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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 129. Kapitel, Band II, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta    
Jesus unterweist die Jünger zu Hause

Wieder belehrt Jesus die Seinen, die er in den Schatten eines riesigen Nussbaumes geführt hat. Der Baum beschattet einen großen Teil des Gartens von Maria. Der Tag ist schwül, ein Gewitter hängt in der Luft; vielleicht entfernt sich Jesus deshalb nicht zu weit vom Hause. Maria kommt und geht vom Haus zum Garten, und jedes Mal schaut sie nach Jesus, der im Grase sitzt, an einen Baumstamm gelehnt und von den Jüngern umgeben ist.

Jesus sagt: „Ich habe euch gestern angedeutet, dass ein unkluges Wort von gestern mir heute zu einer Unterweisung dienen werde.
Das will ich lehren:
Ihr denkt gewiss, es sei eine Regel des Handelns, dass nichts, was verborgen ist, es immer bleibt. Entweder ist es Gott, der dafür sorgt, dass die Werke eines seiner Söhne durch seine wunderbaren Zeichen oder durch Worte der Gerechten, die die Verdienste eines Bruders anerkennen, bekannt werden oder aber es ist Satan, der durch den Mund eines Unklugen – ich will nicht mehr sagen – offenbart, was die Guten lieber verschwiegen hätten, um nicht der Lieblosigkeit Raum zu bieten oder er verdreht die Wahrheit derart, dass der Geist verwirrt wird. Somit kommt stets der Augenblick, in dem das Verborgene bekannt wird. Denkt immer daran! Es soll euch vom Schlechten zurückhalten, aber euch nicht hindern, das Gute zu vollbringen.

Wie oft tut jemand etwas aus Güte, aus echter Güte, aber menschlicher Güte. Und da es menschliche Güte, also nicht vollkommene ist, legt er Wert darauf, dass sein Handeln den Menschen bekannt werde; und er dreht und wendet sich, wenn er sieht, dass er unbekannt bleiben könnte; und er überlegt, was zu tun sei, um bekannt zu werden. Nein, Freunde, nicht so sollt ihr handeln! Tut das Gute und bringt es dem ewigen Herrn dar. Oh, er weiß, ob es für euch gut sei, wenn es anderen bekannt würde. Wenn dieses euer gerechtes Tun nichtig, durch eine Anwandlung von Gefallsucht und Stolz wertlos würde, dann hält der Vater es verborgen, um euch im Himmel vor dem ganzen himmlischen Hofe dafür Ehre zu erweisen.

Und wer eine Tat sieht, soll diese nie nach dem äußeren Anschein beurteilen. Beschuldigt nie, denn die Handlungen der Menschen können schlechte Seiten zeigen, aber vielleicht bessere verbergen. Es kann z. B. ein Vater einem faulen und verschwendungssüchtigen Sohne sagen: ‚Geh fort!‘, und es sieht nach Härte und väterlicher Pflichtvergessenheit aus. Doch es ist nicht immer so. Sein ‚Geh fort!‘ ist mit bitteren Tränen gemengt – bitter mehr für den Vater als den Sohn – und es ist begleitet vom Wunsche: ‚Komm zurück, wenn du deine Fehler bereut hast!‘ Es ist auch Gerechtigkeit den anderen Kindern gegenüber, denn es verhindert, dass ein Taugenichts mit seinen Lastern verschwendet, was auch den anderen gehört. Schlecht wäre jedoch, wenn dieses ‚Geh fort!‘ von einem Vater käme, der schuldig ist vor Gott und vor seinen Kindern, weil er in seinem Egoismus sich über Gott erhebt und glaubt, auch ein Recht über die Seele des Kindes zu haben. Nein, die Seele gehört Gott, und selbst Gott beeinträchtigt die Freiheit des Geistes nie, sich zu entscheiden. Die Welt kennt den Unterschied zwischen den beiden Handlungsweisen nicht. Doch welch ein Unterschied! Die erste ist Gerechtigkeit und die zweite sündhaftes Urteilen. Darum verurteilt nie jemand!

