Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Durchsuchen Sie aktuelle Meldungen, Botschaften und Aussagen zu Medjugorje.
Wir halten Sie auf dem Laufenden mit den neuesten Informationen.

"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Lobpreis

die Kraft von Musik und Gebet - Zeugnis von Albert Frey

Zeugnis von Albert Frey Teil I

Ich saß in einer riesigen Halle irgendwo auf den hinteren Plätzen. Mit einer Gruppe aus unserer Gemeinschaft war ich nach England gefahren. "Worship" hieß das Thema, und die Veranstalter aus Brighton hatten nahezu alle eingeladen, die Ende der 80-er Jahre zu diesem Thema etwas zu sagen hatten - unter anderen Graham Kendrick und John Wimber mit seinen Vineyard-Musikern. Ich spielte damals in einer christlichen Band und christliche Rockmusik war für mich ein großes Thema, aber "gemeindefähige" Musik, die man zusammen im Gottesdienst singt, reizte mich nicht besonders. Doch in diesem Moment hatte ich meine innere Distanz aufgegeben. Ich war berührt, bewegt, Tränen kamen aus meinen Augen. Mir war zum ersten Mal richtig klar geworden, welche Kraft in Lobpreis und Anbetung steckt. Ich hatte schon erlebt, wie Musik Menschen begeistert oder zum Nachdenken bringt, aber ich hatte noch nie erfahren, wie Musik uns zu einer Begegnung mit dem lebendigen Gott führt. Und solch eine Begegnung hatte ich in diesem Moment in jener Halle. Gott sprach zu mir, er wollte mir etwas zeigen: Diese Art von Musik sollte eine wichtige Aufgabe in meinem Leben werden, er wollte, das ich ein "Gebetsmusiker" werde.

Heute verbringe ich einen großen Teil meiner Zeit mit Lobpreis und Anbetung. Nicht was jetzt vielleicht einige denken: Ich bin kein Einsiedler geworden und in kein Kloster eingetreten. Aber ich arbeite daran, Lobpreis und Anbetung zu verbreiten. Ich schreibe neue Songs, nehme CDs auf, leite Lobpreis in den verschiedensten Versammlungen und halte Seminare. Seit ich mich auf diesen Weg eingelassen habe, habe ich viele Höhe- und Tiefpunkte erlebt: Momente, in denen Gott in der Musik so greifbar wurde, dass es schien, als sei jeder gespielte Ton ein liebevolles Wort von ihm; aber auch Momente, in denen ich dachte, ich sitze im falschen Film: lausige Musik und verschlossene Mienen rings um mich.Aber ich bin noch immer begeistert: begeistert, wenn ich Lobpreislieder komponiere, aufnehme, selbst singe und spiele; begeistert, wenn ich mit Musik anderen beim Beten helfen kann; begeistert, wenn ich andere erlebe, die ihren Glauben mit Musik ausdrücken.
Das Geheimnis von Lobpreis und Anbetung kann man nicht theoretisch erklären. Es ist - wie vieles in unserem Glauben - ein Wagnis, auf das man sich einlassen muss. Die Voraussetzung dafür ist eine persönliche Beziehung zu Gott. Ich habe immer wieder versucht, Menschen Lobpreis nahezubringen, die diese Beziehung nicht haben - es hat keinen Sinn. Es kann sie interessiert machen, die Sehnsucht nach "mehr" wecken, aber im letzten werden sie es nicht verstehen und nicht mitmachen können. Auf der anderen Seite habe ich erlebt, wie Christen, die mit Lobpreis und Anbetung bisher wenig zu tun hatten, sofort verstanden, worum es da geht.

Das Wort "Lobpreis" ist vielleicht etwas irreführend, weil es nahelegt, dass es nur um "Loben und Preisen" geht. Gemeint ist damit aber eher "Kommunikation mit Gott". Das Wort "Anbetung" ist schon etwas passender, weil es unsere Grundhaltung beschreibt, wenn wir vor Gott treten (gemeint ist nicht die eucharistische Anbetung, sondern Anbetung im allgemeinen Sinne, wie sie zum Beispiel in Lobliedern zum Ausdruck kommt). Aber dann hat alles Platz, was wir Gott sagen wollen: unser Dank, unser Lob, unsere Klagen, unsere Bitte um Vergebung, unsere Bitten für uns und andere. Die Kommunikation läuft in beide Richtungen: Gott spricht auch zu uns: durch die Musik, durch die Liedtexte, durch die (freien) Gebete der Anderen oder einfach in unserem Inneren, wenn wir durch Lobpreis offen für ihn werden. Wenn Musik und Gebet zusammenkommen, geschieht etwas Besonderes. Das Gebet gewinnt an Tiefe und Ausdruckskraft, eine einfache Liedzeile wird zu einem Schrei meines Herzens. Worte allein können oft nicht ausdrücken, was zwischen mir und Gott abläuft. Ein Lied kann das Unaussprechliche den Worten hinzufügen - wie "das" Lied zweier Liebenden. Aber auch die Musik gewinnt an Tiefe, dadurch, das sie Gebet vermittelt. Ich genieße es, wenn Musik gute Unterhaltung bietet, zum Lachen, zum Weinen, zum Tanzen oder zum Träumen anregt. Aber wenn Musik zum Gebet wird, kann sie sich in ihrer ganzen Bedeutung entfalten. Vielleicht liegt das auch daran, dass es dann nicht mehr um die Musik selbst oder um die Musiker geht, sondern dass Musik zu einer Sprache wird. Ich fange an zu reden und denke nicht mehr über Wortwahl, Satzbau und Grammatik nach, sondern über das, was ich sagen will. Ich bin nicht mehr Beobachter oder Konsument der Musik, sondern sie wird ein Teil von mir. Musik und Gebet vereinigen sich zu einer neuen Sprache. Durch das Singen selbst geschieht schon die verändernde Begegnung mit Gott. Wenn wir beginnen, gemeinsam zu beten, wird die Musik zur Nebensache. Und gerade deshalb ist sie oft so wunderbar natürlich und spontan. In vielen Gruppen wird Lobpreis nicht nach Chorsätzen gesungen, sondern eine spontane Mehrstimmigkeit improvisiert. Auch der Ablauf steht nicht fest. Wenn uns ein Liedteil besonders bedeutsam für die Situation erscheint, wiederholen wir ihn einfach ein paar mal.
Fortsetzung folgt morgen...

Quelle: medjugorje aktuell, Heft 56