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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Wo drei sind einer - und einer drei

Betrachtung zum Fest der Heiligen Dreifaltigkeit von Pater Klaus Einsle LC

Gott ist ein einziger Gott, aber "in ihm" sind drei Personen.
Lange vor dem Urknall, durch den das Universum entstand, war Gott schon da. Er ist beeindruckend: zwar ganz und gar geistig, aber doch real. Unendlich und doch in jedem Punkt ganz da. Unendlich intelligent - es gibt nichts, was Gott nicht wüßte oder lernen müßte. Und unendlich mächtig - so mächtig, dass er allein durch einen machtvollen Gedanken das Universum in seiner ganzen Größe, Schönheit und kreativen Weite ins Dasein bringen, entfalten und erhalten konnte. Wer diese Wahrheiten über Gott einmal während der nächtlichen Betrachtung eines klaren Sternenhimmels auf sich wirken läßt, wird vielleicht ein klein wenig erahnen, was das mit Gott auf sich hat.

Kein einsamer Herrscher
Gott ist nicht ein steriler, perfekter, seit Ewigkeit sich selber betrachtender, vielleicht sogar etwas einsamer Herrscher. Nein, Gott ist nicht allein, Gott ist nicht steril, nicht einsam. Gott ist Familie. Gott ist Liebe. Echte Liebe, die sich verschenkt. Hier beginnen wir die drei Personen Gottes zu erahnen. Ein vollkommener Liebesaustausch. Es gibt einen Vater - unendlicher Gott, allmächtig, allwissend, allgegenwärtig; es gibt einen Sohn, genau identisch mit dem Vater - ebenso unendlicher Geist, allmächig, allwissend, allgegenwärtig; und es gibt einen Dritten, genau identisch mit den beiden zuvor genannten. Sie sind so absolut identisch, dass sie völlig eins sind - nämlich ein Gott. Und doch unterscheidet sie eines: die Beziehung, die sie zueinander haben - der eine ist väterlich, der andere der Sohn, der Dritte die überfließende Liebe. Drei - und doch einer. Eine Liebe, die eins macht. Klingt alles unheimlich abstrakt, weit weg, ungreifbar... Doch wir sind nach dem Abbild Gottes geschaffen; auch nach seinem dreifaltigen Abbild. Daher können wir durch die Beobachtung unseres Lebens Gott besser begreifen; und durch Gott unser Leben klarer verstehen. Was sehen wir z.B.?

Verschenkende Liebe
Gott ist drei und doch eins: Deshalb wird überall dort, wo unter Menschen echte Einheit entsteht, Gott erfahrbar - in einer Familie, einer Freundschaft, unter Völkern. Wir Menschen sind vom einen Gott zur Einheit gerufen. Jeder, der für die Einheit wirkt, nimmt - bewußt oder unbewußt - am Heilswirken Gottes teil.
Gott ist sich verschenkende Liebe: In der Dreifaltigkeit sucht keine der Personen sich selber; jede verweist vielmehr auf die anderen: Der Vater sagt "Das ist mein geliebter Sohn", der Sohn ist gekommen, um den "Willen des Vaters" zu tun; der Heilige Geist wird vom Vater gesandt und lehrt und erinnert an alles, was der Sohn gesagt hat. Wir werden Gott dadurch ähnlich, dass auch wir verschenkende Liebe werden. Je mehr wir lieben, indem wir den anderen dienen und sie zur Mitte unseres Lebens machen, auf sie verweisen - so wie Gott in seiner Dreifaltigkeit, desto mehr sind wir gottähnlich.
Gott ist fruchtbar: Die biologische (und sprituelle) Fruchtbarkeit der Menschen ist Abbild der Dreifaltigkeit. Die geschlechtliche Beziehung zwischen Mann und Frau ist von Gott her gedacht als Bild seines dreifaltigen Lebens. Liebe, die in der gegenseitigen Hingabe fruchtbar wird und aus der eine neue Person hervorgeht. Die "Theologie des Leibes" von Papst Johannes Paul II. vertieft diese Wahrheit auf einzigartige und revolutionäre Weise. Sexualität hat mit Gott zu tun.
Der dreieinige Gott ist das Urbild der Menschen. Erst in Gott und durch ihn erkennen wird, was wir letztlich sein sollen. Auch wenn die Wahrheit der Dreifaltigkeit Gottes schwer für uns zu begreifen ist, so dürfen wir sie doch nicht aus den Augen verlieren; denn sonst würden wir dabei auch den Menschen verlieren.

Zum Schluß eine Geschichte: Man erzählt, Patrick, der Apostel der Iren, habe bei der Christianisierung der Insel mühevoll versucht, den irischen Bauersleuten zum ersten Mal das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit näherzubringen. Als es hinten und vorne nicht klappte, riß er ein Kleeblatt aus und hielt es in die Höhe: "Wie viele Kleeblätter habe ich in der Hand?" fragte er die neugierigen Landsleute. "Drei" sagten in einen, "eines" die anderen. "Ein Kleeblatt, aber drei Blätter; ähnlich wie in der Dreifaltigkeit: ein Gott, aber drei Pesonen." Alle nickten verständig. Als er sie fragte: "Habt ihr das nun verstanden?", nickten sie verständig und antworteten einstimmig: "Ja." Patrick sagte: "Ich auch nicht!"

Auszug aus einer Betrachtung von Pater Klaus Einsle LC