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Danke, Du großer Papst! Bitte, bete für uns!
Der „einfache Arbeiter im Weinberg des Herrn“ beschenkt seine Kinder so überreich – begreift die Kirche was hier geschieht? Ein Kommentar von Christof T. Zeller-Zellenberg.
Vatikan (kath.net/cz) Ein „Schock“, sagen die einen, „endlich“ rufen die anderen. Und niemand begreift, was hier eigentlich geschieht!
Wir leben in einer Zeit, in der sich jeder an seine eigenen Wünsche und Vorstellungen klammert und sich selber so unendlich wichtig nimmt. Einige Wenige wollen ihren eigenen Kopf sogar mit Ungehorsamsaufrufen durchsetzen und nehmen dafür sogar eine Spaltung des mystischen Leibes Christi in Kauf. Ihnen und uns allen zeigt der Stellvertreter Christi nun, was wahre Demut bedeutet. Er wägt über Monate in vollkommener Stille, nur im Gespräch mit Gott ab, was der Herr von ihm will und was das Beste für die Kirche ist und dann geht er. Es ist eine menschlich einsame und fast einmalige Entscheidung in unserer Geschichte. Ein Mensch gibt das höchste und wichtigste Amt der Menschheit auf. Er legt es in jüngere und, wie er meint, in bessere Hände. Welch Zeichen höchster Demut! Er zeigt uns damit, daß es nicht auf uns und unsere Leistung ankommt, denn alles ist Geschenk und Berufung. Es kommt nur auf den Willen Gottes an. Und Gott spricht in der Stille unseres Herzens, in der Einsamkeit unserer Gedanken und Entscheidungen zu uns. „Nicht Ihr habt mich erwählt, ich habe Euch erwählt!“ sagt Christus. Der Papst lebt es uns vor. Ich gehe, wenn ich erkenne, daß es Gottes Wille ist und daß andere einen besseren Dienst leisten können, als ich.
Wieviele Politiker, Manager und Personen des öffentlichen Lebens, könnten sich hier ein Beispiel nehmen! Kreist nicht immer nur um Euch selber! Fragt nicht, was ist das Beste für mich, wo kann ich für mich am meisten herausholen, wie kann ich am hellsten strahlen – sondern fragt, wohin will Gott, von dem ich mein Leben, meine Gesundheit, meine Talente erhalten habe, mich führen? Wo will Er mich sehen? Wo kann ich am Aufbau der neuen, der besseren Welt, der Welt, die uns Jesus Christus gezeigt hat, am besten mitwirken?
Benedikt XVI überläßt ein mehr als gut bestelltes Haus. Er hat die Aufarbeitung der Mißbrauchsfälle, bereits als Präfekt der Glaubenskongregation, an sich gezogen und mit unglaublicher Klarheit und Schnelligkeit die richtigen Konsequenzen gezogen. Er hat Länder, in denen die Kirche viele Fehler gemacht hat, wie zum Beispiel Irland, mit neuen Wegweisungen und führenden Personen versehen. Er hat die Finanzgebarung des Vatikan transparent gemacht und durch den Europarat prüfen lassen, was sogar große Länder wie Frankreich und Deutschland bis heute verweigern. Er hat Bücher geschrieben und gepredigt, wie kaum jemand vor ihm, was ihm Bezeichnungen wie „Mozart der Theologie“ oder „Klügster Mensch seit Thomas von Aquin“, eingebracht hat. Und zuletzt führt er uns noch in diese Fastenzeit hinein und läßt uns ein wirkliches, katholisches Fasten erleben. Wir sind wie Schafe, die ihren Hirten verloren haben und viele von uns, müssen liebgewonnene Gewohnheiten, Hoffnungen und Pläne begraben. Er ruft uns in dieser Fastenzeit alle zum besonderen Gebet für seine und unsere, für Christi Kirche auf. Wir brauchen einen neuen Hirten und zu Ostern wird bereits ein neuer Pontifex Maximus (Oberster Brückenbauer), von der Loggia des Petersdoms zu uns sprechen. Er gibt den Kardinälen einen intensiven Marschbefehl mit auf den Weg. Ihr habt nicht viel Zeit – oder wollt Ihr unser höchstes Fest ohne Papst begehen? Nein, das wollen sie nicht. Es wird einen neuen Stellvertreter Christi geben und er wird uns vom Himmel geschenkt werden. Diese Fastenzeit ist eine wahre Fastenzeit und unsere Gebete werden zum Himmel steigen, gemeinsam mit dem Gebet des größten, lebenden Heiligen unserer Tage, des größten Vorbildes an Tugend und Demut und klarer Entscheidung, des Hüters der Wahrheit – Papst Benedikt XVI. Er selber aber wird sich vollkommen zurückziehen, zu einem Leben in Gebet und Stille, wie er es gesagt hat.
Danke, Du großer Papst. Ein Pontifikat der Doppelspitze geht zu Ende – es begann mit der Wahl Johannes Pauls II und es endet in Stille und Demut. Johannes Paul II, der immer für die Würde und den hohen Wert des menschlichen Lebens, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, eingetreten ist, hat uns den Wert des Leidens gelehrt. Sein öffentliches Leiden und Sterben, hat uns den Wert unseres eigenen Lebens vor Augen geführt und hat uns gezeigt, daß das Leben einen Sinn hat, auch dort wo es ungewünscht und schwer ist. Millionen haben das erkannt und es gab am Ende seines Pontifikates doppelt so viele Priester weltweit, als zu Beginn. Die katholische Kirche ist gewachsen und hat die Schallmauer der Milliarde Menschen, die in ihren Reihen stehen, durchbrochen. Jetzt lernen wir etwas Neues. Es ist die Stille, es ist die Demut, es ist ein über sich hinaus, auf den Größten hinweisen. Nicht mich sollen sie sehen, sondern Dich in mir, betete der selige Kardinal Henry Newman.
Papst Benedikt XVI war und ist wahrlich der größte und gleichzeitig demütigste Lehrer unserer Zeit. Schauen wir auf ihn, hören wir auf ihn, lesen wir von ihm und vor allem, lernen wir von ihm. Sein Leben kann uns Vorbild für unser eigenes Leben sein. Danke, Du großer Papst! Bitte, bete für uns!
Quellennachweis: Kath.net