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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Leben aus der Kraft des Heiligen Geistes

Als Gefirmte aus dem Heiligen Geist leben.

Firmlinge in Medjugorje

Jesus nannte den Heiligen Geist unseren «Beistand und Tröster»,der uns in die volle Wahrheit (über ihn) hineinführt. Er ist das Licht Gottes, das uns innerlich  erleuchtet und gleichzeitig entzündet, d.h. mit Liebe zu Gott und zum Mitmenschen erfüllt. Deshalb wird er auch das «Band der Liebe» genannt. Den Aposteln erschien er an Pfingsten in Gestalt von Feuerzungen, weil er sie nicht nur in der Wahrheit  erleuchten, sondern auch in der Liebe entflammen wollte. Von Gott, dem Vater und dem Sohn, haben wir eine menschliche Vorstellung. Wir kennen Jesus und wir haben auch eine Vorstellung davon, was «Vater» bedeutet. Im Gleichnis vom verlorenen Sohn zeichnet uns Jesus ein wunderbares Bild von Gott, unserem Vater. Der Heilige Geist aber ist für uns auf den ersten Blick wie ohne menschliches Antlitz, d.h. wie ohne  Vergleichsmöglichkeit, obwohl auch er eine Person ist. In der Heiligen Schrift erscheint Er uns immer in Symbolen: als Feuer, als Windhauch oder als Licht-Taube. Weil er die Liebe in Person ist, das Band, das Jesus mit dem Vater und uns mit dem Vater und dem Sohn (wie auch untereinander) verbindet, lässt er sich nicht mit einem menschlichen Antlitz (Vergleich) darstellen. Wir alle aber haben eine klare Vorstellung davon, was Liebe bedeutet. Deshalb erkennen wir den Heiligen Geist mehr  durch das, was er in uns bewirkt und bewegt als durch menschlich anschauliche, sinnenfällige Bilder.

Die Liebe kann man ja im Grunde genommen nur symbolisch darstellen, z.B. durch ein Herz mit einem Pfeil oder durch eine Flamme. So erkennen bzw. «spüren» wir den Heiligen Geist im Herzen durch die Liebe, die er uns einflösst, durch die wahre Freude, die er uns schenkt und durch den Frieden, d.h. die innere Ruhe und Freiheit, die er in uns bewirkt. In diesem Sinn können wir seine Gegenwart in uns «erfahren». Wir «hören» im Gewissen sozusagen seine «Stimme». Der Friede des Herzens, gegenseitiges Verstehen, Wohlwollen und Einssein, sind sichere (An-) Zeichen seiner Gegenwart in uns und in unseren Beziehungen. Wir sollten deshalb immer wieder nach innen hören, uns im Herzen an ihn wenden und beten: «Komm Heiliger Geist!» Der Geist Gottes erleuchtet unser Gewissen und zeigt uns durch  innere Eingebungen den Weg zum ewigen Leben, zum wahren  Frieden (Glück). Dies ist nur möglich, wenn wir den Willen Gottes erfüllen, d.h. Gottes Liebe zu uns und  Seinen Plänen mit uns entsprechen (gehorchen). Wir haben die Freiheit, dazu Ja oder Nein zu sagen. Indem im Alten Testament Könige, Propheten und Priester mit heiligem Öl gesalbt wurden, wurden sie mit Heiligem Geist erfüllt für ihren Auftrag und ihre Sendung. Die Firmung ist diese Salbung des Heiligen  Geistes, die dem Gesalbten wie ein unauslöschliches Siegel (Merkmal) bleibt, eine bleibende Gabe Gottes also. Der Heilige Geist bleibt wohnen im Herzen dieses Menschen, ohne seine innere Freiheit aufzuheben. Ohne ihn könnten wir nichts Gutes vollbringen, auch wenn wir uns dessen vielleicht nicht bewusst sind.

Der Heilige Geist aber zwingt nicht. Gott wartet stets auf unsere freie Zustimmung und auf unser freies Mitwirken mit seiner Liebe (Gnade). Wir sollen Seinen Eingebungen freiwillig gehorchen, denn die Liebe Gottes kennt keinen Zwang und keine Gewalt. Die Firmung bewirkt also nur zusammen mit unserem freien Mitwirken eine Veränderung  zum  Besseren. Allerdings tragen wir eine ganze neue Kraft und Quelle in uns, um das Böse zu überwinden und als neue Menschen das Gute zu  tun: als Kinder  Gottes, die diesen Namen verdienen. Je mehr wir Gott lieben, umso mehr entfaltet sich in uns die volle Wirkung der Sakramente. Am Anfang der Firmung steht die Absage an den Satan! Wir wurden gefragt: «Widersagt ihr dem Satan und all seiner Verführung?» – «Ich widersage!» Solange wir leben, stehen wir im Kampf, im geistlichen Kampf. Dabei kämpfen wir aber nicht in erster Linie gegen Menschen, sondern gegen die Mächte der Finsternis, die Dämonen, wie der heilige Paulus schreibt: «Schliesslich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! Zieht an die Waffenrüstung Gottes, um den listigen  Anschlägen des Teufels zu widerstehen! Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen Mächte und  Gewalten, gegen die  Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen» (Eph 6,10f).

