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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Die Familie in den Botschaften der Königin des Friedens

von Pater Slavko Barbaric - Teil 3 (Das Gebet in der Familie)

    Der häufigste Aufruf, der an die Familie ergeht, ist der Ruf zum Gebet. In der Botschaft vom 2. Juni 1984 lädt uns die Muttergottes ein, eine Novene zum Heiligen Geist zu beten, damit Er Seine Gaben über die Familien und die ganze Pfarrei ausgieße. Dieser Wunsch der Muttergottes erinnert uns an die eigene Erfahrung Mariens, als Sie mit den Aposteln nach der Himmelfahrt Jesu neun Tage lang betete. Jesus sandte den Heiligen Geist, den Beschützer, so wie Er es versprochen hatte. Die Herzen der Apostel und Mariens wurden mit Kraft und Eifer durch das Kommen des Heiligen Geistes erfüllt. Durch das Herabkommen des Heiligen Geistes wurden die Apostel befähigt, kompetente Zeugen für das zu sein, was sie gehört und gesehen hatten (Apg.1,13/14 und 2,1-4). Es reicht aus, die Gnadengaben des Heiligen Geistes aufzuzählen, das sind, Weisheit, Erkenntnis, Rat, Stärke, Einsicht, Frömmigkeit und Gottesfurcht, um zu verstehen, warum die Familie gemeinsam zum Heiligen Geist beten soll und warum wir besonders heute, die Gaben des Heiligen Geistes brauchen. Die Familie selbst ist eine Gemeinschaft des Glaubens und der Liebe, der Hoffnung und der gegenseitigen Achtung, aufmerksam für das, was die anderen in materieller, geistiger oder seelischer Hinsicht brauchen. Der Mensch wird durch die Familie erzogen und geformt. Ohne Familie ist ein normales Wachstum für einen Menschen undenkbar. Nirgends sind die Gnadengaben der Weisheit, der Erkenntnis, des Rates, der Stärke, der Einsicht, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht so notwendig, wie in der Familie. Alles wird in Ordnung sein, wenn die Herzen der Menschen mit den Gaben des Heiligen Geistes erfüllt sind und ständig neu erfüllt werden.
    Diese Botschaft der Muttergottes ist eine Antwort für alle Eltern, die sich fragen, was sie für ihre Familie anders machen müssen, da sie in eine Krise geraten ist. Zum Heiligen Geist beten bedeutet, denselben Geist anflehen, der Leben schenkt und erschafft, der Leere und Wüste in eine Fülle von Leben verwandelt (Gn.1,2). Zu Ihm zu beten, bedeutet zu dem Heiligen Geist beten, dem Ezechiel zusah, als Er die Knochen der Toten wieder lebendig machte (Ez.37,1-14).
    In dem Maß, in dem der Heilige Geist in der Familie am Werk ist, wird Er jeden einzelnen in eine neue Person verwandeln und zwar in dem Ausmaß, dass man die Kraft bekommt, die Dunkelheit in seinem Innern mit dem göttlichen Licht zu besiegen, die Kraft, um die Wüste des Herzens und der Seele in den Reichtum der Einheit und der Liebe zu verwandeln und jeden Mangel an Liebe mit der ewigen Liebe zu ersetzen, die eine Gabe des Heiligen Geistes ist. Durch die Kraft dieses selben Heiligen Geistes werden die Wunden des Herzens, die durch den Mangel jener Liebe entstanden sind, geheilt. In der Botschaft vom 28. März 1985 bedankt sich Maria bei allen, die in ihren Familien zum Gebet angeregt hatten und bei jeder Person, die es gefördert hat und sagt, dass wir Ihrem Herzen noch lieber geworden sind.

