam finden, vor allem bei denen, die meine Diener sind. Wenn schon die Diener anfangen, ungehorsam zu sein, was sollen dann die Gläubigen tun? 

Hört gut zu, alle die ihr hier seid. Denkt daran, dass ein Organismus, um gesund und funktionstüchtig zu bleiben, eine Hierarchie braucht, also einen, der befiehlt, andere, die Befehle weitergeben, und wieder andere, die gehorchen. So ist es am Hof der Könige, und so ist es bei den Religionen; bei unserer hebräischen und bei allen anderen, so unrein sie auch sein mögen. Es gibt immer ein Oberhaupt, es gibt seine Amtsträger, die Diener dieser Amtsträger und endlich die Gläubigen. Ein Oberhirte kann nicht allein wirken. Und auch ein König kann allein nichts tun. Und dabei sind deren Anordnungen nur Dinge, die ausschließlich irdische Angelegenheiten oder Formalitäten des Kults betreffen ... Ja. Auch in der mosaischen Religion sind leider nur noch die Formalitäten des Kults geblieben, die weiterhin ablaufende Bewegung eines Triebwerks, das immer noch dieselben Handlungen ausführt, auch nun, da der Geist dieser Handlungen tot ist. Für immer tot. Der göttliche Geist und Antrieb, der diesen Riten Wert verlieh, hat sich aus ihrer Mitte entfernt. Und so sind diese Riten nur leere Gesten, sonst nichts. Gesten, die jeder Komödiant auf der Bühne eines Theaters nachmachen könnte. Wehe, wenn eine Religion stirbt und die wahre, lebendige Kraft zur lärmenden, äußerlichen Pantomime wird, zu einer sinnentleerten Pantomime vor einem gemalten Hintergrund und in prunkvollen Gewändern, zur mechanischen Bewegung von Maschinen, die gewisse vorgeschriebene Handlungen ausführen, so wie ein Schlüssel eine Feder bewegt, wobei weder Schlüssel noch Feder sich dessen bewusst sind, was sie tun. Wehe! Denkt darüber nach! Vergesst dies nie und sagt es euren Nachfolgern, damit diese Wahrheit durch alle Jahrhunderte bekannt bleibt. 

Das Herabfallen eines Planeten müsst ihr weniger fürchten als den Niedergang der Religion. Blieben keine Sterne und Planeten mehr am Himmel, so wäre dies für die Völker ein geringeres Übel, als wenn sie ohne wahre Religion leben müssten. Gottes mächtige Vorsehung würde für die menschlichen Bedürfnisse sorgen, denn alles kann Gott für jene, die auf dem Weg der Weisheit oder auf dem Weg, den ihre Unwissenheit kennt, aufrichtigen Herzens die Gottheit suchen und lieben. Aber wenn der Tag käme, an dem die Menschen Gott nicht mehr lieben, weil die Priester aller Religionen diese zu einer leeren Pantomime gemacht haben und als erste nicht mehr an die Religion glauben, dann wehe der Erde! 

Nun, wenn ich das sogar für jene Religionen sage, die unrein sind – einige von ihnen leiten sich her aus teilweisen Offenbarungen an einen Weisen, andere aus dem natürlichen Bedürfnis des Menschen, sich einen Glauben zu schaffen, um der Seele durch die Liebe zu einem Gott Nahrung zu geben; denn dieses Bedürfnis ist der stärkste Trieb des Menschen, der immerwährende Zustand der Suche nach dem, der ist; und der Geist will ihn, auch wenn der stolze Verstand jeglichem Gott die Ehre verweigert, auch wenn der Mensch in Verkennung seiner Seele diesem seinem innersten Bedürfnis keinen Namen zu geben vermag – was soll ich dann sagen von der Religion, die ich euch gegeben habe und die meinen Namen trägt, zu deren Oberhirten und Priestern ich euch eingesetzt habe und deren Verbreitung auf der ganzen Welt ich euch gebiete? 

Von dieser einen, wahren und vollkommenen Religion, die sich auf meine, des Meisters, unveränderliche Lehre gründet und vervollständigt werden wird durch die immerwährende Unterweisung dessen, der kommen wird: des Heiligen Geistes, des heiligsten Führers meiner Oberhirten und jener, die ihnen helfen werden, der Häupter zweiten Ranges in den Kirchen der verschiedenen Gegenden, in denen mein Wort sich durchsetzen wird. Diese Kirchen werden, obwohl verschieden an Zahl, doch nicht verschiedener Denkungsart sein; sie werden vielmehr eins sein mit der Kirche, und aus ihren einzelnen Teilen wird der große, immer größere Bau gefügt sein, der große, neue Tempel, dessen Hallen bis an die Grenzen der Erde reichen werden. Nicht verschieden im Denken, nicht gegensätzlich, sondern einig und brüderlich zueinander, alle dem Oberhaupt der Kirche, Petrus und seinen Nachfolgern untertan, bis ans Ende der Zeiten. 

