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Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Millionen pilgern nach Medjugorje

Ein Reisebericht von Herrn Neidhart über seinen Besuch in Medjugorje, des größten christlichen Wallfahrtsortes auf dem Balkan.

Bild: Hermann Neidhart

Der Reisebericht eines Medjugorje-Besuchers:
Medjugorje, eine kleine Ortschaft in Bosnien-Herzegowina mit ein paar Tausend Einwohnern, in Reichweite von Mostar, wird von seiner Bedeutung her fast im gleichen Atemzug mit Lourdes und Fatima genannt! Die Aussprache des Namens muss man ein paarmal gehört haben, bis sie einem gelingt. Keine 100 km von der Adria und nur 30 km von der kroatischen Grenze entfernt, liegt dieser unscheinbare, aber weltberühmte Marien-Wallfahrtsort.Im Mai 2012, nach der Anreise über den Balkan von Südosten her, fährt von Mostar aus gerade mal ein einziger Omnibus von Globtours täglich nach Medjugorje - und knapp zwei Stunden später bereits wieder zurück.Kaum zu glauben, dass im vergangenen Jahr mehr als eine Million Wallfahrer da waren. In Mostar stellt der Pensionswirt allerdings klar, dass viele der hierher kommenden Touristen wenig mit den Medjugorje-Pilgern gemein hätten: Die Mostar-Besucher interessierten sich für Kultur und Unterhaltung, die anderen seien religiös motivierte Reisende. Letztere kämen auch meist ohne Umwege direkt mit Bussen nach Medjugorje und würden Mostar oder Sarajevo allenfalls streifen.
Dies sieht man, selbst bei nur kurzer Anwesenheit, bestätigt: Die christlichen Pilger kommen und gehen überwiegend in Gruppen und mit Autobussen, z.B. zur Pfarrkirche und zu Gottesdiensten, einheimischen Übernachtungsstätten und Restaurants.
Eine etwa vierstündige Wallfahrt wie die hier beschriebene ist sehr kurz bemessen. Aber angesichts der Umstände und der Tatsache, dass die Rundreise über den westlichen Balkan geht, ist dies immerhin ein halbtägiger Abstecher. Schließlich dauert die gesamte Fahrt bis zu diesem Zeitpunkt - von München ausgehend mit dem Zug bis Tirana/Albanien und teils an der Adria entlang wieder zurück - bereits zweieinhalb Wochen.
Der nur schwach besetzte Direktbus fährt die letzten Kilometer, als er das landschaftlich sehr schöne Tal der Neretva südlich von Mostar verlassen hat, auf schmaler Ortsverbindungsstraße zum kleinen Busbahnhof von Medjugorje. Von dort erreicht man zu Fuß, entlang der von Andenkenläden, Cafés und Restaurants gesäumten Hauptstraße, in zehn Minuten die Pfarrkirche St. Jakob (Crkva Sv. Jakova). Sie wurde 1969 gebaut, also noch vor den Berichten über die Marienerscheinungen, die den Ort weltbekannt gemacht haben.
Und warum kommen alljährlich Millionen Besucher hierher - Pilger vor allem, aber auch Touristen und Neugierige? In dem Faltblatt "Die Erscheinungen der Muttergottes" des offiziellen Informationsbüros MIR heißt es u.a.: "Am 24. Juni 1981, ca. um 18 Uhr, sahen sechs (vier davon werden zu den heutigen Sehern gezählt) junge Menschen auf dem Hügel Crnica ... eine junge Frau mit ihrem Kind in den Armen, die ihnen mit der Hand ein Zeichen gab, näher zu kommen. Erstaunt und erschrocken näherten sie sich ihr nicht. Am nächsten Tag ... fühlten sich vier der Kinder - Ivanka, Mirjana, Vicka und Ivan - stark zu demselben Ort hingezogen, an dem sie am Vortag die Person gesehen hatten, die sie als Muttergottes erkannt hatten. Marija und Jakov schlossen sich ihnen an... Sie beteten und sprachen mit der Muttergottes."
Seit dieser Zeit wird der 25. Juni als Jahrestag gefeiert. Nach dem Zeugnis der sechs Seher hatten diese von nun an tägliche Erscheinungen, teils zusammen, teils getrennt, wo immer sie sich auch aufhielten. Am dritten Tag der Ereignisser erfolgte der erste Friedensaufruf der Muttergottes: "Friede, Friede, Friede und nur Friede! Zwischen Gott und den Menschen und unter den Menschen soll wieder Friede herrschen!"
Diese Friedensbotschaft und weitere Aufrufe zu Glaube, Buße, Gebet und Fasten sollten die sechs Zeugen an ihre Pfarrei und in die ganze Welt weitergeben. Dies haben sie in den vergangenen mehr als 30 Jahren auch vielfach getan, und Millionen Gläubige haben die Botschaft vernommen.
Zum ursprünglichen Erscheinungsort auf dem am Ortsrand gelegenen Berg Podbrdo (Erscheinungsberg) pilgern nicht alle Wallfahrer, denn die Ersteigung erfordert Zeit und Kraft. Aber an der oben aufgestellten Statue der "Königin des Friedens" und auf dem Weg dorthin kann man Tag und Nacht betenden Pilgergruppen begegnen. In der Pfarrkirche St. Jakob, in Kapellen und an anderen Gebetsstätten sowie vor allem im Sommer am Außenaltar - mit Platz für Tausende Gläubige - finden täglich zu verschiedenen Zeiten Hl. Messen, Andachten und Beichtgelegenheiten statt.
Die Zeugen der Erscheinungen und die mit ihnen verbundenen Geistlichen waren - insbesondere zu kommunistischen Zeiten im früheren Jugoslawien - vielfachen Zweifeln und Verfolgungen ausgesetzt, bis hin zu Inhaftierungen. Aber auch die römisch-katholische Kirche konnte sich bis heute nicht zu einer Anerkennung der Geschehnisse durchringen. Dies tut jedoch der Begeisterung der Pilger und Gläubigen keinen Abbruch. Unabhängig von kirchenamtlicher Absegnung stehen die Wallfahrten nach Medjugorje bei Christen aus aller Welt hoch im Kurs.
(Anm.d.Red.: Der Heilige Stuhl hat 2010 durch die Kongregation für Glaubenslehre eine internationale Kommission erstellt, die das Phänomen von Medjugorje untersucht)

Reisebericht von Hermann Neidhard - 2013