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Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Fronleichnam

Die Hintergründe über das Fest

Das Fronleichnamsfest am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest feiert die Eucharistie als Opfer, Opferspeise (= Kommunion) und Gegenstand der Anbetung. Es erinnerte nach Pfingsten an die Einsetzung des Altarsakramentes zu Gründonnerstag, dessen Feier aber an diesem Tag der Karwoche als unangemessen empfunden wurde. Der Name „Fronleichnam“ beinhaltet zwei mittelhochdeutsche Worte: „vron“= Herr, Gott und „lichnam“ = lebendiger Leib. Die Festbezeichnung nennt also den Festgrund, den Leib Christi: „Fest des Leibes Christi“ oder „festum corporis Christi“ hieß dieser Tag, bis die jüngste Liturgiereform den Tag als „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ bezeichnete. Fronleichnam - auch Bluttag, Gottestag, Sakramentstag, Pra
ngetag oder Ablasstag genannt - geht zurück auf eine Vision der Vollwaise Juliane im Jahr 1209, die später als Augustinernonne lebte (ca. 1193 - 5.04.1258). Ab 1230, als sie Ordensoberin geworden war, warb Juliane um die Einsetzung des Festes, erreichte es aber erst 1246, den Bischof von Lüttich zu überzeugen. Papst Urban IV. (1261-1264), früher Domherr und Erzdiakon in Lüttich, führte das Fronleichnamsfest am 11.08.1264 durch seine Bulle „Transiturus“ ein. Das Officium des Festes verfasste der heilige Thomas von Aquin. 1317 bestätigte Papst Johannes XXII. (1316-1334) Fronleichnam.

Mit Hilfe der Orden fand das eucharistische Fest im 13./14. Jahrhundert schnell Verbreitung: 1264 wurde es begangen in Orvieto und Münster, 1273 in Benediktbeuern, 1274 in Köln, 1276 in Osnabrück. Die Fronleichnamsprozession, die dem Fest einen besonderen Charakter verlieh, kam erst später dazu: 1279 in Köln, 1286 in Benediktbeuern, 1298 in Würzburg, 1301 in Hildesheim, 1360 in München, 1407 in Freising. Die Prozession nahm die Verehrung der Eucharistie auf und trug sie aus der Kirche hinaus durch Wohnbereich und Flur. Alte Prozessionsbräuche (Bitt- und Hagelprozessionen) gingen in der neuen Fronleichnamsprozession auf, die Sache der Laien war: Bruderschaften und Zünfte organisierten die äußere Form.

Es entwickelten sich prunkvolle Umzüge mit allen Volksschichten und Altersklassen, mit Fahnen, Musikkapellen und Chören. Zentrum war die Eucharistie, die in einem neu entwickelten liturgischen Gerät, der Monstranz, für jeden sichtbar getragen wurde. Über der von einem Priester getragenen Monstranz wurde der „Himmel“ getragen, ein Baldachin, der zuvor nur Königen und Kaisern zugestanden worden war. Mit den Prozessionen entstanden „lebende Bilder“, Figurengruppen, die Szenen der Heilsgeschichte darstellten und später zu „Fronleichnamsspielen“ (ab 14. Jahrhundert) führten.

Am Wegrand standen Maien, die Häuser wurden mit Blumen, Teppichen, Bildern und Plastiken geschmückt, auf den Prozessionsweg wurden prunkvolle Blütenteppiche gelegt. An Stationsaltären machte man Halt und verlas jeweils den Anfangsbericht eines der vier Evangelien. Als Sonderform der Fronleichnamsprozessionen entstanden auf Flüssen und Seen Schiffsprozessionen, z.B. in Seehausen/Staffelsee, in Gemeinden am Chiemsee, Halstätter -und Traunsee sowie die „Gottestracht“ in Köln-Mülheim auf dem Rhein.

Hatte die Fronleichnamsprozzesion in der Zeit nach der Reformation zunächst konfessionsscheidenden Charakter, wurden sie später zur Demonstration - gegen die evangelische Kirche und während der Hilterzeit gegen die Nazis. Während die Teilnahme an den Prozessionen in den 80er Jahren immer stärker zurück ging, scheinen sie seit Ende der 90er Jahre wieder stärkeren Zuspruch zu gewinnen.

Quellenangaben: Kath.net