Und jene, die sich aus welchem Grund auch immer von der Mutterkirche trennen, werden abgetrennte Glieder sein und das mystische Blut, die Gnade, die von mir, dem göttlichen Oberhaupt der Kirche, kommt, wird sie nicht mehr nähren. Gleich verlorenen Söhnen, die aus eigenem Willen das Vaterhaus verlassen haben, werden sie in ihrem vergänglichen Reichtum und in ständigem und immer größerem Elend durch zu schwere Speisen und Weine den Intellekt ihres Geistes abstumpfen und dann dahinsiechen und die bitteren Eicheln der unreinen Tiere essen, bis sie mit zerknirschtem Herzen ins Vaterhaus zurückkehren und sagen: ‚Wir haben gesündigt. Vater, verzeih uns und öffne uns die Tür deines Hauses.‘ Und wenn dann ein Glied einer getrennten Kirche oder eine ganze getrennte Kirche zurückkehren sollte – oh, wäre es doch so, aber wann, wo werde ich genügend Nachahmer finden, die imstande sind, unter Einsatz des eigenen Lebens diese ganzen Kirchen zu erlösen, damit ein Schafstall und ein Hirte sei, wieder sei, so wie ich es brennend wünsche – wenn also ein einzelner oder die ganze Gruppe zurückkehrt, dann öffnet ihnen die Türen. 

Seid väterlich. Denkt daran, dass ihr alle, jeder einzelne, eine oder mehrere Stunden lang, vielleicht sogar jahrelang verlorene und der Begehrlichkeit verfallene Söhne gewesen seid. Seid also nicht hart zu denen, die reuig zurückkehren. Denkt daran! Denkt daran! Viele von euch sind heute vor zweiundzwanzig Tagen geflohen. Habt ihr durch diese Flucht nicht eurer Liebe zu mir abgeschworen? So wie ich euch wieder aufgenommen habe, sobald ihr reuig zu mir zurückgekehrt seid, so sollt auch ihr handeln. Alles, was ich getan habe, sollt ihr tun. Dies ist mein Befehl. Ihr habt drei Jahre lang mit mir gelebt. Ihr kennt meine Werke und meine Gedanken. Wenn ihr euch in Zukunft vor eine Entscheidung gestellt seht, dann denkt an die Zeit, die ihr mit mir verbracht habt, und verhaltet euch so, wie ich mich verhalten habe. Dann werdet ihr niemals fehlgehen. Ich bin das lebendige und vollkommene Beispiel für euer Handeln. 

Und vergesst nicht, dass ich mich nicht einmal Judas von Kerijot versagt habe ... Der Priester muss mit allen Mitteln zu retten suchen. Und unter den Mitteln zur Rettung soll immer die Liebe vorherrschen. Denkt daran, dass mir die Untat des Judas nicht unbekannt war ... Aber ich habe jede Abneigung überwunden und den Elenden ebenso behandelt, wie ich Johannes behandelt habe. Euch ... euch wird oft die Bitterkeit erspart bleiben, erkennen zu müssen, dass ihr euch umsonst bemüht, einen geliebten Jünger zu retten. Und so werdet ihr unermüdlich arbeiten können, ohne die Entmutigung, der man anheimfällt, wenn man weiß, dass alles vergeblich ist ... Man muss auch dann noch arbeiten ... immer ... bis alles erfüllt ist ... “

„Aber du leidest ja, Herr!? - Oh, ich habe nicht geglaubt, dass du jetzt noch leiden kannst! Du leidest immer noch wegen Judas! Vergiss ihn, Herr!“, ruft Johannes aus, der keinen Augenblick den Blick von seinem Herrn abwendet. Jesus öffnet seine Arme, die übliche Geste ergebener Bestätigung einer schmerzlichen Tatsache, und sagt: 

„So ist es ... Judas war und ist der größte Schmerz im Meer meiner Schmerzen. Er ist der bleibende Schmerz ... Die anderen Schmerzen waren beendet am Ende des Opfers. Aber dieser Schmerz bleibt. Ich habe ihn geliebt. Ich habe mich selbst verzehrt in dem Bemühen, ihn zu retten ... Ich konnte die Tore der Vorhölle öffnen, um die Gerechten herauszuführen, und die Tore des Fegefeuers, um die armen Seelen zu befreien. Doch der Ort des Schreckens blieb verschlossen über ihm. Für ihn war mein Sterben vergebens.“ 

„Leide nicht! Leide nicht! Mein glorreicher Herr! Dir gebührt Ehre und Freude. Du hast deinen Schmerz vollendet“, bettelt wiederum Johannes. 
„Wahrlich, niemand hätte geglaubt, dass er immer noch leiden kann“, sagen alle erstaunt und betroffen und flüstern miteinander.

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
Zur Buchbestellung

Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.