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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Die Geschichte vom König mit den leeren Händen:

Eine Weihnachtsgeschichte

Dass wir mit allem zu Gott kommen können, zeigt diese wunderschöne Weihnachtsgeschichte. Er ist es, der an Weihnachten unsere leeren Hände füllen möchte.

In einer Gemeinde sollte, wie jedes Jahr am Heiligen Abend, ein Krippenspiel stattfinden. Diesmal
hatten junge Leute das Krippenspiel selbst geschrieben und wirklich an alles gedacht. Auch an Ochs
und Esel, ja, sogar an das Stroh. Bei der Generalprobe ging einiges ziemlich schief: Kaum einer hatte
seinen Text im Kopf, die Kulisse war noch kolossal unfertig, und was das Schlimmste war: Die drei
Könige hatte man schlichtweg vergessen und diese so wichtigen Rollen überhaupt nicht besetzt. Da
man sie aber irgendwie doch für unentbehrlich hielt, schlug jemand vor, in der Gemeinde zu erfragen,
wer spontan bereit wäre, König zu sein. Es müsse ja kein Text auswendig gelernt werden, es würde genügen, wenn die drei ein Geschenk mitbrächten und das an der Krippe ablegten. Gesagt, getan. Und so war es wieder einmal ganz plötzlich Weihnachten und der Heilige Abend gekommen. Die Kirche war voll, die Leute gespannt und die Schauspieler aufgeregt. Das Krippenspiel begann, und es lief wunderbar, niemand blieb hängen, und wenn doch mal einer ins Stottern kam, war es genau an der
richtigen Stelle und passte wunderbar zur Weihnachtsgeschichte.

Ein Zeichen des Dankes
Dann kam die letzte Szene: Auftritt der drei Könige, die “last Minute” zu dieser Ehre gekommen waren. Ungeprobt traten sie auf, ganz “live”, wie es eben im Leben ist. Der erste König war ein Mann, Mitte
vierzig vielleicht, oder auch schon älter. Er hatte eine Krücke dabei, brauchte sie aber offenbar nicht. Alle schauten gespannt und spitzten die Ohren, als er die Krücke vor der Krippe ablegte und sagte: „Ich hatte in diesem Jahr einen Autounfall. Ich lag lange im Krankenhaus. Niemand konnte mir sagen, ob ich je wieder laufen kann. Jeder kleine Fortschritt war für mich ein Geschenk. Diese Zeit hat mein Leben verändert. Ich bin aufmerksamer und dank barer geworden. Es gibt für mich nichts Kleines und Selbstverständliches mehr, aufstehen am Morgen, sitzen, gehen und stehen, dabei sein. - Alles ist wunderbar, alles ein Geschenk. Ich lege diese Krücke vor die Krippe als Zeichen meines Dankes
für den, der mich wieder auf die Beine gebracht hat!“

Ich schenke Dir mein ‘Ja’
Es war in der Kirche sehr still geworden, als der zweite König, diesmal eine Mutter von zwei Kindern, nach vorne trat. Sie sagte: „Ich schenke Dir etwas, was man nicht kaufen, nicht sehen und nicht einpacken kann, und was mir heute doch das Wertvollste ist: Ich schenke Dir mein ‘Ja’, mein
Einverständnis zu meinem Leben, wie es geworden ist, so wie Du es bis heute geführt hast, auch wenn ich zwischendurch oftmals nicht mehr glauben konnte, dass Du wirklich einen Plan für mich hast. Ich
schenke Dir mein ‘Ja’ zu meinem Leben und allem, was dazu gehört: meine Schwächen und Stärken, meine Ängste und meine Sehnsucht, die Menschen, die zu mir gehören, auch mein ‘Ja’ zu meinem Zweifel und zu meinem Glauben. Ich schenke Dir mein ‘Ja’ zu Dir, Heiland der Welt!“

Ich gebe Dir meine leeren Hände
Jetzt trat der dritte König vor. Ein junger Mann mit abenteuerlicher Frisur, top gekleidet, gut gestylt, so, wie er sich auf jeder Party hätte sehen lassen können, und alles hielt den Atem an, als er mit ziemlich lauter Stimme sagte: „Ich bin der König mit den leeren Händen! Ich habe nichts zu bieten. In mir ist
nichts als Unruhe und Angst. Ich sehe nur so aus, als ob ich das Leben meistern kann, hinter der Fassade ist nichts, kein Selbstvertrauen, kein Sinn, keine Hoffnung. Dafür aber viel Enttäuschung, viel Vergebliches, viele Verletzungen auch. Ich bin der König mit den leeren Händen. Ich zweifle an so ziemlich allem, auch an Dir, Kind in der Krippe. Meine Hände sind leer, aber mein Herz ist voll, voller Sehnsucht nach Vergebung, Versöhnung, Geborgenheit und Liebe. Ich bin hier und halte Dir meine leeren Hände hin und bin gespannt, was Du für mich bereit hältst ...“

Gott will uns beschenken...
Tief beeindruckt von diesem unerwarteten Königsauftritt zum guten Schluss, stand jetzt eine merkwürdig bedrückende Sprachlosigkeit im Raum - bis Josef spontan zur Krippe ging, einen Strohhalm herausnahm, ihn dem jungen König in die leeren Hände legte und sagte: „Das Kind in der Krippe ist der Strohhalm, an den du dich klammern kannst!“ Weil alle spürten, dass - so gesehen - alle mehr oder weniger Könige mit leeren Händen waren, trotz voller Taschen und Geschenke, konnte man die Betroffenheit mit Händen greifen. Und so kam es, dass am Ende alle Leute in der Kirche nach vorne zur Krippe gingen und sich einen Strohhalm nahmen. Und da wurde auf einmal deutlich, dass es am Heiligen
Abend ganz und gar keine Schande ist, mit leeren Händen dazustehen, sondern geradezu die Voraussetzung dafür, dass man etwas entgegennehmen, etwas bekommen kann.
Das Kind in der Krippe ist der Strohhalm, an den du dich klammern kannst!

Quelle: Zeitschrift "medjugorje aktuell", Nr. 128.