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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."
Es kommt der Herr der Herrlichkeit
Vorfreude ist die schönste Freude! Fragen wir uns, ob dieses Schlagwort auch auf unsere Erfahrungen mit der Adventszeit zutrifft. Ist sie tatsächlich die schönste Zeit für uns?
Die Wochen vor dem „Fest der Feste“ sollten doch für uns Christen das Gepräge einer grossen (Vor-) Freude haben. Aber ist der Advent bei uns nicht vielmehr oft von Stress und Hektik gekennzeichnet? Wir hetzen von einer besinnlichen „Weihnachts“-feier – und das, wo noch nicht einmal richtig der Advent begonnen hat – zur anderen. Auch in Schule und Beruf sind die letzten Wochen des Kalenderjahres oft von hohen Anforderungen geprägt. Nebenher müssen noch alle möglichen Weihnachtseinkäufe in oft völlig überfüllten Kaufhäusern gemacht werden ... Apropos letzte Wochen des Jahres: Für uns Christen beginnt mit dem ersten Adventssonntag das neue (Kirchen-)Jahr. Die Zeit wird gleichsam angehalten, damit wir staunend innehalten vor dem Wunder der Menschwerdung unseres Gottes.
Ein wenig Geschichte
Die Adventszeit geht zurück auf das 7. Jahrhundert. Sie war ursprünglich eine Fastenzeit. In der römischen Kirche des Westens gab es zunächst zwischen vier und sechs Adventssonntage, bis Papst Gregor der Grosse vier Adventssonntage festlegte. Diese vier Sonntage standen symbolisch für die 4000 Jahre, welche die Menschen nach kirchlicher Geschichtsschreibung auf den Erlöser warten mussten. Im gallischen Bereich wurde schon früh das endzeitliche Motiv der Wiederkunft Christi, das zur Ausgestaltung des Advents als Zeit einer ernsthaften Busse führte, betont. Hingegen gewann im römischen Einflussbereich das weihnachtlich-freudige Ankunftsmotiv der Menschwerdung Gottes an Bedeutung. Besonders eindrücklich kommt dies durch die berühmten O-Antiphonen zum Ausdruck. Diese sieben Magnificat-Antiphonen werden vom 17.–23.12. gesungen oder gebetet und gehen auf das 7. Jahrhundert zurück. Unter sieben Titeln, die dem Messias im Volk Israel gegeben werden, wird Jesus Christus angerufen und wird um sein Kommen gefleht. (O Weisheit, O Herr, O Wurzel Jesse, O Schlüssel Davids, O Aufgang – Glanz des ewigen Lichtes, O König der Völker, O Immanuel.) Als Beispiel die O-Antiphon vom 23.12.: „O Immanuel, Gott mit uns. Du König und Lehrer, du Sehnsucht der Völker und ihr Heiland. Komm, o Herr, und erlöse uns, Herr, unser Gott. Amen.
Erwarten wir Jesus mit Sehnsucht!
Um die Sehnsucht nach dem Kommen des Herrn in uns wachzuhalten, sollten stille und besinnliche Momente im Advent ihren Platz finden. In meiner Kindheit hat sich die Familie an ein paar Abenden der Woche, zumindest aber am Sonntag, um den Adventskranz versammelt. Wir haben zusammen musiziert, Adventslieder gesungen und gebetet. Mich hat dieses Ritual stark geprägt; es hat mir geholfen, den Herrn, der an Weihnachten jedes Jahr aufs Neue als Kind in der Krippe zu uns kommt, sehnsüchtig zu erwarten. Versuchen wir es doch in diesem Jahr, uns einige ruhige Elemente in unseren oft allzu stressigen Adventsalltag einzubauen. Dabei wäre es hilfreich, diesen Weg sehnsüchtiger Erwartung mit Maria, derjenigen, die Jesus Christus neun Monate unter ihrem Herzen getragen hat, zu gehen. Eine Möglichkeit, uns mit der Muttergottes von der Gnade und Liebe Gottes „betauen“ zu lassen, wären die Roratemessen. Diese frühmorgendlichen Heiligen Messen im Schein von Kerzenlicht beginnen mit dem Eröffnungsvers Rorate caeli desuper (Jesaja 45,8: „Tauet, Himmel, von oben“). Die Roratemesse war bis zur liturgischen Erneuerung durch das Zweite Vatikanische Konzil eine Votivmesse zu Ehren der Gottesmutter Maria. Wegen des dabei verlesenen Evangeliums von der Verkündigung des Herrn durch den Erzengel Gabriel, bezeichnete man die Roratemessen auch als Engelämter. Wenn wir Zeit finden für eine oder mehrere Roratemessen, die in unseren Pfarrkirchen gefeiert werden, wäre uns das sicher eine Hilfe, uns für die Ankunft des Herrn zu bereiten.
Von Julia Buchholz, Schweiz
Quellenangaben: Medjugorje Aktuell/Nr.84 im Jahr 2010