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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Die Macht Gottes ist die Barmherzigkeit

Wenn der Mensch in seiner ganzen Freiheit Gott begegnen will, so gibt es nur einen Weg - Jesus. Von Msgr. Luciano Alimandi, Vatikanstadt

Ein römisches Gebet, das sich auf das Buch der Weisheiten bezieht lautet: Du Gott, zeigst deine Allmächtigkeit durch das Vergeben und das Erbarmen. Der Gipfel der göttlichen Macht ist die Barmherzigkeit, die Vergebung. In unserer heutigen Vorstellung von Weltmacht, denken wir an jemanden, der großen Besitz hat, der in der Wirtschaft etwas zu sagen, hat, der über Kapital verfügt, um auf den Markt Einfluss zu nehmen. Wir denken an jemanden der über militärische Macht verfügt, der drohen kann. Stalin fragte einmal: Wie viele Divisionen hat der Papst? Und diese Frage kennzeichnet auch heute noch die allgemeine Vorstellung von Macht. Macht hat derjenige, der gefährlich werden kann, der drohen kann, der zerstören kann, der viele weltliche Dinge in der Hand hat. Doch die Offenbarung sagt uns: So ist es nicht, die wahre Macht ist die Gnade, die Barmherzigkeit. Durch sein Erbarmen zeigt Gott seine wahre Macht (Benedikt XVI., Predigt in Aosta, 24. Juli 2009).
Dies sagte Papst Benedikt XVI., in seiner freien Predigt ohne Manuskript, bei der Feier der Vesper in der Kathedrale von Aosta und öffnet damit ein Fenster  zur wunderbaren Wahrheit der göttlichen Barmherzigkeit, von der er betonte, dass sie an sich, die wahre Macht Gottes ist!
Unsere Zeit scheint die göttliche Barmherzigkeit in ihrer Form als Macht besonders zu brauchen, da jede Epoche von einem unaufhaltbaren Wettlauf um die Macht gekennzeichnet ist, der den Menschen als Einzelnen und in der Gemeinschaft betrifft.
Die Macht übt auf das Herz des Menschen, seit der Ursünde, eine unwiderstehliche Faszination aus, auf alle, die sich gerne von ihr verführen lassen, da sie nicht vom Wunsch nach Kleinheit, sondern vom Wunsch nach Größe eingenommen sind. Ein Größe, die sie um jeden Preis erlangen wollen.
Gott hat den Menschen für Großes geschaffen und ihm eine außerordentliche Würde verliehen, doch gleichsam hat er für ihn einen Weg der Herrlichkeit vorgesehen, der über die Demut führt, damit Platz für Gott geschaffen wird. Die Welt hingegen predigt eine menschliche Größe, die man durch Macht erreicht, eine Macht, die aufbläst, indem sie sich des Stolzes bedient, der die Schwächeren zerdrückt.
Das Evangelium verkündet, wie der Heilige Vater betont, eine Macht, die sich ihre Kraft nicht von unten holt, sondern aus der Höhe, d.h. von Gott, der uns seinen Sohn Jesus gesandt hat, um uns die Barmherzigkeit zu lehren und zu schenken.
Wenn der Mensch Gott begegnen will, wenn er verstehen will, wo er wohnt und wie er handelt, dann ist der Weg nur einer, er heißt Jesus, den Jesus ist die Barmherzigkeit des Vaters, der sich offenbart, der dem Menschen sichtbar geworden ist: von der Geburt in Bethlehem bis zum Tod und der Auferstehung in Jerusalem!
Das ganze Leben des Herrn Jesus drückt sich in dieser unendlichen Liebe Gottes aus, damit er die größte Macht auf Erden besiegen kann, die Macht des Bösen, den er als Herrscher dieser Welt (Joh 12,31) bezeichnet, und er lässt sich kreuzigen.
In diesem Zusammenhang sollten wir zu den Worten von Papst Benedikt XVI. zurückkehren, der in der bereits zitierten Predigt sagt: Und darin besteht das Ereignis des Kreuzes: seit diesem Augenblick steht dem Ozean des Bösen ein unendlicher Fluss entgegen, der immer größer sein wird als alle Ungerechtigkeit der Welt, ein Fluss der Güte, der Wahrheit, der Liebe. So vergibt Gott, indem er die Welt verwandelt und in unsere Welt kommt, damit es tatsächlich eine Kraft, einen Fluss des Guten gibt, der stärker ist, als alles Böse, das je existieren kann. So wird die Bitte an Gott zu einer Bitte an uns: Gott lädt uns ein, uns auf seine Seite zu stellen, uns mit ihm zu identifizieren, uns in den Fluss seiner Liebe zu begeben (Papst Benedikt XVI., 24. Juli 2009).
Barmherzigkeit ist Liebe, die sich von der Sünde des Menschen verwunden lässt, um ihn zu heilen, es ist die unendliche Fähigkeit Gottes, seinen Geschöpfen die Rebellion zu vergeben, den er liebt sie mit einer Liebe, die stärker ist als alles Böse, als jeder Tod.
Gott will uns diese Macht der Gnade und der Barmherzigkeit durch die wahre Gemeinschaft des Lebens mit seinem Sohn Jesus schenken. In Ihm werden auch wir mächtig, werden auch wir hinauf gehoben über die Mächte des Bösen und der Komplizen dieses Bösen hinaus, die der Herr, indem er sich auf die Zwietracht in dieser Welt bezieht, als die Söhne des Bösen (Mt 13,38) bezeichnet. Mit der Macht seiner Gnade befreit uns Jesus, in der Tat aus dem Netz, dass das Böse unermüdlich spinnt, und er umgibt uns mit seiner Barmherzigkeit, um uns vor unserem Egoismus zu schützen. Jesus übt diese göttliche Macht insbesondere durch die Sakramente aus, vor allem durch die Eucharistie und die Beichte. Wir können uns kontinuierlich aus diesen beiden unerschöpflichen Quellen der Gnade speisen, die sich im Herzen der Kirche befinden und die immer und für alle offen sind. Bereits der Prophet Jesaja hatte das angekündigt, was sich ganz in Jesus Christus erfüllen sollte: Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser! Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung! Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihre das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen. Neigt euer Ohr mir zu und kommt zu mir, hört, dann werdet ihr leben. (Jes 55, 1-3).
Die Jungfrau Maria erinnert uns daran, dass es eine Macht der Gnade und der Barmherzigkeit gibt, die nichts kostet und allen Christusgläubigen zur Verfügung steht. Man muss sich nur mit einem Herz voller Vertrauen an ihn wenden, mit demselben Vertrauen, das mehr als jeder andere Maria uns lehren kann und will. Denn sie hat dies vollkommen erfahren und Gott hat es ihr gewährt, dass sie diese Macht mit vollen Händen an seine Kinder verteilen kann. Das Vertrauen, die unsere Mutter an uns weitergeben will, öffnet der göttlichen Barmherzigkeit die Pforten, denn es ist ein demütiges und einfaches Vertrauen, das wir in der besten Schule erlernen!

Quellennachweis: Vatikan