Gestern hat Petrus zu Judas gesagt: ‚Wer war dein Lehrer?‘ Sag dies nicht mehr! Keiner soll den anderen darüber anklagen, was er in ihm sieht. Die Lehrer sagen ein und dasselbe Wort für alle Schüler. Wie geschieht es nun, dass zehn Schüler gut und andere zehn schlecht werden? Weil jeder etwas hinzufügt von dem, was er im Herzen hat. Wie kann daher der Lehrer beschuldigt werden, dass er schlecht unterrichtet habe, wenn das von ihm übermittelte Gute von einem überwiegend schlechten Herzen zunichte gemacht wird?
Der erste Faktor des Erfolges liegt in euch selbst. Der Lehrer arbeitet für euer Ich. Wenn ihr jedoch nicht aufnahmefähig für das Gute seid, was kann der Lehrer dann tun? Wer bin ich? Wahrlich, ich sage euch, es gibt keinen Lehrer, der weiser, geduldiger und vollkommener ist als ich. Und doch, auch von einem der Meinen wird man sagen: ‚Welchen Lehrer hat er gehabt?‘

Lasst euch in eurem Urteil nie von persönlichen Beweggründen beeinflussen! Gestern hat Judas, der seine Heimat über alle Maßen liebt, mich der Ungerechtigkeit ihr gegenüber beschuldigt. Oft erliegt der Mensch zu sehr unwägbaren Dingen wie der Vaterlandsliebe oder der Liebe zu einer Idee und wird dadurch von seinem eigentlichen Ziel abgelenkt. Das Ziel ist immer Gott. Alles muss in Gott gesehen, um gut gesehen zu werden. Niemals darf man sich selbst oder anderes über Gott stellen. Und wenn einer wirklich irrt … Oh Petrus, ihr alle! Seid nicht unduldsam! Habt ihr den gleichen Fehler, der euch am anderen abstößt, nicht selbst schon begangen? Seid ihr dessen sicher? Angenommen, ihr habt ihn noch nie begangen, was bleibt euch dann zu tun? Dankt Gott, das ist alles! Und seid wachsam! Sehr wachsam! Fortwährend! Damit ihr nicht morgen den Fehler begeht, den ihr bisher vermieden habt. Seht ihr? Heute ist der Himmel trüb, da Hagelwetter naht. Und wir haben bei einem Blick zum Himmel gesagt: ‚Wir wollen uns nicht zu weit vom Haus entfernen.‘ Wenn wir also mehr oder weniger gefährliche Dinge beurteilen können, die nichts sind gegenüber den Gefahren, die Freundschaft Gottes zu verlieren durch die Sünde: warum wollen wir nicht erkennen, wenn wirklich Gefahr besteht für die Seele?

Seht, da ist meine Mutter! Könntet ihr euch vorstellen, dass eine Neigung zum Bösen in ihr vorhanden sein könnte? Angenommen, dass die Liebe sie drängt, mir zu folgen, wird sie ihr Haus verlassen, wenn meine Liebe es will. Heute früh hatte sie mich erneut gebeten, als sie, meine Lehrerin, sagte: ‚Auch deine Mutter gehört zu deinen Jüngern, Sohn! Ich will deine Lehre lernen!‘ Sie, die diese Lehre in ihrem Schoße besaß und vorher in ihrem Geiste als Gabe Gottes an die künftige Mutter seines fleischwerdenden Wortes. Und sie hat beigefügt: ‚Aber du, du sollst entscheiden, ob ich kommen kann, ohne die Einigung mit Gott zu verlieren, ohne dass alles, was Welt ist, was, wie du sagst, uns durchdringt mit seinen stinkenden Dünsten, mein Herz verderbe, das nur Gott allein gehört hat, jetzt gehört und immer gehören wird. Ich prüfe mich und finde, ich sei dazu fähig, weil … (und hier gibt sie sich selbst, unbewusst, das höchste Lob) weil ich keine Verschiedenheit finde zwischen meinem ruhigen Frieden, als ich eine Blume im Tempel war, und dem Frieden, der in mir ist während der mehr als dreißig Jahre, da ich Hausfrau bin. Aber ich bin eine unwürdige Dienerin und kenne die Dinge des Geistes schlecht, und noch weniger vermag ich sie beurteilen. Du bist das Wort, die Weisheit, das Licht! Und du kannst Licht sein für deine arme Mutter, die eher bereit ist, dich nicht mehr zu sehen als dem Herrn zu missfallen.‘ Da musste ich ihr mit vor Bewunderung bebendem Herzen sagen: ‚Mutter! Jetzt sage ich dir: du wirst durch die Welt nicht verdorben. Aber die Welt wird durch dich mit Wohlgeruch erfüllt!‘
Meine Mutter, ihr hört es, hat die Gefahren des Lebens in der Welt zu sehen verstanden, als Gefahren auch für sie … auch für sie. Und ihr Männer seht sie nicht? Oh, Satan ist wirklich auf der Lauer. Und nur die Wachsamen werden Sieger. Die anderen? Ihr fragt nach den anderen? Für die anderen wird gelten, was geschrieben steht!“

