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Zum Fest des heiligen Jakobus
Am 25. Juli, mitten im Sommer, feiert die ganze Kirche einen ihrer Apostel, nämlich den heiligen Jakobus.
Jakobus gehört zu der ersten Jüngergruppe, die Jesus am See Genezareth zur Nachfolge gerufen hat. «Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort liessen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verliessen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus» (Mt 4, 18-22). In diesem Abschnitt sehen wir, dass die ersten Apostel sogleich dem Ruf von Jesus Christus gefolgt sind. Sie haben alles aufgegeben, alles verlassen und sind Jesus nachgefolgt.
Der 25. Juli gilt als der Todestag des Apostels Jakobus. An diesem Tag wurde Jakobus in Jerusalem mit dem Schwert hingerichtet. Dies geschah auf Befehl von König Herodes im Jahre 42. Als erster der zwölf Apostel hat der heilige Jakobus den Märtyrertod erlitten. So lesen wir in der Apostelgeschichte über diese Verfolgung: «Um jene Zeit liess der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, liess er mit dem Schwert hinrichten» (Apg 12, 1-2). Und das Tagesgebet fasst zusammen: «Allmächtiger, ewiger Gott, als erster der Apostel hat der heilige Jakobus das Zeugnis für Christus mit seinem Blut besiegelt. Sein Bekenntnis stärke uns, seine Fürbitte erwirke deiner Kirche Schutz und Sicherheit. Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.»
In den Evangelien fallen die beiden Zebedäussöhne immer wieder auf. Da ist einmal ihr ungestümes Temperament. Sie wollen aufs Ganze gehen, als sie in einem samaritanischen Dorf keine Unterkunft bekommen: «Als die Zeit herankam, in der er in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss sich Jesus, nach Jerusalem hinaufzugehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritanisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf» (Lk 9, 51-56). Deshalb nennt Jesus die beiden auch «Donnersöhne» bei der Einsetzung der Zwölf: «Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus – ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heisst Donnersöhne» (Mk 3, 17). Zudem dürfen wir entdecken, dass Jakobus mit Johannes und voran Petrus, zu der Gruppe jener drei Jünger gehört, welche Jesus an bedeutenden Augenblicken seines Lebens teilnehmen liess. Jakobus durfte zusammen mit Petrus und Johannes am Ereignis der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor teilhaben: «In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiss. Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte» (Lk 9, 28-31). In dieser ersten Erfahrung sieht Jakobus mit eigenen Augen die Schönheit Gottes. In Jesus strahlt der Glanz der Herrlichkeit Gottes auf. Es ist das Aufleuchten des offenen Himmels. Dazu kommt die zweite tiefe Erfahrung: Es ist die Stunde der Agonie Jesu im Garten Getsemani, im Ölgarten. Da wird Jakobus Zeuge des Leidens und der totalen Erniedrigung des Gottessohnes, des vollkommenen Gehorsames Jesu bis zum Tod; seines Meisters, der nicht gekommen ist um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. «Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heisst, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete. Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst, und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich an ihm vorübergehe. Er sprach Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst, soll geschehen» (Mk 14, 32-36). Der emeritierte Papst Benedikt hat dies in einer seiner Katechesen so zusammengefasst:«Die zweite Erfahrung war für Jakobus sicherlich eine Gelegenheit, um im Glauben zu reifen und die einseitige, triumphalistische Interpretation der ersten Erfahrung zu korrigieren: Er musste erkennen, dass der vom jüdischen Volk als Triumphator erwartete Messias in Wirklichkeit nicht nur von Ehre und Herrlichkeit umgeben war, sondern auch von Leid und Schwäche. Die Herrlichkeit Christi verwirklicht sich gerade am Kreuz, in der Teilhabe an unseren Leiden. Dieses Heranreifen des Glaubens wurde vom Heiligen Geist an Pfingsten vollendet, so dass Jakobus, als für ihn die Stunde des höchsten Zeugnisses gekommen war, jetzt sein Leben im Martyrium für Christus hinzugeben, sich ihm nicht entzog…So steht der Apostel Jakobus vor uns als beredtes Vorbild grossherziger Treue zu Christus. Er, der anfangs durch seine Mutter Salome die Bitte ausgesprochen hatte, zusammen mit seinem Bruder neben dem Meister in dessen Reich zu sitzen (siehe: Mt 20, 20-28), war der erste, der den Kelch des Leidens trank, das Martyrium mit den Aposteln teilte.»