Wie das Wort «Firmung» (lat. firmare: stärken; fest machen) sagt, stärkt uns die Firmung zu diesem  lebenslangen geistlichen Kampf. Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt (vgl. Mt 4,1): «Dort sollte er vom Teufel in die Versuchung geführt werden.» Die Stelle zeigt, dass Jesus immer unter der Führung des Geistes Gottes stand. Aber auch der Versucher war nicht fern. Nachdem Jesus die Prüfung überstanden hatte, kehrte er als Sieger über den Versucher «von der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt  nach Galiläa zurück» (Lk 4,14). Hinkünftig wird er die Dämonen durch den Geist (Finger) Gottes austreiben zum Zeugnis dafür, dass in ihm das Reich Gottes angebrochen ist und der Satan vor ihm zu weichen hat (vgl. Mt12,28; Lk 11,20). Der erste Petrusbrief erinnert uns, dass wir wachsam und nüchtern sein sollen, «weil der Feind, der Teufel, wie ein brüllender  Löwe umhergeht und sucht, wen er verschlingen kann» (1 Petr 5,8). Der Geist, der Jesus in die Wüste führte und ihn über die Versuchung triumphieren liess, begleitet auch uns und lehrt «unsere Hände den Kampf» (vgl. Ps144,1). Jesus rechnet beim Aufbau des Reiches Gottes jedenfalls mit den Initiativen des Feindes und mit seiner bösen  Saat:  «Das hat ein Feind von mir getan» ( Mt 13,28 ). Jesus verstand sich als Sieger über den  Teufel, den Beherrscher dieser Welt (Joh  12,3 ), weil er nach eigenen Worten den Starken fesselte, um ihm seine Beute zu entreissen (vgl. Mt 12,28; 16,21-23 ). In seiner Passion (Gehorsam) siegte Er endgültig  über den Satan, den er zuvor und im Hinblick darauf wie einen Blitz «vom Himmel stürzen» sah. «Der Sohn Gottes ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören» (1 Joh 3,8), schreibt Johannes im ersten Brief.In der Verkündigung ist die momentane Situation vor allem durch Schweigen über den Dämon gekennzeichnet. Der Feind existiert nicht mehr. Papst Franziskus, der wieder ganz offen vom Teufel spricht, ist da eine grosse Ausnahme. «Den Feind überall zu sehen, ist nicht weniger  irreführend, als ihn nirgendwo zu sehen.» Sicher sollten wir ihn nicht «ständig an die Wand  malen» wie gewisse Leute das tun, aber auch nicht naiv sein und seine Wirklichkeit ignorieren. Jesus gab der Kirche den Befehl, die Dämonen auszutreiben (vgl. Mt 10,8).

Der entscheidende Faktor für  den  Sieg über den «Feind» ist der Heilige Geist. Jakobus fordert uns auf: «Leistet dem Teufel Widerstand;  dann wird er vor euch fliehen» (Jak 4,7). In der zweiten Strophe des berühmten Pfingsthymnus «Veni Creator» an den Heiligen Geist fällt der Ausdruck «spiritualis unctio». Neben Wind, Wasser und Feuer, ist das Salböl ein weiteres tiefsinniges Symbol des Heiligen Geistes und mit ihm der Duft, den es ausströmt. «Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt  hat, er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil (am verheissenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat» (2  Kor  1,21f ). In seiner Eigenschaft als Salbung vermittelt uns der  Heilige Geist den Wohlgeruch Christi, in seiner Eigenschaft als Siegel prägt er uns dessen Gestalt und Bild ins Herz. «Denn alle, die er im Voraus erkannt hat, hat er auch im Voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei» (Röm 8,29). Desgleichen nennt uns der heilige Paulus den Wohlgeruch Christi: «Denn wir sind Christi Wohlgeruch für Gott unter denen, die gerettet werden, wie unter denen, die verlorengehen» (2  Kor  2,15).  Der  Heilige Geist vermittelt uns also den Wohlgeruch der Heiligikeit Christi. «Der Geist ist nämlich der Duft Christi, und deshalb trifft es zu, dass die Apostel, da sie Tempel des Geistes sind, auch Wohlgeruch Christi sind.» Pseudo Athanasius (Über die Trinität, 1,7).