Das Rosenkranzgebet in der Familie und die Gebetszeit
    Am 27. Sepember 1984 sagt die Muttergottes: Ich bitte die Familien der Pfarrgemeinde den Familienrosenkranz zu beten." Das Rosenkranzgebet ist in sich selbst eine Verbindung mit Maria und Jesus, mit Ihren Freuden, Ihrer Trauer und Ihrer Verherrlichung. In dieser Vereinigung wächst die Familie mit der Heiligen Familie als Vorbild zusammen. Jeder sucht, als Einzelperson, als Familie und als Gemeinschaft sein Vorbild und sein Ideal. Wenn der Rosenkranz in der Familie gebetet wird, beten die Erwachsenen mit den Kindern, die Alten mit den Jungen, die Gesunden mit den Kranken und haben das vorbildliche Leben von Jesus, Maria und Joseph vor Augen. Diese konkrete Verbindung, mit Ihnen als Familie zu leben bedeutet, täglich eine neue Inspiration für die gegenseitige Liebe und die Achtung voreinander sowohl als Kinder, wie auch als Eltern, zu leben. So lernt man in der Familie die Freude am Leben, Kreuz und Leid zu tragen und empfängt die Erfahrung der Auferstehung. In der Botschaft vom November 1984 sagt uns die Muttergottes, dass die Familie das Gebet an den ersten Platz stellen muss und nicht erlauben darf, dass die tägliche Arbeit und Verpflichtungen den Geist des Gebetes ersticken. In derselben Botschaft lädt Sie uns ein, das Gebet zu erneuern, weil die Arbeit das Gebet schon völlig erstickt hat.
    Nur wenn wir die Situation des Gebetes in den meisten unserer Familien wahrnehmen, verstehen wir, warum die Muttergottes so sehr betont, dass das Gebet den ersten Platz einnehmen muss. Steht das Gebet nicht auf dem letzten Platz in den meisten Familien, wenn es nicht überhaupt ganz verschwunden ist? Wie viele Familien beten nur, wenn die täglichen Verpflichtungen erledigt sind, wenn jeder erschöpft ist und nichts anderes mehr tun kann, als den Fernseher einzuschalten? Die wahre Antwort darauf ist: Den Tag gemeinsam mit dem Gebet zu beginnen, was den meisten Familien praktisch unmöglich erscheint. Weil man am Abend so lange vor dem Fernseher gesessen ist, ist die Zeit am Morgen in der Familie verloren. Ein verlorener Morgen ist oft ein verlorener Tag. Eine ungenutzte Begegnung am Morgen verhindert oft weitere Begegnungen während des Tages. In Übereinstimmung mit dem innersten Wesen des Menschen und der Einheit der Familie, gibt es nichts Natürlicheres und Normaleres, als das gemeinsame Morgen- und Abendgebet. In der Botschaft vom 25. August 1995 lädt Maria die Familie ein, ihren Tag mit dem Gebet zu beginnen und mit dem Abendgebet zu beenden, das notwendigerweise ein Dankgebet sein muss. So ist der Inhalt des Morgen- und Abendgebetes deutlich gesagt. Am Morgen entscheidet sich die Familie als ganze und jeder einzelne für Gott und Seinen heiligen Willen. Sie entscheiden sich und beten darum, dass sie in jedem Menschen, dem sie begegnen, Gott erkennen und in allem, was sie tun, Seinen Willen erfüllen. Im Morgengebet sollen wir dankbar und bewusst den neuen Tag, als ein großes Geschenk annehmen und uns selbst Gott und den Mitmenschen zur Verfügung stellen.