„Was steht geschrieben, Meister?“
„Und Kain fiel über Abel her und tötete ihn. Und der Herr sprach zu Kain:
‚Wo ist dein Bruder? Was hast du getan? Die Stimme des Blutes schreit zu mir. Von nun an soll auf Erden verflucht sein, wer den Geschmack des menschlichen Blutes kennengelernt hat durch die Hand eines Bruders, der die Adern seines Bruders geöffnet hat … Und dieser schreckliche Durst der Erde nach dem menschlichen Blute wird nie aufhören. Und diese von diesem Blute vergiftete Erde sei unfruchtbarer als eine Frau, die das Alter ausgetrocknet hat. Und du wirst fliehen müssen und Frieden und Brot suchen. Und du wirst sie nicht finden. Deine Reue wird dir auf jeder Blume und jedem Gras, auf dem Wasser und der Nahrung immer nur Blut zeigen, und der Himmel wird dir wie Blut erscheinen und auch das Meer, und vom Himmel, der Erde und dem Meere wirst du drei Stimmen hören: die Stimme Gottes, die des Unschuldigen und die der Dämonen. Und um sie nicht hören zu müssen, wirst du dir den Tod geben.‘ “
„In der Genesis steht es aber nicht so geschrieben“, bemerkt Petrus.
„Nein, nicht die Genesis, ich sage es. Und ich irre nie. Ich sage es für jeden neuen Kain eines neuen Abel. Für alle, die, wenn sie nicht über sich selber und über den Feind gewacht haben, mit ihm eins werden.“
„Doch unter uns werden sie nicht sein; nicht wahr, Meister?“
„Johannes, wenn der Vorhang des Tempels zerreißt, wird eine große Wahrheit in leuchtenden Lettern über ganz Zion stehen.“
„Welche, mein Herr?“
„Dass die Kinder der Finsternis vergebens mit dem Licht in Berührung gekommen sind. Denk daran, Johannes!“
„Werde ich ein Sohn der Finsternis sein, Meister?“
„Nein, du niemals. Doch denk daran, um der Welt das Verbrechen erklären zu können.“
„Welches Verbrechen, Herr? Das des Kain?“
„Nein … es ist der erste Akkord der Hymne Satans. Ich spreche vom vollkommenen Verbrechen! Vom unvorstellbaren Verbrechen! Um es begreifen zu können, muss man es in der Sonne der göttlichen Liebe und durch den Geist Satans sehen. Denn nur die vollkommene Liebe und der vollkommene Hass, nur das unendlich Gute und das unendlich Böse können diese Opfergabe und diese Sünde erklären. Hört ihr? Es scheint, als lausche Satan und schreie auf vor Verlangen, dieses Verbrechen zu begehen. Lasst uns gehen, bevor die Wolke sich in Blitz und Hagel zerreißt!“
Sie gehen eilends durch den Garten Mariens, während das Gewitter losbricht.

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
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Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind ab sofort auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.