Als Bild des Heiligen Geistes erscheint die Salbung bereits im Alten Testament. Könige, Propheten und Priester wurden zu ihrem  Dienst gesalbt und dabei mit der Kraft Gottes ausgestattet. Der Messias erscheint als der «Gesalbte» des Herrn par excellence. Wir erinnern uns an die Szene in der Synagoge von Nazareth zu Beginn des öffentlichen Auftretens Jesu, nachdem bei seiner Taufe im Jordan der Heilige Geist in der Gestalt einer Taube über ihn gekommen war. «Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in  Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe» (Lk 4,18/Jes 61,1). So heisst es in der Apostelgeschichte: «Gott hat Jesus von Nazareth gesalbt mit dem Heiligen Geist und mit Kraft» (Apg 10,38). Er ist der «Christus», der «Gesalbte». Irenäus schreibt: «Auf Ihn kam der Geist Gottes herab, damit wir, indem wir am Überfluss dieser Salbung teilhaben, gerettet werden» (Adv.  Häer. III,9,3). So schreibt auch das Konzil: «Jesus, der Herr, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, gibt seinem ganzen mystischen Leib Anteil an der Geistsalbung, mit der er gesalbt worden ist» (PO 2). Der Heilige Geist selbst  ist die Salbung, deren sichtbares Zeichen im Sakrament der Taufe und Firmung  das  Salböl (Chrisam) ist. Vom  Ritus der frühkirchlichen Salbung (chriein) wird der Name der Christen (christianoi) abgeleitet. «Für euch aber gilt: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch und  ihr braucht euch von niemand belehren zu lassen. Alles, was seine Salbung euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Bleibt in ihm, wie es euch seine Salbung gelehrt hat.» 1 Joh 2,27 Die Salbung verleiht nach der Heiligen Schrift eine reale Kraft. «Das wahrhaftige Ziel unseres christlichen Lebens jedoch besteht in der Erlangung des Heiligen Geistes Gottes. Fasten aber und Nachtwachen, Gebet  oder Wohltätigkeit, alle um Christi Willen verrichteten guten Werke sind Mittel zur Erlangung des  Heiligen Geistes Gottes. Merke Freund, dass nur das gute Werk, das für Christus getan wird, uns die  Früchte des Heiligen Geistes bringt.» Seraphin von Sarov "Jesus hat uns vor seinem Leiden den Tröster und Beistand versprochen: «Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch» (Joh 14,17).

Die Salbung zu besitzen, bedeutet also, den Heiligen Geist als «untrennbaren Gefährten» im Leben  und Herzen zu haben und alles «im Geist» zu tun, in seiner Gegenwart, unter seiner Führung und aus Seiner Kraft. «Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, so dass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt. ...Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen» (Gal 5,16f.25). All das drückt sich einmal durch Milde, Ruhe, Frieden, Freundlichkeit, Frömmigkeit und Ergriffenheit aus, ein andermal durch Autorität, Kraft und Massgeblichkeit, wieder ein  andermal durch Klugheit, Besonnenheit und Mässigung, wieder ein andermal durch Mut und Zuversicht, ja Freude inmitten von Herausforderungen und Bedrängnissen. «Trotz all unserer Not bin ich von Trost  erfüllt  und  ströme über vor Freude» (2 Kor 7,4). So zeigte sich Jesus bald voll Milde und Demut, dann aber wieder voll übernatürlicher Autorität und Kraft. Menschen, welche diese Salbung besitzen, haben eine gewisse Leuchtkraft, Leichtigkeit und Besonnenheit bei der Ausführung ihrer Pflichten.

Cantalamessa vergleicht sie an diesem Punkt mit der «guten Kondition» des Athleten im natürlichen Bereich oder mit der Inspiration des Künstlers, ein Zustand, in dem man sein Bestes gibt. Letztlich aber ist diese Salbung unbeschreiblich, nur schwer in klare Begriffe zu fassen, weil auch ihr Urheber, der Heilige Geist, unbegreiflich bleibt. Nun, was können wir tun, um sie zu erlangen? Eine  Antwort hat uns weiter oben bereits der heilige Seraphin IMPULS von Sarov gegeben. Zunächst  gehen wir von der Gewissheit aus, das wir sie schon in uns haben: «Ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und  ihr alle wisst  es» (1 Joh 2,20). Und: «Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat, er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil  (am verheissenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat» (1 Kor 1,21f ). Auch Jesus empfing die Salbung, während er betete (vgl.  Lk 3,21). «Wieviel mehr wird der Vater im Himmel die Salbung  seines  Geistes denen geben, die Ihn darum bitten!» (vgl. Lk 11,13). Es ist deshalbnotwendig, bevor wir etwas tun im Dienste des Reiches Gottes, die Salbung zu erbitten. «Vor allem: wenn du etwas Gutes beginnst, bestürme ihn beharrlich im Gebet, er möge es vollenden.» (Regel des heiligen Benedikt, Prolog 4). «Salbe mein Herz und meinen Sinn, allmächtiger Gott, damit  ich mit der  Liebenswürdigkeit und der Kraf des Geistes dein Wort verkünde und deine Werke vollbringe.» Nach so einem Gebet, kann einem fühlbar eine gewisse Klarheit, Sicherheit, Ergriffenheit und Ruhe überkommen, eine Erwärmung des Herzens mit Liebe.

Bischof Marian Eleganti

Quellenangaben: Medjugroje Schweiz/Mai 2018