    Im Abendgebet müssen wir unsere Dankbarkeit ausdrücken. Alles Gute, das wir während des Tages gemacht haben, war nur durch die Liebe Gottes möglich. Wir müssen also am Abend Gott Dank sagen. Danksagung bedeutet, anzuerkennen, dass Gott uns alle Gnaden geschenkt hat. Indem wir Gott danken, bekämpfen wir unseren Stolz und die Gefahr, sich selbst zuzuschreiben, was wir geleistet haben, denn die Dankbarkeit gebührt Gott und den anderen. Das bedeutet, das Werk Gottes in unserem Leben und im Leben unserer Familien anzuerkennen und sich bewusst zu sein, dass es ein Geschenk ist. Danksagung ist der tiefste Ausdruck eines gläubigen Vertrauens in Gott. Wer Dank sagt, erkennt an, dass alles Gute von Gott kommt. In gleicher Weise kann nur ein dankbarer Mensch wirklich bereuen, weil er leicht einsieht, dass er die Gnaden Gottes verspielt hat und mehr seinem eigenen Willen, als dem Willen Gottes gefolgt ist.
    Die Familie, die am Morgen gemeinsam betet und den Tag über in Liebe, Friede, in gegenseitiger Achtung und erfolgreicher Arbeit lebt, wird auch einen geistlichen Fortschritt machen. Mit diesem geistlichen Fortschritt wird sie fähig sein, all jene Werte zu leben, die eine Familie auszeichnet. In gleicher Weise ist es auch am Ende des Tages wichtig, dass die Familie gemeinsam über die Ereignisse des Tages nachdenkt, dass sie Gott für das Gute dankt und bereut, was schlecht und sündhaft war und dass die Mitglieder der Familie einander alle Fehler und Missverständnisse vergeben. Das sind die Bedingungen für den Frieden in der Familie und für einen friedvollen Schlaf. Wer in der Familie, ohne Frieden gestiftet zu haben und ohne Vergeben zu haben, zur Nachtruhe geht, kann nicht wirklich ruhen, weil eine verwundete Seele keinen Frieden findet, wenn es vorher nicht zur Versöhnung und zur liebenden Annahme der anderen gekommen ist.
    Das Familiengebet zu erneuern bedeutet, die Begegnung mit dem himmlischen Vater zu erneuern, der uns unendlich in Seinem Sohn, Jesus Christus, liebt. Angezogen durch die Liebe Christi, wird die Familie fähig sein, auch die schwersten Kreuze und Krankheiten im Gebet zu verstehen und anzunehmen (25. Januar 1992). Die Kreuze und Krankheiten werden so großen Frieden und Zusammenhalt erzeugen.
   Mit dem himmlischen Vater zu sprechen bedeutet ebensoviel und noch mehr, als mit dem irdischen Vater in der Familie zu sprechen. Eine Familie, die unter Mangel an Kommunikation unter ihren Mitgliedern leidet, verliert das Fundament und die Grundlage ihres Zusammenhaltes. Die Muttergottes wiederholt Ihren Ruf, das Gebet zu erneuern, in der Botschaft vom 7. März 1985.
    In der Botschaft vom 6. Dezember 1984 wiederholt Maria die Einladung zum Familiengebet und ermahnt uns, dass wir nicht auf Sie gehört haben. In der gleichen Botschaft erinnert Sie uns daran, dass Sie alles so tut, weil es Gott ist, der Sie sendet und dass Sie in Seinem Namen zu uns spricht. Wer also nicht auf Ihren Ruf hört, hört nicht auf Gott, der Maria in Seinem Namen zu uns sendet.
    Das Problem, dass die Pfarrgemeinde nicht auf den Ruf Mariens gehört hat, wiederholt Sie in der Botschaft vom 14. Februar 1985. Es verursachte Trauer im Herzen Mariens und die nochmalige Einladung, dass die Familien auf Sie hören möchten und, dass sie beten müssten. Der Ausdruck "müssen" ist sehr selten in den Botschaften der Muttergottes von Medjugorje. Aus der Perspektive der Methode und Erziehung, verhindert dieser Ausdruck weder eine Antwort mit Liebe noch stellt er die Geduld Mariens in Frage. Stattdessen drückt er Ihren großen Wunsch aus, den Familien zu einer wahren Begegnung mit Gott zu verhelfen.

Pater Slavko Barbaric