Wenn wir die Apostel der Kirche feiern, dann preisen wir Gott für das Geschenk des Glaubens, das durch die Verkündigung der Apostel bis zu uns gekommen ist. So heisst es in der Präfation zum heutigen Fest: «Durch ihn, Jesus Christus, hast du die Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet, damit sie bis ans Ende der Tage fortbestehe als Zeichen deiner Heiligkeit und allen Menschen die Botschaft des Heiles verkünde.» So sind die Apostel die treuen Zeugen der Auferstehung Jesu Christi, sie sind die Garanten seiner Wahrheit und sie führten seinen Auftrag weiter, das Reich Gottes zu verkünden. Mit dem Apostel Jakobus erinnern wir uns daran, dass wir die Kirche nicht selber «machen» oder «gründen» können. Darum ist die Kirche apostolisch, wie wir im Glaubensbekenntnis bekennen. Im Katechismus finden wir folgende Antwort auf die Frage: Warum heisst die Kirche apostolisch? Die Kirche heisst apostolisch, weil sie auf die Apostel gegründet ist und zwar in einem reifachen Sinn: 1. sie ist und bleibt auf das Fundament der Apostel gebaut (Eph 2, 20), auf die von Christus selbst erwählten und ausgesandten Zeugen; 2. sie bewahrt mit dem Beistand des in ihr wohnenden Geistes die Lehre, das Glaubensvermächtnis sowie die gesunden Grundsätze der Apostel; 3. sie wird bis zur Wiederkunft Christi weiterhin von den Aposteln belehrt, geheiligt und geleitet – und zwar durch jene, die ihnen in ihrem Hirtenamt nachfolgen: das Bischofskollegium, dem die Priester zur Seite stehen, in Einheit mit dem Nachfolger des Petrus, dem obersten Hirten der Kirche (KKK Nr. 857).
«Du bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verlässt; du hütest sie allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines Sohnes» (Präfation von den Aposteln). Abschliessend sei noch darauf hingewiesen, dass der heilige Jakobus Patron der Pilger ist. Die Überlieferung erzählt, dass an der Stelle in Jerusalem, an welcher der Apostel das Martyrium erlitt, die Jakobuskirche errichtet wurde. Seine Gebeine sollen um das Jahr 70 auf den Sinai gebracht worden sein, wo dann das Jakobuskloster, das heutige Katharinenkloster erbaut wurde. Vor dem Ansturm der Sarazenen retteten die Christen seine Gebeine und brachten sie im 8. Jahrhundert hinüber nach Spanien in Sicherheit. Zur Aufbewahrung der Reliquien des Apostels wurde die Kirche des heiligen Jakobus am 25. Juli im Jahre 816 eingeweiht. Aus diesem Gotteshaus entwickelte sich dann vom 10. Jahrhundert an der berühmte Wallfahrtsort Santiago (St. Jakob) de Compostela. Bis ins 15. Jahrhundert hinein zog dieses Heiligtum mehr Pilger an als Rom und Jerusalem. Daraus erklärt sich die ikonographische Darstellung des heiligen Apostels Jakobus mit dem Pilgerstab und der Buchrolle des Evangeliums in der Hand; die Kennzeichen des Wanderapostels, der sich der Verkündigung der frohen Botschaft widmet, den Kennzeichen der Pilgerschaft des christlichen Lebens. Ich nehme an, dass Jakobus – als Patron der Pfarrei Medjugorje – sich sehr freut, auch da wieder an einem Wallfahrtsort zu sein. Er wird wohl das Seine dazu beigetragen haben.
So lautet ein Sprichwort auf einer Taufkerze:
Das Ziel nie vergessen, den Weg nicht verlassen, und den Mut nie verlieren. Möge dies uns allen geschenkt sein auf unserem Pilgerweg ins Himmelreich, auf die Fürsprache des heiligen Apostels Jakobus.
Pater Klemens Ulrich cb
Quellenangaben: Medjugorje Ch/2015